- Adansonia rubrostipa
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Adansonia rubrostipa Adansonia rubrostipa
bei MangilySystematik Ordnung: Malvenartige (Malvales) Familie: Malvengewächse (Malvaceae) Unterfamilie: Wollbaumgewächse (Bombacoideae) Gattung: Affenbrotbäume (Adansonia) Sektion: Longitubae Art: Adansonia rubrostipa Wissenschaftlicher Name Adansonia rubrostipa Jum. & H.Perrier Adansonia rubrostipa ist eine Pflanzenart der Gattung Affenbrotbäume (Adansonia) in der Unterfamilie der Wollbaumgewächse (Bombacoideae) innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Sie ähnelt Adansonia digitata, ist aber wesentlich kleiner und hat gelbe Blüten.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Adansonia rubrostipa sind kleine, zylindrisch bis flaschenförmige Laubbäume mit violetter glatter Rinde, die Wuchshöhen von 4 bis 12 Meter (selten bis 20 Meter) erreichen. Die Hauptäste der unregelmäßig geformten Baumkrone wachsen fast immer horizontal und haben am Ende aufrechte Spitzen. Ausgewachsene Laubblätter sind handförmig geteilt, mit drei bis fünf Teilblättern und 3 bis 7 Zentimeter langen Blattstielen. Die kahlen, ungestielten Teilblätter sind lanzettlich-eiförmig, meist 4 bis 6, selten 8 bis 13 Zentimeter lang und 1,2 bis 2 Zentimeter breit. Der Blattrand ist gezähnt.
Blüten
Die Blüten stehen einzeln aufrecht in der Blattachseln an den Enden der Zweige. Die grünen Blütenstiele sind 1 bis 2,5 cm lang. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen, großen, auffälligen, duftenden Blüten sind fünfzählig und 16 bis 28 cm lang. Ihre fünf 15 bis 25 Zentimeter langen und 0,7 bis 1,2 Zentimeter breiten, gelblich grünen Kelchblätter sind zu einem kurzröhrigen Kelch verwachsen, der außen rötliche Streifen aufweist. Die fünf freien, linealischen bis breiten Kronblätter überlappen an ihrer Basis, sind hell gelb bis orange-gelb und 12 bis 15 Zentimeter lang und 1,5 bis 2,5 Zentimeter breit. Die zahlreichen Staubblätter sind zu einer 5 bis 10 cm langen Röhre mit 5 bis 8 Zentimeter langen Spitzen verwachsen. Der etwa 7,5 mm lange Fruchtknoten besitzt goldene Haare. Der rosa Griffel weist eine Länge 20 bis 25 cm auf, besitzt Haare an der Basis und passt eng in die Staubblattröhre. Die erst rote und sich später schwärzlich verfärbende Narbe besteht aus fünf bis acht ungleichen, ausgebreiteten Lappen.
Die Blütezeit reicht von Februar bis April (selten bis in den Juni). Die Blüten werden vom Schwärmer Coelonia solanii bestäubt.
Früchte und Samen
Die im Oktober/November reifenden Früchte sind kugelig bis länglich, mit einem 4 bis 5 Millimeter dicken Perikarp und einem dichten rötlich-braunem Indumentum. Sie enthalten zahlreiche nierenförmige, seitlich abgeflachte Samen, die bis zu 16 Millimeter lang, 12 Millimeter breit und 8 Millimeter dick sind.
Die Samen besitzen einen Ölgehalt von 11 Prozent. Die Fettsäuren setzen sich aus 30 Prozent Palmitinsäure, 2 Prozent Stearinsäure, 30 Prozent Ölsäure und 23 Prozent Linolsäure zusammen. Dazu kommen noch weitere seltene Fettsäuren.[1]
Verbreitung, Chromosomenzahl und Systematik
Adansonia rubrostipa auf Madagaskar an der Westküste von Itampolo bis Soalala endemisch. Sie gedeiht in den Dornenwäldern auf gut drainierten, kalkhaltigen Böden und karstigem Kalkstein.
Die Chromosomenzahl ist 2n = 88.
Synonyme zur Art sind Adansonia fony Baill. ex H.Perrier, Adansonia fony var. fony Baill. ex H.Perrier und Adansonia fony var. rubrostipa Jum. & H.Perrier.
Botanische Geschichte
Die ersten Abbildungen einer Adansonia-Art auf Madagaskar sind auf den Tafel 62 und 63 von Johann Theodor de Brys Indiae Orientalis von 1605 zu finden.[2] Sie lassen sich eindeutig Adansonia rubrostipa zuordnen.
Eine erste Beschreibung wurde 1890 von Henri Ernest Baillon vorgenommen, der den provisorischen Namen Adansonia fony vergab.[3] Eine gültige Beschreibung unter diesem Namen erfolgte erst 1952 von Henry Perrier de la Bâthie.[4] Henry Perrier de la Bâthie hatte aber bereits 1909 gemeinsam mit Henri Lucien Jumelle die Art als Adansonia rubrostipa beschrieben, womit dieser Name Vorrang gegenüber Adansonia fony hat.[5]
Verwendung
Obwohl Adansonia rubrostipa essbare Früchte, Samen und Wurzeln besitzt ist eine umfängliche Nutzung in Madagaskar nicht bekannt. Gelegentlich werden die Früchte in Toliara auf dem Markt angeboten. Das Holz von Feuern zum Opfer gefallener Bäume wird zum Decken von Dächern verwendet.
Gefährdung
Adansonia rubrostipa wird in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als „Near Threatened (NT)“ eingestuft.[6]
Nachweise
Literatur
- David A. Baum: The Comparative Pollination and Floral Biology of Baobabs (Adansonia- Bombacaceae). In: Annals of the Missouri Botanical Garden. Band 82, Nr. 2, 1995, S. 322-348
- David A. Baum: A Systematic Revision of Adansonia (Bombacaceae). In: Annals of the Missouri Botanical Garden. Band 82, Nr. 3, 1995, S. 440-471
- C. C. Walker: Adansonia. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulentenlexikon Band 2 Zweikeimblättrige Pflanzen (Dicotyledonen) ausgenommen Aizoaceae, Asclepiadaceae, Cactaceae und Crassulaceae. Eugen Ulmer Verlag: Stuttgart 2002. ISBN 3-8001-3915-4
Einzelnachweise
- ↑ B. Ambrose-Oji, N. Mughogho: Adansonia rubrostipa Jum. & H.Perrier In: van der Vossen, H.A.M. & Mkamilo, G.S. (Editors). PROTA 14: Vegetable oils/Oléagineux. [CD-Rom]. PROTA, Wageningen 2007; abgerufen am 18. Juli 2008.
- ↑ Friedemann Berger (Herausgeber): De Bry: India Orientalis. 1. Teil. Gustav Kiepenheuer: Leipzig und Weimar 1979
- ↑ Henri Ernest Baillon: Sur le Baobabs de Madagascar. In: Bulletin Mensuel de la Société Linnéenne de Paris. Band 2, S. 845, Paris 1890
- ↑ Henry Perrier de la Bâthie: Adansonia de Madagascar. Clef et diagnoes. In: Notulae Systematicae. Herbier du Muséum de Paris. Phanérogramie Band 14, S. 300-304, Paris 1952
- ↑ Henri Lucien Jumelle, Henry Perrier de la Bâthie: Les baobabs du nord-oust de Madagascar. In: Les Matières Grasses. Januar 1909, S 1306-1308
- ↑ World Conservation Monitoring Centre 1998. Adansonia rubrostipa. In: 2007 IUCN Red List of Threatened Species. IUCN 2007, abgerufen am 15. Mai 2008.
Weblinks
Commons: Adansonia rubrostipa – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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