Chronologie der Geschichte Tibets

Chronologie der Geschichte Tibets

Inhaltsverzeichnis

6. - 10. Jahrhundert

  • 575–600: Überall im tibetischen Hochland kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Königen. Die ältesten tibetischen Schriften belegen die Existenz des Herrscherhauses Yarlung, welches es sich zum Ziel setzte alle Reiche Tibets zu einem einzigen zu vereinen.[1]
  • 618–649: Kaiser Songtsen Gampo besteigt den Yarlung-Thron und festigt die erste geschichtlich nachweisbare Monarchie in Tibet. Reichserweiterung nach Westen (Guge), Nepal und Nordosten (bis zum Kokonor-See). Zeitweilige Ausdehnung auch bis Chinesisch-Turkestan und auf die heutigen chinesischen Provinzen Gansu und Sichuan.[1]
  • 635–649: Nachdem die Tibeter einige Grenzstämme zwischen China und Tibet geschlagen haben, welche bis zu diesem Zeitpunkt als Puffer zwischen den beiden Staaten dienten folgen nun kriegerische Auseinandersetzungen mit China. Durch die Heirat von Kaiser Songtsen Gampo mit der chinesischen Prinzessin Wen Cheng und eine Tributpflicht Chinas an Tibet werden diese beigelegt.[1]
  • 677: Nach dem Tod von Songtsen Gampo folgen weitere Scharmützel mit den Chinesen, wobei es insgesamt zu sechs belegten schriftlichen Verträgen kommt, die wechselnd von China und Tibet gebrochen wurden. Zu dieser Zeit beherrscht Tibet das gesamte Tarimbecken.[1]
  • 747: Der legendäre Inder Padmasambhava führt den Buddhismus in seiner tantrischen Form in Tibet ein. Er errichtet in Samye das erste buddhistische Kloster. Rasche Verbreitung der buddhistischen Lehre (Schule der Nyingmapa).
  • 763: Die Tibeter erobern vorübergehend die chinesische Hauptstadt Chang'an (heute: Xi'an). Der chinesische Kaiser (vgl. Tang-Dynastie) wollte der Tributpflicht nicht weiter nachkommen.
  • 822: Tri-Ralpachen unterzeichnet den endgültigen Friedensvertrag mit Tang-China, in dem beide Seiten einander als ebenbürtig anerkennen.[1]
  • 836–842: Buddhistenverfolgung unter König Langdarma und Wiederaufleben der alten schamanistischen Bön-Religion.
  • 842: Der Mönch Lhalung Palgyi Dorje reitet nach Lhasa und tötet dort Langdarma mit einem Pfeil.[1]
  • 866: Die letzten Nachkommen von Songtsen Gampo wandern nach Ngari ab und Tibet zerfällt in zwei konkurrierende Reiche. Eine Zeit des Chaos folgt.[1]
  • 978: Die ersten buddhistischen Mönche kehren aus den Provinzen Kham und Amdo nach Zentraltibet zurück.[1]

11. - 16. Jahrhundert

  • 11 Jahrhundert: Es bilden sich die drei heute noch bestehenden buddhistischen Schulen Nyingma, Sakya und Kagyu.[1]
  • Um 1050: Dom-Tön gründet die Schule der Kadampa. Ihr Sitz ist das 1056 nördlich von Lhasa gegründete Kloster Reting.[1]
  • Um 1060: Entstehung der Schule der Kagyüpa.[1]
  • 1073: Gründung des Klosters von Sakya in Xigazê. Die Sakya wächst zur bedeutendsten buddhistischen Schule ihrer Zeit heran.
  • 1185: Entstehung der Schule der Karma Kagyüpa.
  • 1264: Kublai Khan, mongolischer Großfürst der Yuan-Dynastie und Kaiser Chinas entsendet Truppen um die Tibeter in Amdo zu unterwerfen.[1]
  • 1268: Die Mongolen erobern vollständig das Gebiet des heutigen Tibet, das bis zu diesem Zeitpunkt kein einheitliches Staatsgebilde war. Kublai Khan verleiht den Äbten der Sakya-Klöster die Lehnsherrschaft über Tibet (Vizekönigtum).[1]
  • 1290: Ein tibetischer Aufstand gegen die Fremdherrschaft der Mongolen wird blutig niedergeschlagen, wobei 10.000 Tibeter das Leben verlieren.[1]
  • 1368: Mit dem Zusammenbruch der Yuan endet die Vorherrschaft der Sakya. Tibet wird eine eigenständige Monarchie.[1]
  • 1400–1600: Hochblüte der tibetischen Klosterkultur.
  • 1409: Tsongkhapa (1357–1419) gründet das Kloster Gandain (östlich von Lhasa) und die Schule der Gelugpa, die sich bald zum wichtigsten religiösen und politischen Faktor entwickelt.
  • 1445: Errichtung des Klosters Tashilhünpo bei Shigatse, späterer Sitz des Panchen Lama.
  • 1556: Bei den seit 1450 andauernden internen Scharmützeln setzen sich die Fürsten der Provinz Tsang mit ihrem Zentrum Shigatse durch und werden zu den Königen Zentraltibets.[1]
  • 1578: Sonam Gyatso, der dritte Großabt der Gelugpa, erhält vom mongolischen Herrscher Altan Khan den Titel „Dalai Lama“ verliehen. Die Mongolen nehmen die buddhistische Lehre an. Erst nach diesem Treffen wird den beiden Vorgängern von Sonam Gyatso posthum der Titel „Dalai Lama“ verliehen.[1]

17. - 18. Jahrhundert

  • 1601: Der vierte Dalai Lama bricht mit einer Abteilung berittener Krieger nach Lhasa auf und wird dort von den Gelugpa im Rahmen einer prunkvollen Zeremonie als vierter Dalai Lama eingesetzt, wodurch erstmals ein Mongole das hohe Amt des Herrschers von Tibet führen durfte.[1]
  • 1605: Ein hinter den Kagyüpa stehender Machthaber entsendet eine Streitmacht nach Lhasa um die ostmongolische Kavallerie des vierten Dalai Lama zu vertreiben.
  • 1617: Der heute noch im tibetischen Buddhismus als „großer Fünfter“ bekannte Ngawang Lobsang Gyatso (1617–1682) wird geboren und sollte um 1630 das politisch zersplitterte Tibet unter sich vereinen, Institution des Dalai Lama grundlegend reformieren, in Tibet einen hierokratischen „Kirchenstaat“ einführen, die Vorherrschaft der Gelugpa durchsetzen und den mächtigen Potala-Palast in Lhasa, der neuen Hauptstadt Tibets, erbauen lassen. Bis 1959 sollten die Dalai Lamas sowohl die geistigen, als auch die politischen Führer Tibets bleiben.
  • 1642: Im Frühsommer zieht der 5. Dalai Lama in Shigatse ein, das mithilfe der Mongolen erobert wurde und besteigt den Thron das getöteten Königs von Tsang.
  • 1650: Errichtung der Institution des Panchen Lama.
  • 1653: Der 5. Dalai Lama besucht den Qing-Hof in China.
  • 1678: Herrschaft des Regenten Desi Sangyä Gyatso (sDe srid Sangs rgyas rgya mtsho); verheimlicht
  • 1682: Tod des 5. Dalai Lama Ngawang Gyamtso (Ngag dbang rgya mtsho). Regent Desi Sangyä Gyatso verheimlicht den Tod bis 1696
  • 1683-1706 6. Dalai Lama Tsang-yang Gyamtso (Tshangs dbyangs rgya mtsho)
  • 1697: Inthronisation des 6. Dalai Lama
  • 1705: Lhabzang Khan, Herrscher der Qoshot Mongolen, erobert Lhasa, tötet den Regenten Desi Sangyä Gyatso (sDe srid Sangs rgyas rgya mtsho), setzt den 6. Dalai Lama Tsang-yang Gyamtso (Tshangs dbyangs rgya mtsho)ab und installiert Yeshe Gyamtsho (Ye shes rgya mtsho) als "rechtmäßigen" 6. Dalai Lama; Tsang-yang Gyamtso wird nach China deportiert und stirbt unterwegs.
  • 1709: Die Mandschu senden den ersten kaiserlichen Repräsentanten nach Lhasa.[1]
  • 1717: Einfall der Dsungaren unter Tsewang Rabtän auf Bitten des tibetischen Adels, sie erobern Lhasa, töten Lha bzang Khan und errichten eine Terrorherrschaft, plündern und zerstören viele nicht-Gelugpa Klöster darunter Dorje Drak und Mindroling.
  • 1720: Nach inneren Unruhen marschiert ein Mandschu-Heer auf Lhasa um den 7. Dalai Lama dorthin zu führen. Von nun an sprechen tibetische Quellen bis 1900 von einer „Patron-Priester-Beziehung“ zwischen dem Dalai Lama und dem Mandschu-Kaiser.[1]
  • 1723: Die Mandschu ziehen sich wieder zurück, woraufhin erneut landesinterne Kämpfe in Tibet aufflammen.[1]
  • 1750–1910: Die Mandschu beanspruchen Suzeränität über die Tibeter, stationiert dort aber nie mehr als 1500 Soldaten.[1]
  • 1792: Zur Zeit des achten Dalai Lama fallen die Nepalesen in Tibet ein, die von der kleinen, unorganisierten tibetischen Armee wenig Widerstand zu erwarten haben. Der „Patron“ Mandschu-China kommt den Tibetern zu Hilfe und vertreibt die Nepalesen, warnt jedoch, es nicht noch einmal zu einem solchen ausländischen Einfall kommen zu lassen.[1]

19. - 21. Jahrhundert

  • 1876: Am 27. Mai wird der 13. Dalai Lama im südöstlichen Tibet geboren und sollte im Laufe seines Lebens eine Politik der Reformen führen.[1]
  • 1890: Die Briten handeln mit Vertretern von Mandschu-China, welches die Regierungsgewalt über Tibet beansprucht, einen Vertrag aus und legen die Grenzen zwischen Tibet und Sikkim fest, wogegen die Tibeter jedoch vorgehen, als sie die neu gesetzten Grenzpfähle herausreißen.[1]
  • 1894: Der Statthalter des Chinesischen Kaisers in Tibet (Amban) wird vom Dalai Lama vertrieben. Mandschu-China bezeichnet diese Aktion als illegale Abspaltung Tibets von China. Da der Dalai Lama in dieser Aktion jedoch von Großbritannien unterstützt wird, kann die Mandschu-Regierung nichts gegen diese Vertreibung des Statthalters unternehmen.[1]
  • 1897: Der Dalai Lama ist sich seiner politischen Macht so sicher, dass er es nicht länger für nötig hält die Repräsentanten des Mandschu-Kaisers bei der Ernennung von Beamten zu konsultieren.[1]
  • 1902: Der indische Vizekönig Curzon sieht die Interessen Großbritanniens bedroht, da er in Tibet russische Truppen und Waffen vermutet. Oberst Francis Younghusband marschiert in Tibet ein, konnte jedoch niemals etwas dergleichen finden.[1]
  • 1904: Die Briten marschieren unter dem Deckmantel einer Handelsmission mit 3000 Mann in Tibet ein und treffen vor Lhasa auf eine schlecht ausgerüstete tibetische Armee, die lediglich 1500 Mann vorweisen kann. Es kommt zu einem Massaker und die meisten tibetischen Soldaten finden durch die Maxim Guns der Briten den Tod. Am 2 August treffen die Briten in Lhasa ein, das zuvor von dem Dalai Lama verlassen wurde, als dieser in die Mongolei floh. Im Vertrag von Lhasa, der durch ein Zusatzabkommen von 1907 auch für China verbindlich wird, legt Großbritannien die tibetischen Grenzen fest und beansprucht Handelsprivilegien.[1]
  • 1905: Im März kommt es zu einem tibetischen Aufstand, bei dem viele Mandschu-Beamte und zwei katholische Priester getötet werden. Als Antwort darauf marschieren 2000 Mandschu-Soldaten in das Gebiet ein, welche tibetische Beamte hinrichten ließen und ein Kloster anzündeten.[1]
  • 1906: Mönche in Osttibet, die sich nach einer Belagerung der Mandschu ergeben haben, werden hingerichtet. Chinesische Tempel werden an die Stelle von tibetischen errichtet und die Tibeter müssen nun zum ersten Mal Steuern an Mandschu-China bezahlen.[1]
  • 1908: Im September besucht der Dreizehnte Dalai Lama die Hauptstadt des Manchu Reiches.[1]
  • 1909: Dem Dalai Lama wird zwar die Rückkehr nach Lhasa erlaubt, aber dennoch marschiert Chao Erh-feng mit 2000 Soldaten dort ein. Tibetische Quellen sprechen von grausamen Gräueltaten dieser Armee auf ihrem Marsch nach Lhasa.[1]
  • 1910: Der Dreizehnte Dalai Lama lebt ab März in Indien.[1]
  • 1911: Nach dem Sturz der Qing-Dynastie in China werden die in Tibet stationierten chinesischen Garnisonen geräumt.
  • 1912: Im Februar wird die Chinesischen Republik ausgerufen. Obwohl Tibet zur Provinz Chinas erklärt wird, proklamiert der Dalai Lama im Juni dessen Unabhängigkeit.[1]
  • 1913: Der Dalai Lama kehrt nach 8 Jahren des Exils nach Lhasa zurück.[1]
  • 1914 (3.7.): Britisch-Tibetisch-Chinesisches Abkommen von Shimla, in welchem die Oberhoheit Chinas über Tibet sowie die Autonomie des "Äusseren Tibet" festgelegt wird. China ratifiziert diese Konvention allerdings nicht, beansprucht trotzdem weiterhin seine Oberhoheit über Tibet. Großbritannien und Tibet verhandeln ohne Teilnahme Chinas über die Grenze zwischen Indien und Tibet.[2] Großbritannien erhält zuvor tibetisches Gebiet und gliedert es an Indien an.
  • 1939: Im Juli wird Tenzin Gyatso (* 6. Juli 1935) von der tibetischen Regierung offiziell als der 14. Dalai Lama bestätigt.[1]
  • 1940: Am 22. Februar wird Tenzin Gyatso als der 14. Dalai Lama im Alter von 4½ Jahren inthronisiert. Erziehung und Ausbildung erhält er im Potala-Palast in Lhasa.
  • 1949 (11. August): Der Schweizer Missionar Maurice Tornay wird an der Grenze zu Tibet ermordet – (1. Okt.): Proklamation der Volksrepublik China. Die chinesische Volksbefreiungsarmee besetzt große Teile der tibetischen Provinz Amdo.
  • 1950 Im Oktober marschieren 40.000 Soldaten der Volksbefreiungsarmee in Osttibet ein und liquidieren 5000 tibetische Soldaten, woraufhin sich die tibetische Armee ergibt.[1] (17. Nov.): Angesichts der chinesischen Bedrohung übernimmt der 15-jährige Dalai Lama vorzeitig die Regierungsgeschäfte.
  • 1951 (23. Mai): Die Tibeter unterzeichnen unter Zwang das 17-Punkte-Abkommen mit der Volksrepublik China, das Tibet Autonomie und freie Religionsausübung zusichert. In Tibet werden zunehmend chinesische Zivil- und Militärbehörden eingesetzt. Im Oktober treffen die ersten chinesischen Truppen in Lhasa ein.[1]
  • 1954: Am 12 September führt der Dalai Lama in Peking erste Gespräche mit Mao Zedong über eine friedliche Beilegung des Tibet-Konflikts und reist im Juni 1955 ohne eine für beide Seiten zufriedenstellende Einigung erzielt zu haben wieder ab.[1]
  • 1957–1961: Insgesamt acht kleine Guerilla-Teams, die von den Amerikanern ausgebildet wurden, werden von der CIA über Tibet abgesetzt. Diese Bemühungen enden jedoch ohne größere Erfolge.[1]
  • 1958: Die Kommunisten übernehmen vollständig die Kontrolle über Kham und Amdo und liefern sich mit den dort lebenden Nomaden einige Gefechte.[1] Am 16 Juni 1958 wird Chushi Gangdruk ausgerufen.
  • 1959: In Lhasa kommt es zum Tibetaufstand, hinter dem China die Machenschaften des CIA vermutet. Nach chinesischen Quellen tötet die Volksbefreiungsarmee 86.000 Tibeter. Der 14. Dalai Lama flieht nach Indien, wo er in Dharmshala (Himachal Pradesh) eine Exilregierung bildet. Während der Flucht in Lhüntse Dzong und noch einmal in Mussoorie am 20. Juni Für-Ungültig-Erklärung des „17-Punkte-Abkommens“ mit der Volksrepublik China. Dem Dalai Lama folgen bis zum heutigen Tag hunderttausende Tibeter ins Exil.[1]
  • 1960: Die Macht wird von der Volksbefreiungsarmee allmählich an die lokalen Stellen der KPCh übergeben.[1]
  • 1962: Der 10. Panchen Lama kritisiert nach einer Inspektionsreise durch Tibet die Misswirtschaft und die destruktive Politik der Volksrepublik China. Er unterbreitet der KPCh eine sogenannte „70.000-Zeichen-Petition“, in der er gewisse Missstände aufdeckt in dem Glauben die KPCh wolle sich selbst reformieren.[1]
  • 1963 (10. März): Der 14. Dalai Lama verkündet im indischen Exil eine demokratische Verfassung für Tibet.
  • 1965 (9. Sep.): Gründung des Autonomen Gebietes Tibet. Die Hälfte des ursprünglichen Staatsgebietes (Amdo und Kham) wird chinesischen Provinzen angegliedert.
  • 1966–1976: Während der chinesischen „Kulturrevolution“ werden die meisten Kulturdenkmäler und religiösen Zentren (Klöster, Schulen, Bibliotheken usw.) Tibets zerstört, Mönche und Regimegegner verfolgt, gefoltert und hingerichtet. Während im Westen die Schätzung von mehr als einer Million tibetischer (Todes-)Opfer ausgeht, gehen andere Schätzungen, die vor allem die demographische Entwicklung berücksichtigen, von ca. 100.000 bis höchstens 200.000 Todesopfern aus. Ferner wurden fast alle der ca. 6.000 Klöster (Gompas) zerstört. Es blieben lediglich acht Klöster unzerstört.
  • Seit 1976: Nach dem Tod von Mao kommt es zu einer „kapitalistischen Konterrevolution“ von Deng Xiaoping.[1] Die während und nach der Kulturrevolution von 1966 eingerichteten Volkskommunen, in denen viele Tibeter zwangsweise leben mussten, werden aufgelöst und die Bewohner können wieder in die Heimat zurückkehren. Unter chinesischer Aufsicht wurde seitdem auch eine Wiederbelebung der tibetisch-buddhistischen Traditionen geduldet. Klöster werden wieder aufgebaut.
  • 1987: Im Juni klagt das US-Repräsentantenhaus China an, Tibet 1950 „überfallen und besetzt zu haben“.[1]
  • 1988: Der Dalai Lama erklärt im Juni vor dem EU Parlament in Straßburg, dass er bereit sei mit China über eine echte Autonomie von Tibet zu verhandeln.[1]
  • 1989: Am 17. Januar spricht sich der inzwischen freigelassene Panchen Lama für eine Zusammenarbeit mit dem Dalai Lama aus und stirbt fünf Tage nach offiziellen Berichten an einem Herzanfall. Am 7. März verhängt Hu Jintao nach zweitägigen Protesten, bei denen 70 Tibeter getötet werden das Kriegsrecht. Am 10. Dezember wird dem 14. Dalai Lama der Friedensnobelpreis unter anderem auch deswegen verliehen, da er den gewaltlosen Kampf der Tibeter gegen die Unterdrückung Chinas propagierte.[1]
  • 1992 (22. September): Die chinesische Regierung veröffentlicht ein Weißbuch zu Tibet, in dem das Land als untrennbarer Teil Chinas bezeichnet wird.
  • 1995 (15. Mai): Der 14. Dalai Lama erkennt Gedhun Choekyi Nyima als Reinkarnation des 10. Panchen Lama (gest. 1989) an. China reagiert darauf mit der Installation Gyaltsen Norbus als 11. Panchen Lama (29. November) und verschleppt Gedhun Choekyi Nyima und seine Familie an einen unbekannten Ort.
  • 2002: Erstmals werden wieder Gespräche zwischen der chinesischen Regierung und der tibetischen Exilregierung geführt.[1]
  • 2003: Einige tibetische politische Gefangene werden vor Ablauf ihrer Strafe freigelassen.[1]
  • 2006: Am 1. Juni wird die Lhasa-Bahn fertiggestellt.[1]
  • 2006: Tote während den Zwischenfällen auf Nangpa La
  • 2008: Auf Gedenkveranstaltungen zum 49. Jahrestag der Aufstände am 10. März 2008 kam es zu Unruhen in Tibet und seinen Nachbarprovinzen, welche Mitte März niedergeschlagen wurden.

Weblinks

Fußnoten

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az Thomas Laird: Tibet – Die Geschichte eines Landes. Der Dalai Lama im Gespräch mit Thomas Laird (Frankfurt am Main, Scherz 2006), ISBN 3-502-15000-1.
  2. http://orbat.com/site/sinoindianwar/1.htm Sino-Indian War

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