Cristoforo Moro

Cristoforo Moro
Doge Cristoforo Moro (1390-1471)
Wappen Cristoforo Moros

Christoforo Moro (* 1390 in Venedig; † 10. November 1471 ebenda) war der 67. Doge von Venedig. Er regierte von 1462 bis 1471.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Die Familie Moro war seit Mitte des 12. Jahrhunderts in Venedig ansässig. Christoforo war der einzige Doge, der aus der Familie hervorgegangen ist.

Leben

Moro hatte nach seinem Studium an der Universität verschiedene Staatsämter inne. Er war Botschafter bei den Päpsten Eugen IV. und Nikolaus V.. 1448 wurde er zum Prokurator von San Marco gewählt. In Erfüllung eines Gelübdes ließ er die Kirche San Giobbe errichten, sie sollte dem Andenken an Bernhardin von Siena gewidmet sein. Bernhard soll ihm prophezeit haben, dass er einmal Doge von Venedig sein werde. Moro war verheiratet aber kinderlos. Er vermachte sein Vermögen verschiedenen wohltätigen Einrichtungen und Stiftungen, unter anderem der Kirche San Giobbe.

Das Dogenamt

Moros Dogat war geprägt durch die Kriege mit den Türken. 1463 ließ ihm Papst Pius II. in der Absicht, Venedig in die antitürkische Koalition einzubinden, ein geweihtes Schwert schicken.[1] Venedigs Reaktion war zunächst zögernd, da die Republik wie immer vordringlich ihre wirtschaftlichen Interessen berücksichtigte.

Im April 1463, 10 Jahre nach der Eroberung Konstantinopels, besetzten türkische Truppen die venezianische Festung Argos in Griechenland. Der lateinische Patriarch Kardinal Johannes Bessarion reiste nach Venedig, um die Republik zur "Verteidigung des Glaubens", d.h. zum Krieg gegen die Türken aufzufordern. Im gleichen Jahr kam es mit dem Segen des Papstes zu einer Koalition zwischen Venedig, Ungarn und Albanien, die ebenfalls von der aggressiven Eroberungspolitik Sultan Mehmet II. bedroht waren. Es gelang den Beteiligten zwar, die türkische Expansion vorübergehend aufzuhalten, die neu gesetzten Grenzen mussten jedoch im großen und ganzen akzeptiert werden.

1469 eroberte der Flottenkommandant Niccolò Canal zwar die Insel Enos vor den Dardanellen zurück, es gelang ihm aber nicht, die Insel Euböa, eine der wichtigsten Kornkammern Venedigs, zu verteidigen. Sie wurde unter enormen venezianischen Verlusten vom Sultan erobert.

Weitere Schwierigkeiten drohten der Republik von Seiten oberitalienischer Städte, die Begehrlichkeiten auf den venezianischen Landbesitz zeigten, sowie durch den französischen König Ludwig XI., der Frankreich gern um die Lombardei erweitert hätte.

Grabmal

Das Grabmal befindet sich im Presbyterium von San Giobbe. Es ist ein Bodengrab, das mit einer Grabplatte aus Marmor bedeckt ist.

Literatur

  • Andrea da Mosto: I Dogi di Venezia. Florenz 1983.
  • Helmut Dumler: Venedig und die Dogen.. Artemis und Winkler, Düsseldorf 2001, ISBN 3-538-07116-0.

Einzelnachweise

  1. Elisabeth Cornides: Rose und Schwert im päpstlichen Zeremoniell. Geyer, Wien 1967, S. 95/96.


Vorgänger Amt Nachfolger
Pasqual Malipiero Doge von Venedig
1462–1471
Niccolò Tron

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Cristoforo Moro — Doge Cristoforo Moro (1390 1471) …   Wikipédia en Français

  • Cristoforo Moro — Doge Cristoforo Moro (1390 1471) …   Wikipedia

  • Moro — bezeichnet: Moro (Sprache), eine Sprache in Afrika eine Sorte Blutorangen, siehe Orange (Frucht) Modellvorhaben der Raumordnung, ein Aktionsprogramm des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung Moro Reflex, ein frühkindlicher Reflex Moros (Volk),… …   Deutsch Wikipedia

  • Moro (famille) — Armes des Moro : un écu bandé d argent et d azur de six pièces avec un chef d argent chargé de trois meures noires Famille patricienne de Venise …   Wikipédia en Français

  • Moro — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Sommaire 1 Patronyme 2 Cinéma 3 G …   Wikipédia en Français

  • Cristoforo Foppa — Cristoforo (known as Caradosso) Foppa (b. Mondonico/Olgiate Molgora in the Province of Lecco, 1445, according to some authorities, and according to others in Pavia, the same year; d. about 1527) was an Italian goldsmith, sculptor, and die sinker …   Wikipedia

  • Cristoforo Solari — Tomb of Ludovico il Moro and Beatrice d Este, Pavia. Cristoforo Solari (c. 1460 – 1527), also known as il Gobbo (the hunchbacked), was an Italian sculptor and architect. He was the brother of the painter Andrea Solari. Among his work, one of the… …   Wikipedia

  • Cristoforo Foppa — Pour les articles homonymes, voir Foppa. Cristoforo Foppa ou Caradosso (Mondonico (près de Pavie), vers 1452, Rome, 1526 ou 1527) est un sculpteur, un graveur et un orfèvre italien de la fin du XVe et du début du XVIe siècle …   Wikipédia en Français

  • Giovanni Cristoforo Romano — Medalla de Isabel de Este de Gian Cristoforo Romano Busto de mujer, probablemente Isabel de Este de Gian Cristoforo Romano. Terracota. c. 1500. Kimb …   Wikipedia Español

  • San Cristoforo sul Naviglio (district of Milan) — Chiesa di San Cristoforo sul Naviglio   Quartiere of Milan   The church of San Cristoforo sul Naviglio Country …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”