- Adam Michna
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Adam Václav Michna z Otradovic (* um 1600 in Neuhaus; † 2. November 1676 ebenda) war ein tschechischer Organist und Komponist.
Adam Wenzel Michna erhielt den ersten Musikunterricht durch seinen Vater Michael Michna, Stadtorganist und Schlosstrompeter in der Residenzstadt Neuhaus in Südböhmen. Er studierte am Jesuitengymnasium seiner Geburtsstadt, wo er ab 1645 neben seiner Tätigkeit als Organist auch eine Gastwirtschaft betrieb. Michna gilt als erster Vertreter eines eigenständigen tschechischen Stils in der frühen Barockmusik in Böhmen. Mit seinen genialen und vielseitig schöpferischen Konposistionen ist Michna für die tschechische Musikgeschichte vergleichbar mit den Werken des deutschen Komponisten Heinrich Schütz.
Werke
Michna gab zwei Gesangsbücher heraus: Česká mariánská muzika (1647) und Svatoročnì muzika (1661), die vier- bis fünfstimmige Lieder in homophonem Satz enthalten. Eine weitere Sammlung Loutna česká(1653) ist in Bruchstücken erhalten. Er komponierte fünf Messen, zwei Litaneien und ein Tedeum „Sacre et Litaniae“ (Prag 1654). Als Handschrift sind ein Magnificat und die Missa Sancti Venceslai überliefert. In dieser wechseln streng polyphone Teile alten Stils wie das Kyrie und das Agnus Dei mit homophonen Teilen und konzertanten Solopartien im Gloria und Credo ab.
Literatur
- Jaroslav Bužga: Der tschechische Barockkomponist Adam Michna z Otradovic (um 1600-1676). In: Eberhard Klemm (Hrsg.): Festschrift Heinrich Besseler zum sechzigsten Geburtstag. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1961, S. 305-316.
- Antonín Škarka: Adam Michna z Otradovic. Fink, München 1968 (in tschechischer Sprache)
- Zdeňka Tichá: Adam Václav Michna z Otradovic. Melantrich, Prag 1976.
- Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder, herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum (Institut) in München von Heribert Sturm, Band II (I-M], Seite 660 Adam Vaclav Michna von Otradowicz (+ 1676), Komponist, mit weiteren Quellenangaben, ISBN 3-486-52551-4
Weblinks
- Werke von und über Adam Michna im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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