- Currypowder
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Curry (/ˈkœri/ oder auch /ˈkari/, wörtlich Sauce) ist ursprünglich die tamilische Bezeichnung für eine Art Ragout oder Eintopfgericht als Beilage zu sättigenden Speisebestandteilen, meist zu Reis.
Besonders im Deutschen bezeichnet es auch die in indischen Gerichten verwendeten Gewürzmischungen. Diese Currypulver werden in der indischen Küche so nicht verwendet, sondern nur für den Export hergestellt. Inder nennen ihre Gewürzmischungen Masalas.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie
Currys stammen zwar ursprünglich aus Indien, das Wort findet heute allerdings im gesamten pazifisch-asiatischen Raum Verwendung. Im indischen Englisch bezeichnet das Wort curry nach wie vor eher Curry im Sinne einer eintopfähnlichen Speise,[1] im britischen Englisch die Gerichte, die diese Beilagen enthalten, während die Gewürzmischung curry powder genannt wird.
Es wird angenommen, dass die englischen Kolonialherren – überfordert von der Vielfalt indischer Gewürzzutaten – bei den indischen Gewürzmüllern den Auftrag gaben, Masalas, Curry-Gewürzmischungen, zusammenzustellen, mit der indische Gerichte auch in England gekocht werden konnten. So bürgerte sich vermutlich der Begriff Curry für indische Gewürzmischungen und Gerichte ein.[2]
Die Curryblätter, die ebenfalls in der indischen Küche Verwendung finden, sind nicht in Currypulvern enthalten. Auch das Currykraut findet man nicht in handelsüblichen Currypulvern.
Indisches Curry
In Indien und auch in vielen englischsprachigen Ländern bezeichnet das Wort Curry keine Gewürzmischung, sondern ist der Oberbegriff für beliebige Fleisch-, Fisch- oder Gemüsegerichte in Sauce, die zu Reis oder zu Broten wie Chapati, Nan oder Puri gegessen werden. Die verschiedenen Gewürzmischungen zur Zubereitung indischer Currys werden dort Masala genannt und in jeder Region, jedem Ort und sogar in jedem Haushalt anders zusammengestellt – von süßlich über pikant bis extrem scharf, wobei Currys im Süden Indiens häufig schärfer sind als in anderen Landesteilen. Die dafür verwendeten Gewürze werden meistens zuerst angeröstet und dann im Mörser oder einer Mühle zerkleinert.
Wichtiger Bestandteil ist oft die gelbe Kurkumawurzel, auch Gelbwurz oder Turmerik genannt, mit dem Pflanzenwirkstoff Curcumin. Ihren charakteristischen Geschmack findet man auch in jedem Currypulver wieder; sie gibt gleichzeitig die typische gelbe Farbe. Andere Zutaten sind z. B.: Pfeffer, Chili, Kardamom, Koriandersamen, Ingwer, Kreuzkümmel, Muskat, Zimt, Bockshornkleesaat, Piment, Nelken, Muskatblüte und Curryblätter, die ihren Namen von der (nicht notwendigen) Verwendung zur Curryherstellung haben.
Thailändisches Curry
Weltberühmt sind auch einige Gerichte der thailändischen Küche aus der Gruppe der Gaeng (siehe thailändische Küche), die ebenfalls gemeinhin als Curry bezeichnet werden. Es sind Gerichte mit viel Flüssigkeit, man könnte sie als „Suppen“ bezeichnen, wie z. B. Kaeng Dschüüt („Milde Suppe“) oder Kaeng Phet („Scharfe Suppe“, gewürzt mit roten Chilis), im Westen als „Rotes Curry“ bekannt. In Thailand ist Currypulver zwar nicht unbekannt, aber es wird nur in wenigen Gerichten wie z. B. Phuu Phat Phong Karii (Gebratene Krabben mit Currypulver und Ei) verwendet.
Im Gegensatz zu den meist pulverförmigen Zutaten eines typisch indischen Currys sind die Zutaten in Thailand eher eine Paste. Die Zutaten zu dieser Paste, nämlich frische Chili-Schoten, Zitronengras, Knoblauch, Galgant, die Blätter der Kaffernlimette, Koriander, Tamarinde und Garnelenpaste, werden so lange im Mörser gestampft, bis sie sich zu einer homogenen, dicken Masse verbinden. Um die feurige Chilischärfe zu mildern, verrührt man die Paste meist mit Kokosmilch.
Weitere Varianten
- Das japanische Currygericht Karē, siehe japanische Küche
- In Deutschland beliebt ist die Currywurst, bei der das Currypulver als Würze zur Verwendung kommt.
- In der Karibik, speziell in Jamaika, gibt es das Currygericht Curried Goat bzw. Curry Goat, das aus Ziegenfleisch zubereitet wird.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Hobson Jobson Dictionary
- ↑ Quelle: DuMonts "Kleines Gewürzlexikon", Vorwort)
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