Der mysteriöse Dr. Lao

Der mysteriöse Dr. Lao
Filmdaten
Deutscher Titel Der mysteriöse Dr. Lao
Originaltitel 7 Faces of Dr. Lao; auch: The Seven Faces of Dr. Lao
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1963
Länge 99 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie George Pal
Drehbuch Charles Beaumont
Produktion George Pal
Musik Leigh Harline
Kamera Robert Bronner
Schnitt George Tomasini
Besetzung

Der mysteriöse Dr. Lao (Originaltitel: 7 Faces of Dr. Lao) ist ein US-amerikanischer Fantasyfilm des Regisseurs George Pal aus dem Jahr 1963. Die letzte Regiearbeit des sieben Mal für den Oscar nominierten Regisseurs basiert auf dem Roman Doktor Laos großer Zirkus (The Circus of Dr. Lao) von Charles G. Finney. Deutschland-Premiere war am 13. August 1964.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kommt ein alter Chinese auf einem Esel in die Kleinstadt Abalone in Arizona. Der Chinese, der ein Goldfischglas mit einem harmlos aussehenden Fisch bei sich hat, ist Dr. Lao. Er sucht die Zeitungsredaktion von Edward Cunningham auf, um eine Anzeige aufzugeben. Dort wird sein Wanderzirkus angekündigt, der für zwei Tage in Abalone gastieren soll.

Abalone wird von inneren Schwierigkeiten erschüttert. Der Rancher Clint Stark hat herausgefunden, dass eine Eisenbahnlinie in die Stadt führen soll. Er plant, das Land günstig aufzukaufen, um es später teuer an die Eisenbahngesellschaft verkaufen zu können. Cunningham derweil, der gegen Stark opponiert, hegt romantische Gefühle für die Witwe Angela Benedict.

Lao hängt in der Stadt Plakate für seinen Zirkus auf und wird dabei von Angelas Sohn Mike unterstützt. Mike findet heraus, dass der Chinese Tausende von Jahren alt ist. Cunningham recherchiert, sucht den Zirkus auf und konfrontiert Lao mit seinen Ergebnissen, dass die Heimatstadt des Chinesen schon seit Jahrhunderten nicht mehr existiert. Doch Lao kann den Fragen ausweichen.

Der Zirkus beginnt seine Vorstellungen und wird von der Bevölkerung gut besucht. Lao zeigt sich in vielen Masken um den Leuten Ratschläge zu erteilen, die auch teilweise angenommen werden. Lao begegnet Stark als „Grosse Schlange“ und als Apollonios von Tyana. Mike trifft auf Merlin, während seine Mutter Angela den Liedern des griechischen Gottes Pan lauscht. Eine zänkische Frau wird von Lao in Gestalt von Medusa in Stein verwandelt und von Merlin wieder erlöst, woraufhin die Frau sanftmütig ist.

Währenddessen zerstören zwei von Starks Leuten Cunninghams Büro. Cunningham und sein Drucker entdecken das Chaos und sind entsetzt. Doch die Zerstörung wird auf magische Weise von Dr. Lao repariert. Sofort geben die beiden eine neue Ausgabe der Zeitung in Druck. Ein Exemplar liefert Cunningham persönlich bei Stark ab.

In der letzten Vorstellung führt Dr. Lao eine Laterna magica vor. Sie zeigt die mystische Stadt Woldercan, die von Doppelgängern der Stadtbevölkerung bewohnt wird. Die Bewohner erliegen Versuchungen, die durch Stark personifiziert werden. Nach Ende der Vorstellung wird eine Versammlung abgehalten. Dort wird über Starks Plan der Landaufkäufe abgestimmt. Die Abstimmung fällt negativ für Stark aus, der, nun geschlagen, die Information über den Eisenbahnbau weitergibt. Ein aufziehender Sandsturm lässt die Stadtbevölkerung sich zerstreuen.

Die beiden Angestellten von Stark wollen Laos Zirkus zerstören. Dabei zerstören sie das Goldfischglas. Der Fisch schwillt an der Luft an und verwandelt sich in eine Seeschlange. Sie jagt die beiden Männer in den Sturm hinaus. Mike alarmiert Dr. Lao, der einen Wolkenbruch herbeizaubert, der die Schlange zum Schrumpfen bringt.

Am nächsten Morgen ist der Zirkus weg. Mike entdeckt einen Kreis auf dem Boden und findet drei Holzbälle, mit denen er jongliert. Er hört Laos Stimme, die ihn daran erinnert, was er ihm schon einmal sagte: Dr. Laos Zirkus ist das Leben an sich und alles darin ist ein Wunder.

Kritiken

„Aufwendig ausgestattetes Märchen, dessen fantastische Zaubereien, wenngleich sie stellenweise überzogen sind, in den Dienst humaner Weisheit stellen.“

Lexikon des internationalen Films [1]

„Das Script ist allzu sentimental und bringt Dr. Laos Parabeln ohne große Finesse rüber. Durch Tony Randalls starke Leistung in der Hauptrolle und die verblüffenden Spezialeffekte dennoch ein geglückter Film.“

Alan Frank: The Science fiction and Fantasy Handbook (1982) [2]

Hintergrund

Zur Sammlung von Forrest J Ackerman gehören auch die Masken für Tony Randall (mittleres Regal, links)
  • George Pals erste Wahl als Darsteller der Titelfigur war Peter Sellers.
  • Tony Randall spielte alle sieben „Gesichter“ des Dr. Lao: ihn selbst, Merlin, Pan, den Schneemenschen, Medusa, die Riesenschlange und Apollonius von Tyana. Wenn man noch eine kurze Sequenz als „Zuschauer“ hinzuzählt, in der er praktisch sich selbst spielte, zog Randall mit Alec Guinness gleich, der in „Adel verpflichtet“ (Kind Hearts and Coronets, 1949) ebenfalls acht verschiedene Rollen spielte.
  • Péter Pál, der Sohn des Regisseurs, hatte einen im Abspann nicht aufgeführten Auftritt als Yeti.
  • Der Zirkusfilm, den Dr. Lao der Stadtbevölkerung vorführt, beinhaltet Filmszenen aus George Pals Film Atlantis, der verlorene Kontinent von 1961
  • Komponist Harline konnte 1941 zwei Oscars gewinnen, Art-Director George W. Davis und Set-Decorator Hugh Hunt 1954 und 1960. Hunts Kollege Henry Grace gewann einen Oscar 1959, Spezial-Effekt-Techniker Tom Baar 1961 (Baar erschien nicht in den Credits).
  • Ton-Ingenieur Franklin Wilton kam ebenso oscarprämiert zum Set (1960), zwei weitere Oscars gewann er 1964 und 1967.

Auszeichnungen

  • 1965: Oscarnominierung in der Kategorie Beste visuelle Effekte – Jim Danforth
  • 1965: Ehren-Oscar für Make-Up-Künstler William Tuttle.

Soundtrack

  • Leigh Harline: 7 Faces of Dr. Lao. Original Motion Picture Soundtrack. FSM Silver Age Classics. FSM (Film Score Monthly), Hollywood 2006, Tonträger-Nr. FSM Vol. 9 No. 11 – Originaleinspielung der Filmmusik (Stereo) unter der Leitung des Komponisten

Literatur

  • Charles G. Finney: Doktor Laos großer Zirkus. (Originaltitel: The Circus of Doctor Lao.) Deutsch von Joachim Kalka. Hobbit-Presse. Klett-Cotta, Stuttgart 1984, ISBN 3-608-95165-2.
  • Charles Finney: The Circus of Dr. Lao. Originalausgabe (englisch). University of Nebraska Press, 2002, ISBN 0-8032-6907-2.
  • Gail Morgan Hickman: The Films of George Pal. Barnes und Yoseloff, London und Cranbury 1977, ISBN 0-498-01960-8.

Filmdokumentation

  • The Fantasy Film Worlds of George Pal. Dokumentation von Arnold Leibovit, USA 1985/2000

Einzelnachweise

  1. vgl. Lexikon des internationalen Films 2000/2001 (CD-ROM)
  2. Alan Frank: The Science fiction and Fantasy Handbook. London 1982

Weblinks


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