Deutsche Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung

Deutsche Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung

Die Deutsche Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung (DGFK) war eine auf Initiative Gustav Heinemanns gegründete[1] deutsche Gesellschaft, die sich mit dem Thema der Friedens- und Konfliktforschung beschäftigte. Die Deutsche Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung koordinierte Untersuchungen zu den verschiedenen (beispielsweise psychologischen, sozialen, historischen, politischen und ökonomischen) Aspekten und Ursachen von Kriegs- und Bürgerkriegshandlungen und war an der Vergabe öffentlicher Fördergelder an entsprechende Forschungsprojekte beteiligt.

Geschichte

Die DGFK wurde am 28. Oktober 1970 [2] auf Initiative Heinemanns in Bonn gegründet. Neben der Bundesregierung und den Landesregierungen waren an der Gründung auch die Spitzenverbände der Arbeitnehmer und Arbeitgeber so wie die Kirchen und der Zentralrat der Juden in Deutschland beteiligt[3]. Aufgabe der Gesellschaft sollte die Förderung der wissenschaftlichen Friedensforschung durch Koordination und Vergabe von Bundesmitteln an bestimmte Projekte sein [2]. In der Zeit ihres Bestehens förderte die DGFK etwa 360 verschiedene Untersuchungen im gesamten Bereich der Friedenswissenschaft, der Schwerpunkt der geförderten Projekte lässt sich jedoch auf den Gebieten Friedenswahrung und Übergangsstrategien in Europa sowie Konflikte zwischen westeuropäischen Industriestaaten und Entwicklungsländern verorten[4]. Bereits im Jahr 1983 stellte die Gesellschaft ihre Arbeit wieder ein, weil ihr die finanzielle Grundlage durch Bundesregierung und CDU/CSU-geführte Landesregierungen entzogen worden war[1]. Besonders die bayerische Staatsregierung stand der Förderung der Friedensforschung mit öffentlichen Geldern ablehnend gegenüber und Franz Josef Strauß setzte die Auflösung der DGFK zum Jahresende 1983 auf Grundlage des Gutachtens eines bis dahin unbekannten Hochschullehrers in Gang[5].

Literatur

  • Karlheinz Koppe (2006): Zur Geschichte der Friedensforschung im 20. Jahrhundert, in Peter Imbusch und Ralf Zoll (hrsg.): Friedens- und Konfliktforschung: Eine Einführung, VS-Verlag, S. 17ff.

Einzelnachweise

  1. a b Johannes L. Kuppe: Friede als Forschungsgegenstand und Zukunftshoffnung in Das Parlament vom 1. Februar 2004 (abgerufen am 4. März 2009)
  2. a b Tageseinträge für 28. Oktober 1970 auf chroniknet.de (abgerufen am 4. März 2009)
  3. Karlheinz Koppe (2006): S. 37
  4. Karlheinz Koppe (2006): S. 37f
  5. Karlheinz Koppe (2006): S. 38f

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