- Dennis B. Ross
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Dennis B. Ross (* 26. November 1948 in San Francisco, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Diplomat, der vor allem durch seine Rolle als Unterhändler im Nahost-Friedensprozess in den 1990er Jahren bekannt wurde.
Ross studierte an der University of California, Los Angeles (UCLA) Politikwissenschaft und promovierte 1982 über politische Entscheidungsprozesse in der Sowjetunion. In den 1980er Jahren hatte er verschiedene Posten im Pentagon, im State Department und im Nationalen Sicherheitsrat (National Security Council) inne.
Trotz seines Hintergrunds als Experte für sowjetische Politik (so war er unter anderem als Direktor der Politischen Abteilung im State Department maßgeblich an der Gestaltung der amerikanischen Ostpolitik und der deutschen Wiedervereinigung beteiligt) hatte Ross sich bereits seit Beginn seiner Laufbahn auch mit den Fragen des Nahostkonflikts beschäftigt. Dies gipfelte 1988 in seiner Ernennung zum Chefunterhändler für den Nahost-Friedensprozess unter Präsident George H. W. Bush. Ross behielt diese Position auch unter Bill Clinton bei und war an den Verhandlungen zu den verschiedenen israelisch-palästinensischen Abkommen beteiligt, so etwa zu Oslo I im Jahre 1993, zu Oslo II 1995 oder zum Hebron-Abkommen 1997. Mit gemischtem Erfolg versuchte er auch Jordanien und Syrien mit Israel an den Verhandlungstisch zu bringen, wobei nur die Verhandlungen mit Jordanien zu einem Ergebnis führten (Israelisch-jordanischer Friedensvertrag 1994). 2001 gab Ross seinen Regierungsposten auf.
In der Folge war Ross bis Juli 2004 Direktor des Washington Institute for Near East Policy, einer Denkfabrik in Washington. Seit diesem Zeitpunkt hat er dort den Posten eines Beraters inne. Ross hegt eine rege Publikationstätigkeit in amerikanischen und internationalen Zeitschriften zu aktuellen Sachverhalten im Zusammenhang mit der Entwicklung der israelisch-palästinensischen Beziehungen.
Im August 2004 veröffentlichte er unter dem Titel The Missing Peace eine autobiographische Züge tragende Abhandlung über den Nahost-Friedensprozess. Diese wiederholt vor allem seine in den vergangenen Jahren verstärkt vorgetragene Kritik an der Unfähigkeit Jassir Arafats, eine dauerhafte Friedenslösung mit Israel zu erzielen.
Im Juni 2007 hat er sein Buch Statecraft veröffentlicht, in dem er eine außenpolitische Realpolitik im Anschluss an Platon, Machiavelli und Otto von Bismarck in praktischer Hinsicht gegenüber einer ideologiegesteuerten Politik entfaltet.
In den Präsidentschaftswahlen 2008 tritt Ross als Unterstützer des demokratischen Kandidaten Barack Obama auf.[1]
Im September 2008 zeichnete sich Ross als Mitglied eines vom Bipartisan Policy Center[2] erstellten Berichts[3] über die weiteren möglichen Vorgehensweisen gegenüber dem Iran aus. Ausgangspunkt der Studie ist die Feststellung, dass die bisherige Politik der stufenweisen, immer wieder von Kriegsdrohungen begleiteten wirtschaftlichen und finanziellen Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat. Folglich geht es darum, einen möglichst großen Teil der Staaten der Welt für eine rasante Verschärfung der bisherigen Strategie zu gewinnen. Dies soll frühestens mit Amtseinführung des neuen Präsidenten geschehen.[4]
Werke
- Statecraft: And how to Restore America's Standing in the World. Farrar Strauss & Giroux, New York (NY) 2007, ISBN 0-374-29-928-5.
- The Missing Peace: The Inside Story of the Fight for Middle East Peace. Farrar Strauss & Giroux, New York (NY) 2004, ISBN 0-374-19-973-6.
Einzelnachweise
- ↑ Massimo Calabresi: Obama’s Conservative Mideast Pick. In: Time.com. 16. Juli 2008. Abgerufen am 11. Januar 2009. (englisch) - Artikel über Ross’ Unterstützung für Obama
- ↑ http://www.bipartisanpolicy.org
- ↑ Daniel Coats, Charles Robb, Michael Makovsky: Meeting the challenge. U.S. policy toward iranian nuclear development. September 2008. Abgerufen am 11. Januar 2009.
- ↑ Daniel R. Coats, Charles S. Robb: Stopping a Nuclear Tehran. In: Washington Post. 23. Oktober 2008. Abgerufen am 11. Januar 2009.
Personendaten NAME Ross, Dennis ALTERNATIVNAMEN Ross, Dennis B. KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Diplomat GEBURTSDATUM 26. November 1948 GEBURTSORT San Francisco, Kalifornien
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