David Whitfield

David Whitfield

David Whitfield (* 2. Februar 1925 in Kingston upon Hull, England; † 16. Januar 1980 in Melbourne, Australien) war ein vor allem in den 1950er Jahren in Großbritannien, aber auch in den USA erfolgreicher populärer Sänger.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Bereits als Soldat im Zweiten Weltkrieg in der Royal Navy unterhielt David Whitfield seine Kameraden mit seinem Gesang. Nach dem Krieg arbeitete er auf dem Bau. Er nahm an Talentwettbewerben teil und wurde einem größeren Publikum bekannt, als er 1950 bei der Show Opportunity Knocks beim englischen Dienst von Radio Luxemburg auftrat. Auftritte im Londoner West End folgten, und bald ein Plattenvertrag bei Decca Records.

Whitfields Gesangsstil (Stimmlage Tenor) lag näher an Operette oder sogar Operngesang als am zu seiner Zeit üblichen Crooner-Stil der Popsänger. Auf seinen Aufnahmen ließ er sich von vielen verschiedenen populären Orchestern der 1950er Jahre begleiten. Seinen ersten Hit in den britischen Charts hatte er im Oktober 1953 mit „Bridge of Sighs“, seinen letzten 1960 mit „I Believe“ im November 1960. David Whitfield hatte in den 1950er Jahren eine Reihe von weltweiten Hits – und er hatte eine große Fangemeinde, die zum großen Teil aus Frauen bestand.

Er erhielt seine eigenen Fernsehshows, trat achtmal in New York in der Ed Sullivan Show auf und hatte drei Royal-Command-Auftritte vor Mitgliedern der königlichen Familie im Londoner Palladium-Theater. Seine Karrierekurve zeigte allerdings schnell nach unten, nachdem der Rock 'n' Roll aufkam. Er trat noch in Bühnenmusicals auf und sang 1957 das Lied „I’ll Find You“ als Titelmelodie des Films „Sea Wife“ (dt. Titel: „Treibgut der Leidenschaft“) mit Joan Collins und Richard Burton.

Nachdem die Hits ausblieben, ging er weiter in aller Welt auf Tournee. Er starb mit 54 Jahren während einer Tournee durch Australien an einem Schlaganfall. Whitfield konnte seinen Erfolg nie in Vermögen ummünzen: Er hinterließ angeblich nur 3.000 Pfund Sterling.

Größte Erfolge

Whitfield war vor Beginn der Rock-Pop-Ära der erfolgreichste britische Sänger in den USA. Er war

  • der erste britische Sänger, der eine Goldene Schallplatte erhielt;
  • der erste Brite, der einen Hit in den Top Ten der US-Singles-Charts platzieren konnte;
  • und der erste Brite, der in den USA mehr als eine Million Exemplare einer einzigen Schallplatte verkaufen konnte.

Zwei seiner Singles schafften es in Großbritannien auf die Nummer-eins-Position: „Answer Me“ (am 6. November und wieder am 11. Dezember 1953) und „Cara Mia“ (am 2. Juli 1954).

Answer Me

„Answer Me“ war die Coverversion eines deutschen Hits aus der Feder von Gerhard Winkler und Fred Rauch namens „Mütterlein“; diesen Titel hatte die deutsche Sängerin Leila Negra in Skandinavien populär gemacht, von wo aus er in die USA kam. Dort schrieb Carl Sigman den englischen Text, „Answer Me“. Frankie Laine, Nat 'King' Cole und Whitfield machten das Lied 1953 zu einem Hit: Cole in den USA, und Laine und die Coverversion von Whitfield in Großbritannien. Laine erreichte damit eine Woche nach Whitfield die Nummer-eins-Position in Großbritannien, und am 11. Dezember waren beide Versionen gleichzeitig auf dem ersten Platz. Nachdem „Answer Me“ ein Welthit geworden war, schrieb Fred Rauch einen neuen deutschen Text, der sich mehr an den englischen anlehnte; von Wolfgang Sauer interpretiert wurde „Glaube mir“ dann auch im deutschsprachigen Raum ein Hit.

Cara Mia

„Cara Mia“ nahm Whitfield mit Mantovani und seinem Orchester und Chor auf. Es wurde sowohl ein Nummer-eins-Hit wie auch eine der meistverkauften Schallplatten vor der Ankunft des Rock 'n' Roll. Die Single stand zehn Wochen auf Platz eins in den britischen Charts. Der Song stammte aus der Feder von Mantovani und Whitfields Produzent Bunny Lewis, die aber die Pseudonyme Lee Lange und Tulio Tropani benutzten.

Quellen

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • David Whitfield — Birth name David Whitfield Born 2 February 1925(1925 02 02) Kingston upon Hull, England Origin Kingston upon Hull Died 16 January 1980 …   Wikipedia

  • Mama (David Whitfield song) — Mama Single by Connie Francis from the album Connie Francis Sings Italian Favorites B side Teddy Released February 1960 F …   Wikipedia

  • Whitfield (Familienname) — Whitfield ist ein Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • David Ruffin — Background information Birth name Davis Eli Ruffin Born January 18, 1941(1941 01 1 …   Wikipedia

  • David Wottle — David James Dave Wottle (* 7. August 1950 in Canton, Ohio) ist ein ehemaliger USA Leichtathlet und Olympiasieger. Als Student der Bowling Green State University in Ohio gewann Wottle 1970 die Silbermedaille über 800 Meter bei den NCAA… …   Deutsch Wikipedia

  • David Snell (journalist) — David Snell Born March 28, 1921(1921 03 28) Minden, Webster Parish, Louisiana, United States Died July 1987 (aged 66) Houston, Harris County, Texas Alma mater …   Wikipedia

  • David Holmes (politician) — David Holmes United States Senator from Mississippi In office August 30, 1820 – September 25, 1825 Preceded by …   Wikipedia

  • David Holmes (Senator) — David Holmes David Holmes (* 10. März 1769 im York County, Pennsylvania; † 20. August 1832 bei Winchester, Virginia) war der letzte Gouverneur des Mississippi Territoriums und der erste Gouverneur des Bundesstaates …   Deutsch Wikipedia

  • Whitfield Diffie — Whitfield Whit Diffie (* 5. Juni 1944 in Washington D. C.) ist ein amerikanischer Experte für Kryptographie. Er gehört gemeinsam mit Martin Hellman zu den Wegbereitern der Public Key Kryptographie (Verschlüsselung mit öffentlich zugänglichen …   Deutsch Wikipedia

  • David Dickson (politician) — David Dickson (March 22, 1794 – July 31, 1836) was a U.S. Representative from Mississippi. Biography Born in Georgia, United States, Dickson moved to Mississippi. He studied medicine and practiced extensively in Pike County. He served as delegate …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”