Courlevon

Courlevon
Courlevon
Wappen von Courlevon
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Freiburg
Bezirk: Seew
Gemeindenummer: 2251i1f3f4
Postleitzahl: 1795
Koordinaten: (575103 / 193385)46.8911117.111952556Koordinaten: 46° 53′ 28″ N, 7° 6′ 43″ O; CH1903: (575103 / 193385)
Höhe: 556 m ü. M.
Fläche: 3.27 km²
Einwohner: 294 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.courlevon.ch
Karte
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Courlevon ist eine politische Gemeinde im Seebezirk (französisch: District du Lac) des Kantons Freiburg in der Schweiz. Trotz der Lage an der Sprachgrenze und der heute mehrheitlich deutschsprachigen Bevölkerung besitzt die Gemeinde im offiziellen Sprachgebrauch keinen deutschen Namen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Courlevon liegt auf 556 m ü. M., 4 km südlich des Bezirkshauptortes Murten (Luftlinie). Das Bauerndorf erstreckt sich auf einem Hochplateau südlich des Murtensees, westlich der Waldhöhe Oberholz, im nördlichen Freiburger Mittelland.

Die Fläche des 3.3 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der vom eiszeitlichen Rhônegletscher überformten Molassehöhen zwischen dem Murtensee und dem Saanetal. Der westliche Gemeindeteil wird vom Plateau von Courlevon eingenommen, das vom Dorfbach von Courgevaux nach Norden entwässert wird. Im Westen reicht die Gemeindefläche in die Wälder Ausserholz und Coillonet und bis in das Einzugsgebiet des Chandon. Östlich des Dorfes erstreckt sich der Gemeindeboden über das Oberholz (628 m ü. M.) und den Sattel von Coussiberlé bis auf die Höhe von Boulary, wo auf dem Signal mit 630 m ü. M. der höchste Punkt von Courlevon erreicht wird. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 3 % auf Siedlungen, 37 % auf Wald und Gehölze und 60 % auf Landwirtschaft.

Zu Courlevon gehören der Weiler Coussiberlé, der früher eine selbständige Gemeinde bildete, sowie einige Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Courlevon sind Cressier, Wallenried, Villarepos und Courgevaux im Kanton Freiburg sowie Münchenwiler im Kanton Bern.

Bevölkerung

Mit 294 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2009) gehört Courlevon zu den kleinen Gemeinden des Kantons Freiburg. Die Bevölkerungszahl von Courlevon belief sich 1850 auf 210 Einwohner, 1900 auf 270 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts nahm die Bevölkerung bis 1980 um rund 25 % auf 207 Personen ab. Seither wurde wieder ein leichtes Bevölkerungswachstum verzeichnet.

Sprachen

Von den Bewohnern sind 92,7 % deutschsprachig, 4,6 % französischsprachig und 1,2 % sprechen Portugiesisch (Stand 2000). Damit ist Courlevon heute fast ausschliesslich deutschsprachig. In der ursprünglich französischsprachigen Gemeinde hat sich das Mehrheitsverhältnis zwischen Französisch und Deutsch im Lauf des 19. Jahrhunderts gekehrt.

Wirtschaft

Courlevon war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben der Ackerbau, der Obstbau und die Viehzucht einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden, unter anderem in der Milchproduktion (Dorfkäserei bis 2005) sowie in weiteren Betrieben wie Plattenleger, Holzpellet-Heizanlageinstallation, zwei Schreinereien und ein chinesisches Restaurant. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in den Regionen Murten und Freiburg arbeiten.

Verkehr

Die Gemeinde liegt an der Hauptstrasse von Freiburg nach Murten, besitzt aber ausser dem Schulbus keinen Anschluss an das Netz des öffentlichen Verkehrs.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1214 unter dem Namen Curlivin; von 1428 ist die Bezeichnung Curlevon überliefert. Der Ortsname setzt sich aus dem lateinischen Wort cortis (Hof) und dem Personennamen Livinus zusammen.

Seit dem Mittelalter gehörte Courlevon zur Herrschaft Murten. Im Krieg der Freiburger gegen die Savoyer wurde das Dorf 1448 schwer in Mitleidenschaft gezogen. 1475 gelangte Courlevon als Teil der Landvogtei Murten unter die gemeinsame Verwaltung der Stände Bern und Freiburg. Bei einer Feuersbrunst wurden 1790 zahlreiche Häuser zerstört. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) kam das Dorf an den Kanton Freiburg. Während der Helvetik und der darauf folgenden Zeit gehörte es zum Distrikt Murten, bevor es 1848 mit der neuen Kantonsverfassung in den Seebezirk eingegliedert wurde.

Bis 1717 gehörte auch Coussiberlé zu Courlevon, danach bildete es eine eigene Gemeinde, war 1832 bis 1871 mit Courgevaux vereinigt und anschliessend wieder selbständig. Schon seit 1871 besassen Courlevon und Coussiberlé eine gemeinsame Verwaltung. Am 15. Februar 1974 wurde Coussiberlé schliesslich nach Courlevon eingemeindet. Courlevon hat einen eigenen Friedhof und ist Teil der Pfarrei Meyriez.

Weblinks

 Commons: Courlevon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

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