- Devrek
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Devrek
Hilfe zu WappenBasisdaten Provinz (il): Zonguldak Koordinaten: 41° 14′ N, 31° 58′ O41.22527777777831.96027777777825Koordinaten: 41° 13′ 31″ N, 31° 57′ 37″ O Höhe: 25 m Einwohner: 23.654[1] (2008) Telefonvorwahl: (+90) 372 Postleitzahl: 67 xxx Kfz-Kennzeichen: 67 Struktur und Verwaltung (Stand: 2009) Bürgermeister: Mustafa Semerci (vorübergehend für Özcan Ulupınar der jetzt Abgeordneter im türkischen Parlament ist) (AKP) Webpräsenz: Landkreis Devrek Einwohner: 61.897[1] (2008) Fläche: 935 km² Bevölkerungsdichte: 66 Einwohner je km² Kaymakam: Hüseyin Öner Webpräsenz (Kaymakam): Devrek ist eine Stadt und ein Landkreis der türkischen Provinz Zonguldak. Die Einwohnerzahl des Kreises beläuft sich auf 61.897, die Stadt hat nach der letzten Volkszählung (2008) 23.654 Einwohner. 1877 bekam sie unter dem Namen Hamidiye, das nach der Gründung der heutigen Türkei in Devrek umbenannt wurde, den Stadtstatus. Devrek besteht aus den 5 Stadtteilen Karsiyaka Mahalesi, Çay Mahalesi, Yeni Mahale, Eski Mahalesi und Ismet Paşa Mahalesi.
Zum Landkreis gehören die Gemeinden
- Eğerci (27 km entfernt von der Stadt)
- Çaydegirmeni (unmittelbar angrenzend)
- Özbagi (10 km entfernt)
- Beycuma (15 km entfernt)
- Yeşilyurt (Devrek) (12 km entfernt)
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Die Fläche des Landkreises Devrek beträgt 1080 km². Er liegt im westlichen Teil des Pontischen Gebirges. Im Landkreis befinden sich zwei Täler, die sich um die Städte Devrek (Devrek Yaylası) und Eğerci (Aksu Yaylası) erstrecken, wovon das Aksu-Tal das größere ist. Sie liegen etwa 100 Meter über NN. Um diese Täler konzentrieren sich hohe Berge, etwa im Süden der Göl Dağı, im Westen der Baba Dağı, im Südosten der Akcasu und die Yenice-Berge. Der höchste Berg ist der Dorukhan mit 925 Meter im Südwesten.
Im Landkreis fließen zahlreiche Bäche, die mehrheitlich den gleichnamigen Fluss speisen, der die Stadt Devrek durchquert. Dieser entspringt in der Nähe von Abant (einem Landkreis in der Provinz Bolu) als Abant Çayi und bekommt erst bei Yenicağ (Gemeinde im Landkreis Mengen der Provinz Bolu), nach Eingliederung weiterer Bäche den Namen Devrek Çayı. Bei Filyos mündet er in das Schwarze Meer.
Vegetation
Der Landkreis Devrek ist zu ca. 70 Prozent mit Wald bedeckt und gehört damit zu den waldreichsten Landkreisen der Türkei. Die vorherrschenden Baumarten sind Kiefer und Eiche, nennenswert sind auch Tannen und Buchen, außerdem finden sich Ulmen, Birken und weniger Linden. Kastanien und Pappeln werden in den Gärten der Bauern angepflanzt.
Klima
Devrek befindet sich im subtropischen Klimaraum, die Temperaturen im Sommer betragen 24 bis 26 °C, im Winter sinken sie auf durchschnittlich 5 bis 7 °C. Niederschläge kommen hauptsächlich im Herbst und Winter vor, jedoch kommt es in allen Jahreszeiten zu Niederschlägen (Jahresdurchschnitt 1600-1800 mm).
Geschichte
In diesem Gebiet lebten verschiedene Zivilisationen, aber die Stadt wurde von den Seldschuken gegründet. Das ältestes Volk waren in diesem Gebiet die Hethiter. Von dieser Zivilisation sind viele Relikte und Ruinen geblieben.
Zeittafel
- 800 v. Chr.: herrschten die Phryger über das Gebiet
- 331 v. Chr.: von Alexander dem Großen unter Kontrolle genommen.
- 280 v. Chr.: Annexion durch das Königreich Pontos
- 130 v. Chr.: Unter der Kontrolle des Römischen Reiches
- 395: Nach der Teilung des römischen Reiches wurde das Gebiet Teil des Byzantinischen Reiches. Der Name dieses Gebietes war danach Paphlagonien
- 1064: Nach Eroberung der Gegend um Bolu und Ereğli von den Seldschuken ging das Gebiet in die Hände der Türken. Nach einer Volksüberlieferung hatte Alp Arslan(1063-1072) ein Hauptquartier im Dorf Alparslan errichtet, wo er gegen das byzantinische Reich gekämpft hatte.
- 1084: Nach langen Auseinandersetzungen zwischen Byzantinern und Seldschuken wurden dann unter der Führung von Emir Karatekin die Gebiete Ulus, Bartin und Devrek unter seldschukische Herrschaft genommen. Aber die türkische Kontrolle über das Gebiet hielt nicht lange an, so dass wegen Verwaltungsdifferenzen zwischen den Großseldschuken und anatolischen Seldschuken (Rum-Seldschuken) in der Zeit der Kreuzzüge Zonguldak mit seinen Gebieten wieder an die Byzantiner fiel.
- 1326: Gebiete von Bolu und Ereğli wurde durch den Befehl des ersten Sultans des osmanischen Reiches (Osman I.) durch seinen Waffenbruder Korunalp unter türkische Verwaltung genommen.
- 1335: Gebiete von Devrek, Eflani, Bartın, Safranbolu, Ulus und Karabük kamen unter die unabhängigen Fürstentümer der Candaroğulları.
- 1392: Wegen Thronstreitigkeiten im Fürstentum der Candaroğulları nutzte der osmanische Sultan die Gelegenheit, diese Gebiete ins osmanische Reich zu integrieren. In der Zeit Sultan Yıldırıms Bayezid I. kam die Gegend komplett unter osmanischen Administration.
- 1402: Nach dem Einfall von Timur nach Anatolien erklärte das Fürstentum der Candaroğulları zum zweiten Mal seine Unabhängigkeit.
- 1461: Das Fürstentum Candaroğulları wurde durch den Eroberer Mehmed II. aufgehoben und die Gebiete endgültig ans osmanische Reich angeschlossen.
- 1831: Aufgrund der Neustrukturierung des Landes gehörten Devrek und seine Gebiete dem Sancak Kastamonu an.
- 1877: Wegen der Entwicklung der Steinkohle in Zonguldak ging Devrek (Hamidiye) an das Sancak Bolu über.
- 14. Mai 1920: Die Bezirke Bartin, Devrek (Hamidiye) und Ereğli gingen an die Provinz Zonguldak.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Die Wirtschaft des Landkreises ist unbedeutend. In der staatlichen Wirtschaftstabelle der Städte befindet Devrek sich auf dem 335. Platz, mit sinkender Tendenz. Daher kam es mehrfach zu Auswanderungenswellen ins Ausland, hauptsächlich nach Deutschland und in andere EU-Staaten. Die Zahl wird auf etwa 30.000 Menschen geschätzt. Heute leisten sie den nahen Verwandten finanzielle Hilfe und haben sich in Deutschland gefestigt. Ab den 90er Jahren kam es zur zweiten Auswanderungswelle hauptsächlich junger Menschen in die großen Industrie-Städte Istanbul, Ankara und Bursa, die anhält.
Landwirtschaft wird kaum noch betrieben. Die Dorfbewohner bewirtschaften ihr Ackerland für den Eigenbedarf. In vielen Dörfern werden Haselnussbäume, Kastanienbäume und Walnussbäume angebaut. Die Stadtbewohner sind meistens im Dienstleistungssektor beschäftigt, viele betreiben kleine Ladengeschäfte. Die Zahl der Bergleute in Devrek, die in den Gruben Zonguldaks beschäftigt sind, nimmt rapide ab.
Die Forstwirtschaft ist ein bedeutender Faktor und in staatlicher Hand. Die staatlich geschützten Wälder werden allerdings auch illegal abgeholzt, da die Strafen hierfür nicht erheblich sind.
Im Landkreis befinden sich einige kleine Fabriken, die sich um die Stadt Devrek konzentrieren.
- Atilim Orman Ürünleri (Forstwirtschaft)
- Ayanoğlu A.S. (Schneckenfleisch-Verarbeitung, hauptsächlich Export)
- Basoğlu A.S. (Schreinerei und Goodyear-Reifenherstellung)
- Cilas Kauçuk (Kautschuk-Verarbeitung)
- Devmer A.S. (Marmor-Verarbeitung, jährlich 40.000 m³)
- Devlas A.S. (Kautschuk-Verarbeitung)
- Devrektaş A.S. (Forstwirtschaft)
- Mücitsan A.S. (Nägel- und Drahtherstellung)
- Pinartaş A.S. (Kalkgewinnung)
Bildung
Der Kreis besitzt staatliche Schulen vom Kindergarten bis zur Oberschule. Außerdem sind zahlreiche Koran-Schulen für Mädchen und Jungen vorhanden, welche von islamischen Vereinigungen finanziert werden, wie z. B. die Süleymanci oder Milli Görüş. Es gibt eine islamische İmam-Hatip-Schule, die als Internat fungiert.
Verkehr
Von Devrek aus führen asphaltierte Straßen nach Ereğli, Gökçebey, Eğerci, Çaycuma (weiter nach Bartın), Zonguldak und Mengen (weiter nach Istanbul und Ankara). Mit Dolmuş und Bus kommt man in alle Dörfer. Devrek besitzt ein Bus-Terminal, von wo aus Busse in alle Städte der Türkei verkehren.
Sehenswürdigkeiten und Soziales
Es gibt nicht viele Sehenswürdigkeiten im Landkreis. In der Stadt befinden sich einige alte Häuser aus dem 18. Jahrhundert, die aber in schlechtem Zustand und nicht geschützt sind. Wassermühlen sind ca 7km entfernt (Karasu), aber nicht aktiv.
Devrek ist berühmt für den Devrek Bastonu, einen holzgeschnitzten Spazierstock. In der 3. Juli-Woche wird seit 1984 das Baston-Festival veranstaltet. Außerdem sind die Simit (Sesamringe) von Devrek berühmt.
Bostandüzü, ein Picknick- und Campingplatz in unmittelbarer Nähe (4 km), ist gut besucht und europäischem Standard angepasst.
Sport
Jedes Jahr wird ein regionaler Wettkampf im Ringen (Yağlı Güreş) veranstaltet. Es gibt eine Sporthalle und 3 Freiluft-Fußballplätze mit Kunstrasen.
Politik
Nach den Wahlen im Jahre 2002 kam die AKP an die Macht und stellt Özcan Ulupinar als Bürgermeister.Nach den Parlamentswahlen vom 12. Juni 2011 wurde Öczan Ulupinar ins Türkische Parlament gewählt. Zuvor trat er als Bürgermeister in Devrek zurück. Vorübergehender Bürgermeister ist nun Mustafa Semerci.
Söhne und Töchter der Stadt
- Işık Koşaner (* 1945), Generalstabsoffizier
Einzelnachweise
- ↑ a b Türkisches Institut für Statistik, abgerufen 1. Dezember 2009
Weblinks
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