Dacheröden

Dacheröden

Karl Friedrich Freiherr von Dacheröden oder Dachröden (* 1732 in Halberstadt; † 1809 in Erfurt) war ein deutscher Jurist.

Leben

Als König Friedrich II. 1771 den Freiherrn von Dacheröden als Vorsitzenden der Preußischen Kammer in Minden ablösen ließ, zog sich dieser auf seine Güter in der Nähe Erfurts zurück. Er kommt zur gleichen Stunde wie sein Freund, Fürstbischof Karl Theodor von Dalberg, in Erfurt an.

Neben einer französischen Gouvernante war in Erfurt der Journalist und Pädagoge Rudolph Zacharias Becker für die Erziehung der Dacheröderschen Kinder zuständig. Später wurde dieser von Johann Bernhard Basedow für sein Philantropin in Dessau abgeworben.

Ende desselben Jahres ließ sich Freiherr von Dacheröden mit seiner Familie auch in der Stadt (heute "Dacherödersches Haus", Am Anger 37/38) nieder. Von Anfang an führt er ein sehr gastfreundliches Haus, in dem sich z.T. regelmäßig Johann Wolfgang von Goethe, die Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt, Friedrich Schiller, Christoph Martin Wieland, Johann Gottfried Herder u.v.a. zum Gedankenaustausch trafen.

In Dacherödens Haus feierte Friedrich Schiller seine Verlobung mit Charlotte von Lengefeld und Wilhelm von Humboldt machte Caroline, einer Tochter Dacherödens, einen Heiratsantrag. Ferner hatte er den Sohn Ernst Ludwig Wilhelm von Dacheröden, geboren am 11. November 1764.

Nachdem Freiherr von Dacheröden viele Jahre Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften in Erfurt gewesen war, wählte man ihn 1785 zu ihrem Präsidenten. Als solcher wurde er zum Nachfolger von Prof. Hieronymus Friedrich Schorch.

Dacheröden hatte von seiner Großmutter das Rittergut Grumbach im Amt Langensalza geerbt, das er am 16. März 1785 in Burgörner an Johann Gottlob von Dachröden verkaufte.

Im Alter von ungefähr 77 Jahren starb Freiherr Karl Friedrich von Dacheröden wahrscheinlich in Erfurt.



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