- Der Mongole
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Filmdaten Deutscher Titel Der Mongole Originaltitel Монгол Produktionsland Russland,
Mongolei,
Kasachstan,
DeutschlandOriginalsprache Mongolisch,
ChinesischErscheinungsjahr 2007 Länge 120 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Sergei Bodrow Drehbuch Arif Alijew,
Sergei BodrowProduktion Sergei Seljanow,
Sergei Bodrow,
Anton MelnikMusik Tuomas Kantelinen,
Altan UragKamera Sergei Trofimow,
Rogier StoffersSchnitt Zach Staenberg,
Valdís ÓskarsdóttirBesetzung - Tadanobu Asano: Dschingis Khan
- Sun Honglei: Jamukha
- Khulan Chuluun: Börte
- Odnyam Odsuren: Junger Dschingis Khan
- Bayertsetseg Erdenebat: Junge Borte
- Amarbold Tuvshinbayar: Junger Jamukha
- Aliya: Oelun
- Ba Sen: Esugei
- Amadu Mamadakov: Targutai
- Ji Ri Mu Tu: Boorchu
- Hong Jong Ba Tu: Altan
- E Er Deng Ba Te Er: Daritai
- He Qi: Dai Sechen
- Sun Ben Hou: Mönch
- Di Bao: Todoen
- Tegen Ao: Charkhu
- Ba Ti: Juchi
- Bu Ren: Taichar
- Sai Xing Ga: Chiledu
Der Mongole (russisch: Монгол) ist ein russisch-mongolischer Film von Regisseur Sergei Bodrow aus dem Jahr 2007. In Deutschland lief er ab dem 7. August 2008 in den Kinos. Der Film wurde mit bis zu 1.000 Statisten an Originalschauplätzen in der Mongolei und Kasachstan gedreht.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Film erzählt von der Kindheit Temudgins (ursprünglich Temüüdschin; tatar.: „der Schmied“, falsch mit „der Eiserne“ übersetzt, in englischer Transkription Temüjin) und dessen Aufstieg zum Dschingis Khan.
Im Sommer 1172 ist der neunjährige Temudgin mit seinem Vater Yesügai zu den Merkiten unterwegs. Yesügai ist der Anführer eines mongolischen Clans. Bei den Merkiten will Yesügai eine Braut für Temudgin suchen und auf diese Weise die verfeindeten Stämme versöhnen. Yesügai selber hat seinerzeit die Feindschaft der Stämme begründet, als er die Braut des Anführers der Merkiten geraubt hat. Auf dem Weg zu den Merkiten macht Yesügai bei einem befreundeten Stamm Rast. Dort trifft Temudgin auf die zehn Jahre alte Börte, die sich ihm offensiv selber als geeignete Braut anbietet. Nach einigem Zögern erlaubt Yesügai schließlich seinem Sohn die Wahl Börtes als zukünftige Braut. Die Hochzeit soll in fünf Jahren durchgeführt werden.
Auf dem Rückweg zu seinem Stamm wird sein Vater vergiftet. Der junge Krieger Targutai nutzt die Gelegenheit und ernennt sich selbst zum neuen Herrscher. Er lässt Temudgin am Leben, allerdings mit dem Versprechen, Temudgin im nächsten Winter zu töten, sobald dieser größer geworden sei. Temudgin macht sich alleine und zu Fuß auf den Weg zum heiligen Berg der Mongolen auf um dort Tengri um Hilfe zu bitten. Irgendwann, nachdem er zwischenzeitlich auch in das Eis eines zugefrorenen Sees eingebrochen war, bleibt er erschöpft im Schnee liegen. Dort findet ihn der junge Jamukha Gurkhan. Temudgin und Jamukha werden Blutsbrüder und Temudgin verbringt einige Zeit bei Jamukhas Clan. Nach einiger Zeit taucht Targutai mit einigen Kriegern auf. Er erkennt Temudgin und nimmt ihn gefangen. Temudgin muss nun Sklavenarbeit leisten. Dennoch lässt Targutai ihn ordentlich mit Wasser und Nahrung versorgen, damit dieser endlich wächst. In einem unbeobachteten Moment gelingt Temudgin die Flucht. Diesmal schafft er es, obwohl er mit einem Holzkragen gefesselt ist, sich zum heiligen Berg durchzuschlagen. Dort bittet er um Hilfe. Es erscheinen ein paar Wölfe, die Temudgin aber nichts antun. In der nächsten Szene kniet dann Temudgin neben seinen gelösten Fesseln.
Einige Zeit vergeht. Der nun erwachsene Temudgin erscheint im Lager von Börtes Clan und möchte endlich seine ihm versprochene Braut holen. Trotz Bedenken des Clanführers, es sind offenbar mehr als die vereinbarten fünf Jahre vergangen, willigt die lange wartende Börte sofort in die Hochzeit ein. Temudgin und Börte reisen zum Lager von Temudgins Familie, wo dann die Hochzeitszeremonie durchgeführt wird. Nach einer kurzen Zeit des Glücks erscheinen die Merkiten und rauben Börte als Rache dafür, dass Temudgins Vater vor vielen Jahren die Braut des Merkiten-Anführers geraubt hat. Temudgin wendet sich an seinen Blutsbruder Jamukha und bittet ihn um Hilfe bei der Befreiung Börtes. Jamukha willigt ein, obwohl es gegen die Tradition ist, wegen einer Frau einen Krieg anzufangen. Allerdings soll die Befreiung erst im nächsten Jahr stattfinden, da dieses, nach Ansicht Jamukhas, für eine solche Unternehmung besser geeignet sei.
Die Befreiung Börtes gelingt schließlich auch. Sie ist schwanger. Temudgin erkennt das ungeborene Kind als sein eigenes an, obwohl allen klar ist, dass das nicht sein Kind sein kann, schließlich hat man ein Jahr mit der Befreiung gewartet. Beim Aufteilen der Beute erweist sich Temudgin als sehr großzügig. Er verlangt nur 1/10 der Beute für sich. Den Rest sollen seine Leute gleichmäßig unter sich aufteilen. Das heimliche Aufbrechen Temudgins und seiner Leute am nächsten Morgen erzeugt erste Spannungen zwischen Jamukha und Temudgin, zumal sich ein paar von Jamukhas Leuten Temudgin angeschlossen haben. Eine Konfrontation verläuft aber friedlich, schließlich hat jeder Mongole das Recht, sich seinen Khan auszusuchen. Jamukhas leiblicher Bruder ist mit der Situation sehr unzufrieden, er beschließt Temudgins Pferde zu stehlen. Dabei wird er auf der Flucht von Temudgins Kriegern getötet. Temudgin bricht mit der mongolischen Tradition, die es verlangt den Kopf des Mörders als Wiedergutmachung zu Jamukha zu schicken. Dies führt zur Feindschaft zwischen den beiden.
Targutai gelingt es schließlich Jamukha zum offenen Kampf gegen Temudgin zu überreden. Gemeinsam verfolgen sie Temudgins Leute. Als Temudgin schließlich eingeholt wird bricht er erneut mit den mongolischen Bräuchen. Er lässt nicht die Familien zurück um seine Krieger zu retten, sondern ermöglicht den Familien die Flucht, in dem er sich selbst mit seinen Kriegern zum Kampf gegen die zahlenmäßig überlegenen Truppen von Targutai und Jamukha stellt. Nach erbittertem Widerstand wird Temudgin schließlich überwältigt und gefangengenommen. Jamukha fordert von ihm, dass er um Gnade bittet. Das tut Temudgin aber nur sehr widerwillig, was Jamukha aber offenbar nicht ausreicht. Er verkauft Temudgin in die Sklaverei.
Temudgin endet schließlich in einer Zelle in einem weit entfernten Reich. Dort bittet er aus seinem Käfig einen alten buddhistischen Mönch, in die Mongolei zu reisen und seinen Glücksknochen seinen Leuten als Lebenszeichen zu überbringen. Der alte Mönch nimmt die Reise durch zentralasiatische Steppen und Wüsten auf sich, stirbt aber kurz vor dem Ziel an Erschöpfung. Dort findet ihn Börte. Sie erkennt den Talisman und beschließt, Temudgin zu befreien. Sie schließt sich einer Karawane an und es gelingt ihr letztlich auch Temudgin zu befreien. Temudgin und Börte reisen zurück in die Mongolei. Börte erwähnt, dass Temudgin die Mongolen eigentlich gar nicht richtig kenne. Dies seien nur gesetzlose Räuber und Mörder, die auch Frauen und Kinder töten würden. Da beschließt Temudgin, wieder zum heiligen Berg zu reisen. Dort erscheinen erneut die Wölfe, die Tedmugin wieder nichts antun. Temudgin kommen Ideen für Gesetze für die Mongolen und er beschließt, die Stämme zu vereinen.
Die Armeen von Temudgin und Jamukha stehen sich gegenüber. Es sind die letzten Armeen, die bei den Vereinigungskriegen der Mongolen übriggeblieben sind. Temudgin bittet den Tengri bei dem Kampf gegen die zahlenmäßig überlegenen Truppen Jamukhas um Hilfe. Und tatsächlich zieht während des Kampfes ein Gewitter auf. Die Mongolen haben Angst vor dem Gewitter und verstecken sich unter ihren Schilden. Allerdings nicht Temudgin. Er reitet unbeeindruckt über das Schlachtfeld. Die Krieger die ihn sehen, erheben sich wieder zum Kampf. Die verängstigten Truppen Jamukhas werden geschlagen. Nach dem Kampf wird Targutai, der an der Seite Jamukhas gekämpft hat, von seinen eigenen Truppen erschlagen und so Temudgin präsentiert. Temudgin lässt die Mörder seinerseits erschlagen, weil sie ihren Khan verraten haben. Jamukha wird lebend gefasst. Temudgin bietet Jamukha an als sein Stellvertreter mit über die Mongolen zu herrschen. Jamukha lehnt ab. Er möchte aber wissen, warum Temudgin keine Angst vor dem Gewitter hatte. Ein Gewitter ist schließlich ein Zeichen dafür, dass der Gott der Mongolen zornig ist. Darauf hin erwidert Temudgin, dass er in seinem Leben nie die Möglichkeit hatte, sich vor dem Gewitter zu verstecken, Irgendwann habe er dann aufgehört, sich zu fürchten.
Schließlich lässt Temudgin Jamukha laufen. Er ist jetzt der Khan aller Mongolen, der Dschingis Khan.
Kritiken
Ulrike Schröder schreibt in der TV Digital vom 25. Juli 2008 (Ausgabe 16), dass der Film ein packender Mix aus Fakten und Legenden sei und den berüchtigten Kriegsherrn als charismatischen Visionär und klugen Strategen zeige, ohne diesen jedoch zu verklären. Wem das Ende zu abrupt erscheine, der müsse Geduld haben, da eine Trilogie geplant sei und somit eine Fortsetzung folgen werde.
Auszeichnungen
Der Mongole wurde für den Auslands-Oscar 2008 nominiert. Im selben Jahr erhielt der Film eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis 2008 in den Kategorien Beste Kamera und für den Europäischen Publikumspreis
Weblinks
- Offizielle Seite zum Film
- Der Mongole in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Der Mongole bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Zusammenstellung von Pressekritiken zum Film auf film-zeit.de
Kategorien:- Filmtitel 2007
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