- Dar Pomorza
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Dar Pomorza Die Dar Pomorza um 1978
Schiffsdaten Flagge Polen andere Schiffsnamen - Prinzess Eitel Friederich
- Colbert
Schiffstyp Segelschulschiff Heimathafen Gdynia Eigner Polnisches Schifffahrtsmuseum Bauwerft Blohm & Voss, Hamburg Stapellauf 18.September 1909 Verbleib Museumsschiff Schiffsmaße und Besatzung Länge 91,00 m (Lüa)72,60 m (Lpp)Breite 12,60 m Tiefgang max. 5,70 m Besatzung 40 Mann Stammbesatzung
150 SchülerMaschine Maschine 1 Dieselmotor Maschinen-
leistung430 PS (316 kW) Propeller 1 Takelung und Rigg Takelung Vollschiff Anzahl Masten 3 Anzahl Segel 25 Segelfläche 2115 m² Geschwindigkeit
unter Segelnmax. 17 kn (31 km/h) Die Dar Pomorza ist ein dreimastiges Vollschiff, das zuletzt in Polen als Segelschulschiff eingesetzt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Schiff lief am 18.September 1909 als Prinzess Eitel Friedrich, benannt nach Sophie Charlotte von Oldenburg bei Blohm & Voss in Hamburg vom Stapel und wurde 1910 als zweiter Neubau des Deutschen Schulschiff-Vereins als Segelschulschiff für die seemännische Grundausbildung in Dienst gestellt.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Schiff 1920 als Reparationsleistung zunächst nach Großbritannien und dann nach Frankreich gebracht. Umbenannt in Colbert sollte es der Seefahrtschule in St-Nazaire zur Verfügung stehen, die es jedoch nicht nutzte. Anschließend wurde als Ersatz für eine im Krieg verlorengegangene Yacht Eigentum des Barons de Foreste. Angesichts der hohen Kosten für Umbau und Unterhalt zu einer Segelyacht bot dieser das Schiff jedoch 1929 zum Verkauf an.
Das Komitee der Nationalen Flotte zu Pomorze (Pomorski Komitet Floty Narodowej) kaufte das Schiff als Ersatz der Bark Lwów für den Betrag von 7000 Pfund Sterling. Dieses Geld stammte aus einer öffentlichen Sammlung in der Woiwodschaft Pommerellen. Die Regierung Polens ließ das Schiff in Nakskov (Dänemark) generalüberholen und mit einem Hilfsantrieb ausstatten. Am 30. Juni 1930 erhielt das Schiff in Gdingen seinen neuen Namen Dar Pomorza (Gabe Pommerns), um auf Dauer daran zu erinnern, wer die Indienststellung des Schiffes ermöglichte. Am 13. Juli 1930 wurde das Schiff an die Staatliche Schifffahrtsschule in Gdynia (Gdingen) übergeben, nicht ohne dass das Schiff und seine Flagge kirchlich geweiht wurden.[1]
1934/35 unternahm die “Dar Pomorza” via Panamakanal eine Weltreise über 352 Tage und 39.000 Seemeilen. Aus diesem Anlass ließ die Zweite Polnische Republik 1936 eine 2-Zloty-Gedenkmünze prägen, die noch heute in Münzkatalogen als Rarität gehandelt wird. 1936/37 erfolgte eine weitere Weltreise, diesmal mit Umrundung von Kap Hoorn. Während einer Ostsee-Reise verließ das Schiff am 24. August 1939 den Hafen von Libau mit Ziel Gdingen. Wegen des Polenfeldzugs verlegte die Schiffsführung die Dar Pomorza nach Stockholm ins neutrale Schweden, wo das Schiff für die Dauer des Zweiten Weltkrieges verblieb. An Bord blieb nur ein Teil der Stammbesatzung. Der Rest der Stammbesatzung und die 149 Schüler gingen nach Großbritannien, um sich dort dem Widerstand gegen das Dritte Reich anzuschließen. Nach Kriegsende traf die “Dar Pomorza” am 25. Oktober 1945 wieder in ihrem polnischen Heimathafen Gdingen ein. 1946 unternahm das Schiff seine erste Ausbildungsfahrt nach dem Krieg. In den Folgejahren unternahm das Schiff zahlreiche Ausbildungsfahrten als Schulschiff der Höheren Seefahrtschule Helden der Westerplatte. Bei der Operation Sail 1972 belegte die Dar Pomorza Platz 1, bei der Operation Sail 1974 den Platz 3.
Wegen Überalterung wurde das Schiff, das am 28. September 1981 von ihrer letzten Reise zurückgekehrt war,[2] am 4. September 1982 außer Dienst gestellt und durch den Neubau Dar Młodzieży ersetzt.
In ihrer Zeit bei der Polnische Handelsflotte wurden mit der Dar Pomorza 102 Fahrten mit insgesamt ca. einer halben Million Seemeilen durchgeführt; 13.384 Schüler der Schifffahrtsschule wurden insgesamt ausgebildet.
Seit dem 16. November 1982 ist das Schiff als Museumsschiff unter der Verwaltung des Polnische Schifffahrtsmuseum in Gdańsk zu besichtigen. Nach ihrer Überholung eröffnete die Dar Pomorza am 28. Mai 1983 im Präsidentenbassin an der Südmole in Gdingen ihre Pforten den Besuchern.[2]
Quellen
Geschichte der Dar Pomorza (Webseite polnisches Schifffahrtsmuseum). Abgerufen am 29. Oktober 2010.
Weblinks
Commons: Dar Pomorza (ship, 1909) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Wojciech Antoszkiewicz, Mariusz Jablonski, Bogdan Kwiatkowski u.a.: Gdynia: vademecum turysty. Gdynia Turystyczna, Gdingen 2009, ISBN 978-83-929211-0-3, S. 14.
- ↑ a b "Dynia Wspolczesna", in: Historia Gdyni. abgerufen am 27. September 2011.
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