- Der Sprachdienst
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Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) ist ein politisch unabhängiger Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die deutsche Sprache zu pflegen und zu erforschen sowie die Funktion der deutschen Sprache im globalen Zusammenhang erkennbar zu machen. Die GfdS begleitet dabei den jeweils aktuellen Sprachwandel kritisch und gibt Empfehlungen für den Sprachgebrauch ab.
Der Verein wurde 1947 als Nachfolgeorganisation des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins gegründet; Sitz der GfdS ist Wiesbaden.
Inhaltsverzeichnis
Aktivitäten
Die GfdS unterhält einen Sprachberatungsdienst, in dem sie Privatpersonen, Firmen, Behörden und Institutionen bei der Klärung sprachbezogener Fragen (u. a. zu Rechtschreibung, Grammatik oder Stil) unterstützt und Gutachten (etwa zu Vornamen) erstellt. Seit einiger Zeit ist er allerdings kostenpflichtig, weshalb die Anzahl der Anfragen stark zurückgegangen ist.
Alle zwei Jahre verleiht die GfdS in einem öffentlichen Festakt den Medienpreis für Sprachkultur. Außerdem wird in Zusammenarbeit mit der Alexander-Rhomberg-Stiftung der Alexander-Rhomberg-Preis für Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten vergeben.
Seit 1971 erstellt die GfdS den sprachlichen Jahresrückblick »Wörter des Jahres«.
Tätigkeit für den Deutschen Bundestag
Der „Redaktionsstab der Gesellschaft für deutsche Sprache e. V. beim Deutschen Bundestag“ bietet Bundestag und Bundesrat sowie Ministerien und Behörden in Bund und Ländern Beratung bei allen Sprachfragen. Gesetzentwürfe, Verordnungen und andere Texte werden auf sprachliche Richtigkeit und Verständlichkeit überprüft. Der Auftrag des Redaktionsstabs der GfdS ist in der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien (GGO) festgeschrieben:
- »Gesetzentwürfe müssen sprachlich richtig und möglichst für jedermann verständlich gefasst sein. Gesetzentwürfe sollen die Gleichstellung von Frauen und Männern sprachlich zum Ausdruck bringen. Gesetzentwürfe sind grundsätzlich dem Redaktionsstab der Gesellschaft für deutsche Sprache beim Deutschen Bundestag zur Prüfung auf ihre sprachliche Richtigkeit und Verständlichkeit zuzuleiten.« (§ 42 Abs. 5)
Die wichtigste Aufgabe des Redaktionsstabs beim Deutschen Bundestag besteht darin, Gesetz- und Verordnungsentwürfe sprachlich zu überarbeiten.
Er bemüht sich bei der Prüfung der Rechtstexte um einfache und klare Formulierungen, wobei jedoch die Eigenheiten der Rechtssprache als einer Fachsprache berücksichtigt werden.
Zeitschriften
Die GfdS ist der Herausgeber zweier Sprachzeitschriften: „Der Sprachdienst“ und „Muttersprache“.
„Der Sprachdienst“ ist eine Zweimonatsschrift mit einer Auflage von 3.200 Exemplaren (2007), die 1957 aus der praktischen Arbeit der GfdS entstand und bis heute zugleich ihr Mitteilungsblatt ist.
Die Zeitschrift wendet sich an ein breites sprachinteressiertes Publikum und beinhaltet Beiträge zu allen Fragen der deutschen Gegenwartssprache. Bekannt sind die regelmäßig erscheinenden Übersichten »Wörter des Jahres« und »Die beliebtesten Vornamen«. In jeder Ausgabe werden Sprachanfragen von allgemeinem Interesse abgedruckt.
Die Schwerpunkte sind Sprachentwicklung, Sprachkritik, Glossen, Wortgeschichte, Grammatik, Stil, Phraseologie, Terminologie, Namenkunde, Rechtschreibung.
Zusätzlich gibt der Verein die Zeitschrift Muttersprache. Vierteljahresschrift für deutsche Sprache heraus und legt zu besonderen Themen Buchveröffentlichungen vor.
Organisation
Vorsitzender ist der Sprachwissenschaftler Rudolf Hoberg, der an der Technischen Universität Darmstadt lehrte, Geschäftsführerin ist Karin Eichhoff-Cyrus aus Wiesbaden.
Die Gesellschaft für deutsche Sprache unterhält derzeit 83 ehrenamtlich geleitete Ortsgruppen in über 25 Ländern (Stand: Juni 2008).
Deutsche Zweigvereine
42 Zweigvereine haben ihren Sitz in Deutschland, wobei in jedem Bundesland mindestens ein Zweigverein vorhanden ist. In den Bundesländern mit mehr als einem Zweigverein hat ein Zweigverein seinen Sitz in der jeweiligen Landeshauptstadt.
Die meisten Vertretungen (6) stellen dabei Hessen (Bergstraße, Darmstadt, Frankfurt am Main, Kassel, Marburg an der Lahn und der Hauptsitz Wiesbaden) und Nordrhein-Westfalen (Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Münsterland, Siegen und Wuppertal). Diesen folgen Niedersachsen (Celle, Goslar, Göttingen und Hannover) und Sachsen (Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zittau) mit jeweils vier Vertretungen.
Weitere Bundesländer mit mehreren Zweigvereinen mit jeweils drei Vertretungen sind Baden-Württemberg (Heidelberg, Karlsruhe und Stuttgart), Bayern (München, Nürnberg und Würzburg), Mecklenburg-Vorpommern (Greifswald, Rostock und Schwerin), Rheinland-Pfalz (Mainz, Pfalz und Trier), sowie in Thüringen (Erfurt und Weimar) und Sachsen-Anhalt (Halle (Saale) und Magdeburg) mit zwei Zweigvereinen.
Jeweils eine Vertretung befindet sich in Berlin, Bremen, Hamburg, Potsdam (Brandenburg), im Saarland (Saarbrücken) und in Schleswig-Holstein (Kiel).
Ausländische Zweigvereine
Die restlichen 41 Zweigvereine haben ihren Sitz im Ausland, davon 13 außerhalb Europas.
Mit den Zweigvereinen Kaliningrad, Moskau, Omsk, Polargebiet (Apacity), Saratow, St. Petersburg, Ural, Woronesch befinden sich allein 8 Zweigvereine in Russland.
Im europäischen Ausland befinden sich weitere Zweigvereine in Jerewan (Armenien), Brüssel (Belgien), Tallinn (Estland), Turku (Finnland), Tiflis (Georgien), Athen (Griechenland), Bozen, Mailand, Rom (alle Italien), Zagreb (Kroatien), Luxemburg, Innsbruck, Wien (beide Österreich), Warschau (Polen), Bukarest (Rumänien), Bratislawa (Slowakei), Madrid (Spanien), Prag (Tschechische Republik), Kiew (Ukraine) und Budapest (Ungarn).
Außerhalb Europas gibt es Zweigvereine in Afrika (3), Asien (5) und Nordamerika (5). Die drei afrikanischen Zweigvereine haben ihren Sitz in Kairo (Ägypten), Jaude (Kamerun) und Lome (Togo). Alle in Amerika sitzenden Vertretungen befinden sich in den USA, im Einzelnen in Boston, Chicago, Madison, New York und Philadelphia. Die asiatischen Zweigvereine sind in Hangzhou, Peking, Shanghai (alle China) und Pune (Indien) vertreten. Der verbleibende Zweigverein sitzt in Modi'in in Israel.
Mitgliedschaften/Kooperationen
Vertreten durch den Vorsitzenden ist die GfdS Mitglied im Rat für deutsche Rechtschreibung. 2003 gründete sie zusammen mit dem Goethe-Institut und dem Institut für Deutsche Sprache den Deutschen Sprachrat, dem später auch der Deutsche Akademische Austauschdienst beitrat.
Die GfdS steht im Austausch mit verschiedenen universitären und außeruniversitären Einrichtungen der Sprachwissenschaft, insbesondere mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und dem Institut für Deutsche Sprache.
Siehe auch
Weblinks
- Gesellschaft für deutsche Sprache e. V.
- Sprachberatung der Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., im Einvernehmen mit der GfdS besteht außerdem die Sprachberatungsstelle Sprachberatung des Germanistisches Institutes der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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