- Der Mann, der die Sterne macht
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Filmdaten Deutscher Titel Der Mann, der die Sterne macht Originaltitel L’uomo delle stelle Produktionsland Italien Originalsprache Italienisch Erscheinungsjahr 1995 Länge 113 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Giuseppe Tornatore Drehbuch Giuseppe Tornatore Produktion Vittorio Cecchi Gori Musik Ennio Morricone Kamera Dante Spinotti Schnitt Massimo Loffredi Besetzung - Sergio Castellitto: Joe Morelli
- Tiziana Lodato: Beata
- Franco Scaldati: Brigadiere Mastropaolo
- Leopoldo Trieste: Der Stumme
- Clelia Rondinella: Annas Mutter
- Tano Cimarosa: Großvater Bordonaro
- Nicola Di Pinto: Gemeindefunktionär
- Costantino Carrozza: Der Sammler
- Jane Alexander: Prinzessin
- Tony Sperandeo: Erster Baldalementi
Der Mann, der die Sterne macht (Originaltitel: L’uomo delle stelle) ist ein italienischer Spielfilm, 1995 unter der Regie von Giuseppe Tornatore entstanden. Er schildert eine Gaunergeschichte aus dem Sizilien der frühen 1950er Jahre.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Doktor Joe Morelli aus Rom fährt 1953 in einem alten Lieferwagen, der mit Plakaten bekannter Filmstars beklebt ist, durch Sizilien. Er besucht kleine Dörfer und Städte und baut dann auf dem Marktplatz jeweils ein Zelt auf und postiert eine Filmkamera. Über Lautsprecher erzählt er den Bewohnern, die in Scharen herbeilaufen, dass er als Talentsucher der Unversalia Studios in Rom auf der Suche sei nach neuen Gesichtern für den Film. Für einen Unkostenbeitrag von 1.500 Lire könne man Probeaufnahmen machen lassen und vor der Kamera einige Sätze sprechen.
Da viele Sizilianer in den Nachkriegsjahren in Armut leben und nach einer Möglichkeit suchen, auszuwandern, hat Morelli leichtes Spiel, in ihnen den Traum von einer Schauspielerkarriere, von Reichtum in Rom oder gar in den Vereinigten Staaten zu schüren. Mehr oder weniger schöne Frauen, ehrgeizige Eltern mit ihren Kindern, Landarbeiter, Ganoven und Mafiosi begeben sich in Morellis Zelt, um vor laufender Kamera zu posieren und Probe zu sprechen. Sie erzählen von sich und ihrem Leben, von ihren Erinnerungen und Plänen.
Morelli dreht, hört sich die Geschichten an und nährt falsche Hoffnungen, denn in Wirklichkeit ist er ein Betrüger mit langem Vorstrafenregister. Er benutzt bereits bespieltes, unbrauchbares Filmmaterial, das nie in Rom landen wird, er hat es nur auf das Geld abgesehen. Nachts, wenn er Kamera und Zelt abbaut, um in die nächste Stadt aufzubrechen, amüsiert er sich über die Naivität der Sizilianer.
Eines Tages steht die junge Beata vor seiner Kamera. Sie ist Waise, lebt mangels anderer Möglichkeiten in einem Kloster und sieht in Morelli die einzige Möglichkeit, ihrem bisherigen Leben zu entfliehen und nach Rom zu gelangen. Sie verehrt ihn, begleitet ihn und unterstützt ihn bei seinen Filmaufnahmen. Er ist zunächst wenig begeistert, doch nach und nach entwickelt sich zwischen den beiden eine Liebesbeziehung.
Genauso plötzlich, wie Beata in Morellis Leben trat, taucht Brigadiere Mastropaolo auf. Er hat Morellis falsches Spiel durchschaut und prangert ihn öffentlich an. Gleichzeitig erscheinen einige Mafiosi, die von Morelli betrogen wurden. Sie schlagen ihn brutal zusammen und er kommt schwer verletzt für einige Monate ins Gefängnis. Nach seiner Freilassung macht er sich auf die Suche nach Beata. Er findet sie schließlich in einer geschlossenen Anstalt wieder. Nachdem sie miterlebt hatte, wie er als Betrüger entlarvt wurde, zog sie sich in ihre eigene Traumwelt zurück. Sie erkennt ihn nicht wieder und ist kaum ansprechbar. An Morelli ziehen noch einmal die Aufnahmen und Gesichter vergangener Zeiten vorbei und er sieht, dass er nicht nur unzählige Träume, sondern auch ein Leben zerstört hat.
Dreharbeiten
Tornatore drehte den Film vorwiegend in der Provinz Ragusa im Süden Siziliens und arbeitete mit Laiendarstellern aus der Bevölkerung.
Kritik
Lexikon des internationalen Films: „Ein bescheidener, aber sehr intelligent unterhaltender Film, der unaufdringliche Lektionen in Sachen Film, Geschichte, Volkskunde und Wahrhaftigkeit erteilt.“[1]
Auszeichnungen
Der Film wurde insgesamt mit neun Filmpreisen ausgezeichnet. Dazu zählen:
- 1995: Internationale Filmfestspiele von Venedig, Spezialpreis der Jury
- 1996: Nominierung für den Oscar (Bester ausländischer Film) und Auszeichnung mit drei David di Donatellos
Weblinks
- Der Mann, der die Sterne macht in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
Der Professor | Cinema Paradiso | Allen geht’s gut | Eine reine Formalität | Der Mann, der die Sterne macht | Die Legende vom Ozeanpianisten | Der Zauber von Malèna | Die Unbekannte | Baarìa
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