- David Crystal
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David Crystal, OBE (* 6. Juli 1941 in Lisburn, Nordirland) ist ein britischer Linguist und Autor.
Er wuchs zweisprachig (Walisisch und Englisch) in Holyhead und Liverpool auf. In Liverpool besuchte er ab 1951 das St. Mary's College. Zwischen 1959 und 1962 studierte Crystal Englisch am University College London. Zwischen 1962 und 1963 arbeitete er unter Randolph Quirk an der „Survey of English Usage“. Seitdem unterrichtete er an der University of Wales, Bangor (UWB) und an der University of Reading. Heute ist er Ehrenprofessor an der UWB, wo er zeitweise Linguistik unterrichtet.
Zu seinen vielen akademischen Interessen zählen Englisch als Lingua Franca (ELF), Englischunterricht, forensische Linguistik, Sprachentod, Linguistik des Humors, Stil, William Shakespeare, Indexing, Lexikografie und Sprache im Internet. Ferner ist er Vorsitzender der Internationalen Vereinigung der Lehrer des Englischen als Fremdsprache (International Association of Teachers of English as a Foreign Language, IATEFL) und Sprachtherapeut.
David Crystal lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern in Holyhead, sein Sohn Ben Crystal ist Schauspieler, verfasste aber einige Bücher zusammen mit seinem Vater. [1] Seit seiner Pensionierung arbeitet er als Schriftsteller, Herausgeber und Berater. 1995 wurde ihm der Order of the British Empire (OBE) verliehen.
Inhaltsverzeichnis
Schaffen
David Crystal ist Autor von über 60 Büchern über eine Vielzahl von Themen. Unter anderem spezialisierte er sich auf das Herausgeben von Referenzwerken wie der Cambridge Encyclopedia of Language (1987), der Cambridge Encyclopedia of the English Language (1995) und anderen. Außerdem veröffentlichte er literarische Werke und ist auch Vorsitzender der UK National Literary Association. Darüber hinaus verfasste er viele Bücher für linguistisch interessierte Laien. Eine seiner Hypothesen besagt, dass sich das globale Englisch sowohl in verschiedene Entwicklungslinien aufspalten, als auch sich vereinigen wird, da lokale Varietäten des Englischen untereinander verständlicher würden, was den Begriff eines World Standard Spoken English erforderlich machte. Seine nicht an der Linguistik orientierten Werke enthalten Gedichte, Dramen und Biographien. Als überzeugter Katholik schreibt er Gedichte und Artikel für das katholische Magazin The Tablet.
Seit 2001 ist Crystal Präsident bei Crystal Reference Systems Limited, einem führenden Anbieter von Internetsuch- und Anzeigentechnologie. Die Produkte der Firma basieren auf dem patentierten Global Data Model, einem komplexen semantischen Netzwerk, das Crystal in den frühen 1980ern entwarf und Mitte der 1990er für die Verwendung im Internet angepasst hat. Crystal verkaufte seine Firma an ad pepper media und ist für den Werbevermarkter als Berater weiterhin tätig.
David Crystal war einer der Mitbegründer des Unternehmens Crystal Semantics Limited. Er ist der Erfinder des patentierten Klassifikations-Schemas (Taxonomie), welches die Basis der Crystal Semantics-Technologie bildet. Mit dieser Technologie wurden bestimmte Produkte für den Online-Werbemarkt entwickelt. Diese beinhalten eine Technologie für semantisches Targeting (vertrieben von ad pepper media unter dem Namen iSense) und für Markenschutz (vertrieben von dem dänischen Emediate unter dem Namen SiteScreen).
David Crystal betätigt sich weiterhin als Schriftsteller und in Radio- sowie Fernsehübertragungen. Für BBC Radio 4 moderierte er für einige Jahre ein Programm über sprachliche Themen.
Werke
- Begat: The King James Bible and the English Language, Oxford University Press, Oxford 2010 ISBN 978-0-199585854
- Die Cambridge Enzyklopädie der Sprache, 2. Aufl. 2004, Zweitausendeins, ISBN 3-861-50705-6
- Einführung in die Linguistik, 1997, Kohlhammer, ISBN 3-17001-368-8
Einzelnachweise
- ↑ BBC Interview (englisch)
Weblinks
- Literatur von und über David Crystal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.davidcrystal.com/ – Crystals Homepage
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