- Daniel Heinsius
-
Daniël Heinsius (oder Heyns) (* 9. Juni 1580 in Gent; † 25. Februar 1655 in Den Haag) war ein bekannter Gelehrter der niederländischen Renaissance.
Inhaltsverzeichnis
Leben
1583 flüchteten Heinsius protestantische Eltern mit ihren Kindern aus den Spanischen Niederlanden. Sie ließen sich erst in Veere in Zeeland nieder, zogen dann für kurze Zeit nach England, später nach Rijswijk, um sich schließlich in Vlissingen niederzulassen. Mit 16 Jahren schickte ihn sein Vater auf die Universität Franeker um Rechtswissenschaften zu hören. Er blieb ein halbes Jahr in Franeker und wechselte dann zur Universität Leiden, wo er die restlichen sechzig Jahres seines Lebens als Bibliothekar der Universitätsbibliothek Leiden verbrachte. Hier studierte er bei Joseph Justus Scaliger, fand Kontakt zu Philips van Marnix, Herr von Mont Saint Aldegonde, Janus Douza (1545–1604), Paulus Merula (1558–1607) und anderen.
Seine Kenntnisse in den klassischen Sprachen wurden von angesehenen Gelehrten aus ganz Europas gelobt. Angebote für das Ausland schlug er ab, er wollte keine Position außerhalb der Niederlande annehmen, und sei sie noch so ehrenvoll. 1602 wurde er zum Professor für Latein ernannt, 1605 zum Professor für Griechisch, und 1607, nach Merulas Tod, folgte er diesem als Bibliothekar der Universität.
Heinsius niederländische Gedichte gehören zur Schule von Roemer Visscher (1547–1620), erreichen kein hohes Niveau, wurden aber dennoch von Martin Opitz bewundert, der als Schüler von Heinsius mit der Übersetzung seiner Gedichte den reimenden Alexandriner in Deutschland einführte.
1616 veröffentlichte er seine gesammelten niederländischen Gedichte in einem Band. Er gab Terenz 1618 heraus, Livius 1620 und veröffentlichte sein Lehrgedicht De contemptu mortis 1621, sowie die Episteln des Joseph Justus Scaliger 1627.
Daniel Heinsius ist der Vater des Philologen und neulateinischen Lyrikers Nikolaes Heinsius des Älteren (1620–1681) und der Großvater des Schriftstellers Nikolaes Heinsius des Jüngeren (1656–1718).
Werke
- Iambi (1602),
- Elegiae (1603)
- Emblemata amatoria, Gedichte auf Niederländisch und Latein, wurden erstmals 1604 gedruckt
- Poemata (1605);
- Hesiod (1603)
- Theokrit (1604), Bion und Moschos (1604)
- Lateinischen Reden (1609)
- Horaz (1610)
- Aristoteles, Seneca (1611)
- Das Massaker der Unschuldigen (Tragödie) (1613)
- De politica sapientia (1614)
Literatur
- Karl Felix Halm: Heinsius, Daniel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 653–656.
Weblinks
-
Commons: Daniel Heinsius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Literatur von und über Daniel Heinsius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Kategorien:- Universalgelehrter
- Altphilologe (17. Jahrhundert)
- Philologe (Mittelalter und Frühe Neuzeit)
- Herausgeber
- Niederländer
- Geboren 1580
- Gestorben 1655
- Mann
Wikimedia Foundation.