Courroux

Courroux
Courroux
Wappen von Courroux
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Jura
Bezirk: Delémontw
Gemeindenummer: 6709i1f3f4
Postleitzahl: 2822
Koordinaten: (595090 / 245896)47.3638887.373627418Koordinaten: 47° 21′ 50″ N, 7° 22′ 25″ O; CH1903: (595090 / 245896)
Höhe: 418 m ü. M.
Fläche: 19.71 km²
Einwohner: 3039 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.courroux.ch
Karte
Karte von Courroux
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Courroux ist eine politische Gemeinde im Distrikt Delémont des Kantons Jura in der Schweiz. Der frühere deutsche Name Lüttelsdorf wird heute kaum mehr verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Courroux liegt auf 418 m ü. M., 2 km östlich des Kantonshauptorts Delémont. Das Haufendorf erstreckt sich in der Ebene östlich der Birs im zentralen Teil des Delsberger Beckens, einer breiten Senke im Faltenjura.

Innenansicht der Kirche
Panorama-Betrachter

Die Fläche des 19.7 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt im Zentralteil der landwirtschaftlich intensiv genutzten Ebene des Delsberger Beckens. Bei Courroux mündet der Scheltenbach (französisch La Scheulte) in die Birs. Im Süden reicht das Gemeindegebiet in einem schmalen Streifen bis auf die Ausläufer der Hügel Montchemin und Rosé, die zu einer Randfalte der Mont-Raimeux-Kette gehören. Im Norden umfasst die Fläche den Jurakamm des Berges Bambois, des westlichen Teils der Fringelikette (auf Gemeindegebiet bis 899 m ü. M.). Der steile bewaldete Südhang dieses Kamms trägt den Namen Côte sur le Bambois. Auf dem Kamm des Bambois befindet sich der 837 m hohe Roc de Courroux, eine Felskanzel mit schöner Aussicht nach Norden ins mittlere Birstal und bis ins Elsass. Die westliche und nördliche Abgrenzung der Gemeinde Courroux bildet die Birs, die mit einer typischen Klus die nördlich an das Delsberger Becken angrenzende Jurakette durchbricht. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 7 % auf Siedlungen, 39 % auf Wald und Gehölze und 54 % auf Landwirtschaft.

Zu Courroux gehören der Ort Courcelon (426 m ü. M.), der östlich an Courroux anschliesst, die Hofsiedlung Bellerive in der Birsschlucht nördlich von Delémont sowie zahlreiche Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Courroux sind Vicques, Courrendlin, Delémont und Soyhières im Kanton Jura sowie Liesberg im Kanton Basel-Landschaft und Bärschwil im Kanton Solothurn.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 1173
1900 1333
1910 1455
1930 1575
1950 1626
1960 1667
1970 1788
1980 2158
1990 2437
2000 2733

Mit 3039 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) ist Courroux die viertgrösste Gemeinde des Kantons Jura. Von den Bewohnern sind 91.7 % französischsprachig, 3.5 % deutschsprachig und 1.5 % italienischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Courroux stieg bis 1970 langsam aber kontinuierlich an. In den letzten Jahrzehnten wurde jedoch im Sog des nahen Delémont ein deutliches Bevölkerungswachstum registriert.

Wirtschaft

Courroux war lange Zeit ein durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Es hat noch heute in der Ebene des Delsberger Beckens sowie am leicht geneigten und optimal nach Süden ausgerichteten unteren Hang der Fringelikette grosse Flächen, auf denen Ackerbau betrieben wird. Etwa von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis Mitte des 19. Jahrhunderts bildete die Eisengewinnung eine bedeutende Einnahmequelle. Heute hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde entwickelt, viele Erwerbstätige arbeiten auswärts, vor allem in Delémont.

Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrsmässig gut erschlossen. Sie liegt nahe bei Delémont an der Strasse über den Scheltenpass nach Mümliswil. Nach der Eröffnung der Umfahrung Delémont im Jahr 2005 besteht ein naher Anschluss an die Autobahn A16, die bis 2015 sowohl mit dem schweizerischen Nationalstrassennetz als auch mit dem französischen Autobahnnetz verbunden werden soll. Die Buslinie Delémont - Montsevelier garantiert die Anbindung von Courroux und Courcelon an den öffentlichen Verkehr.

Geschichte

Die Gegend von Courroux kann auf eine lange Siedlungstradition zurückblicken. Auf dem Roc de Courroux wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Töpferwaren aus der späten Bronzezeit gefunden, die von einer Siedlung stammen. Der Platz wurde in der Zeit von 1100 bis 800 v. Chr. genutzt. Weitere Funde lassen sich auf die Eisenzeit datieren. Im Bereich des heutigen Dorfes Courroux fand man Reste einer gallorömischen Villa sowie rund 150 Gräber, die im 1. bis 3. Jahrhundert nach Christus angelegt wurden und bedeutende Grabbeigaben (Gefässe, Münzen, Statuetten, Werkzeuge) enthielten.

Erste Erwähnung findet Courroux 1146 unter dem deutschen Namen Lütoltesdorf, 1148 erscheint auch die französische Bezeichnung Corolt. Als eines der 13 freien Dörfer der Herrschaft Delsberg kam Courroux 1271 zum Fürstbistum Basel. Von 1793 bis 1815 gehörte es zu Frankreich und war anfangs Teil des Département du Mont Terrible, ab 1800 mit dem Département Haut-Rhin verbunden. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 an den Kanton Bern und am 1. Januar 1979 an den neu gegründeten Kanton Jura. Der früher zu Courroux gehörende Weiler Riedes-Dessus an der Birs ging 1856 an die Gemeinde Soyhières über.

Aktuell planen die Gemeinden des Val Terbi (das sind Corban, Courchapoix, Courroux, Mervelier, Montsevelier, Vermes und Vicques) eine Fusion, welche auf Ende 2012 zustande kommen soll. [2]

Sehenswürdigkeiten

Die Kirche Saint-Nicolas wurde 1871–1873 im neugotischen Stil erbaut. Daneben befindet sich das Gemeindehaus mit Fensterkreuzen aus der Spätgotik. Der Ortskern von Courroux hat noch zahlreiche Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert bewahrt.

Auf einer Felskrete südlich von Soyhières steht das zum Gemeindegebiet von Courroux gehörende Schloss von Soyhières. Es wurde wahrscheinlich im 11. Jahrhundert erbaut und 1271 erstmals urkundlich erwähnt. Zusammen mit dem gegenüberliegenden Schloss Vorbourg wurde von hier aus der Verkehr durch die Birsschlucht nördlich von Delémont kontrolliert. 1499 am Ende des Schwabenkriegs wurde das Schloss zerstört und später zumindest teilweise wieder aufgebaut.

Bilder

Weblinks

 Commons: Courroux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Population résidante permanente des communes, selon le sexe et la nationalité, au 31 décembre 2010 – Données officielles à utiliser pour tous les calculs financiers (PDF), Fondation interjurassienne pour la statistique (fistat), vom 22. März 2011, abgerufen am 12. April 2011
  2. Quelle: Information über die Gemeindefusion Val Terbi

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