- Adamsit
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Strukturformel Allgemeines Name Adamsit Andere Namen - DM
- 10-Chlor-5,10-dihydrophenarsazin
- Diphenylaminchlorarsin
- Phenarsazinchlorid
Summenformel C12H9AsClN CAS-Nummer 578-94-9 PubChem 11362 Kurzbeschreibung kanariengelber bis grüner, stechend riechender Feststoff[1]
Eigenschaften Molare Masse 277,58 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte 1,65 g·cm−3 (bei 20 °C)[1]
Schmelzpunkt Siedepunkt Zersetzung ab 410 °C[1]
Dampfdruck Löslichkeit unlöslich in Wasser[1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2] Gefahr
H- und P-Sätze H: 331-301-410 EUH: keine EUH-Sätze P: ? EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2] Giftig Umwelt-
gefährlich(T) (N) R- und S-Sätze R: 23/25-50/53 S: (1/2)-20/21-28-45-60-61 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Adamsit ist ein Nasen- und Rachenkampfstoff mit sehr geringem Dampfdruck. Die Verbindung wurde 1915 von dem deutschen Chemiker Heinrich Otto Wieland und 1918 vom US-amerikanischen Kollegen Roger Adams unabhängig voneinander entwickelt. Nach Roger Adams wurde die Substanz benannt.
Die arsenhaltige organische Verbindung reizt die Haut und die Atemwege. Ihre Wirkung ist vergleichbar mit Diphenylarsinchlorid. Adamsit war daher im Ersten Weltkrieg als Maskenbrecher beim sogenannten Buntschießen vorgesehen, wurde aber im Gegensatz zu den verwandten Stoffen Diphenylarsinchlorid und Diphenylarsincyanid nicht eingesetzt, obwohl mehrere Kriegsparteien größere Mengen davon produziert hatten. Zuletzt wurde es in den 1960ern im Vietnamkrieg eingesetzt.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Eintrag zu Adamsit in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 4.9.2007 (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Arsenverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 31. März 2009 (JavaScript erforderlich)
Literatur
- Haas, R. et al. (1998): Chemisch-analytische Untersuchung von Arsenkampfstoffen und ihren Metaboliten. UWSF – Z Umweltchem Ökotox; 10, 289–293; PDF (freier Volltextzugriff)
Siehe auch
Kategorien:- Giftiger Stoff
- Umweltgefährlicher Stoff
- Chemische Waffe
- Organoarsenverbindung
- Dihydroazin
- Chlorverbindung
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