Diana Cooper

Diana Cooper
Porträt von Lady Diana Cooper, spätere Viscountess Norwich, um 1920

Diana Olivia Winifred Maud Cooper, Viscountess Norwich (* 29. August 1893 in London als Lady Diana Manners; † 16. Juni 1986 ebenda) war eine britische Schauspielerin, Schriftstellerin und eine der führenden Persönlichkeiten in der Londoner High Society zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Besser bekannt war sie als Lady Diana Cooper.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lady Diana Manners war offiziell die jüngste Tochter von fünf Kindern des Politikers Henry John Brinsley Manners, 8. Duke of Rutland (1852–1925) und seiner Ehefrau Marion Margaret Violet Lindsay (1856–1937) – doch ihr biologischer Vater war der Schriftsteller Henry Cockayne-Cust (1861–1917), mit dem ihre Mutter eine leidenschaftliche Affäre verband. Lady Diana wuchs zusammen mit ihren Geschwistern auf Haddon Hall und Belvoir Castle in Leicestershire auf. Sie erhielt eine umfassende Ausbildung und galt als ausgesprochen intelligent und frühreif.

John Singer Sargent: Lady Diana Manners, spätere Lady Diana Cooper, Kohlezeichnung, 1914

Lady Diana Manners gehörte der Corrupt Coterie an, einer einflussreichen Gruppe von jungen englischen Aristokraten und Intellektuellen der 1910er Jahre. Nach dem plötzlichen Tod von Raymond Asquith, Patrick Shaw-Stewart, Edward Horner und Sir Denis Anson – die ersten drei fielen im Ersten Weltkrieg und der vierte starb durch Ertrinken - verblieb Alfred Duff Cooper als letztes überlebendes männliches Mitglied der Corrupt Coterie.

Dianas Mutter, die damalige Duchess of Rutland, hegte die Hoffnung, dass ihre jüngste Tochter den Prince of Wales und späteren König Eduard VIII., heiraten und somit die zukünftige Königin von Großbritannien werden würde. Am 2. Juni 1919 heiratete Lady Diana Manners allerdings in London den englischen Politiker, Diplomaten und Autor Sir Alfred Duff Cooper (1890–1954), Sohn des angesehenen Arztes Sir Alfred Cooper und Lady Agnes Cecil Emmeline Duff; sowie ein Neffe von Alexander Duff, 1. Duke of Fife. Aus der Ehe, die nach vielen Berichten von der Untreue ihres Mannes geprägt war, ging ein Sohn hervor:

  • John Julius Cooper (* 1929), 2. Viscount Norwich; Fernsehmoderator und Autor.
∞ 1952–1985 Anne Frances May Clifford (* 1929)
∞ 1989 The Hon. Mary Makins (* 1944), geschiedene Baroness Milford
Lady Diana Manners, spätere Lady Diana Cooper, 1916

Nach einer Tätigkeit als Krankenschwester im Guy's Hospital während des Ersten Weltkriegs arbeitete sie später als Kolumnistin bei einer Frauenzeitschrift Femina. 1923 inszenierte Max ReinhardtDas Mirakel“, von Karl Gustav Vollmoeller, als amerikanische Erstaufführung im Century Theatre in New York City; die Madonna spielte hier Lady Diana Cooper, alternierend mit Maria Carmi, den Spielmann gab Werner Krauß. Das Stück feierte internationalen Erfolg und tourte zwei Jahre lang mit der gleichen Besetzung durch Amerika. 1925 stand „Das Mirakel“ auf dem Programm der Salzburger Festspiele. Lady Diana spielte später in mehreren Stummfilmen mit, darunter auch im ersten britischen Farbfilm.

Im Jahre 1924 wurde ihr Ehemann ins Unterhaus des Britischen Parlaments gewählt. Seine Karriere als Staatsmann und Diplomat brachte Lady Diana die Möglichkeit, ihre Talente als Gastgeberin der Gesellschaft zu beweisen. Alfred Duff Cooper war zwischen 1944 und 1948 britischer Botschafter in Paris. Die Arbeit des konservativen Diplomaten für eine französisch-britische Freundschaft und das soziale Wirken seiner Frau, Lady Diana Cooper, trugen viel zu ihrer Beliebtheit in Frankreich bei. Ende der 1940er Jahre lebte das Ehepaar getrennt, nachdem Coopers Liaison mit der amerikanischen Diplomatengattin Susan Mary Alsop in der Öffentlichkeit bekannt wurde. [1] Cooper galt als Womanizer und unterhielt mehrere außereheliche Beziehungen, unter anderem mit Daisy Fellowes, Louise Lévêque de Vilmorin und Maxime de La Falaise. Lady Diana lebte bis zu seinem Tod in Chantilly. 1952 wurde Alfred Duff Cooper in Anerkennung seiner literarischen und politischen Verdienste zum Viscount Norwich erhoben. Lady Diana lehnte es ab, den Titel Viscountess Norwich zu führen, weil dieser sich wie Porridge anhöre. Sie gab in einer Zeitungsanzeige bekannt, dass sie weiter als Lady Diana Cooper angesprochen werden wolle.

In den späten 1950er Jahren zog sich Lady Diana immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück und widmete sich hauptsächlich ihren literarischen Arbeiten. Sie starb im Alter von 93 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts und wurde auf den Familiensitz bestattet.

Name in verschiedenen Lebensphasen

  • 1892–1919 The Lady Diana Manners
  • 1919–1952 The Lady Diana Cooper
  • 1952–1954 The Rt. Hon. The Viscountess Norwich
  • 1954–1986 The Rt. Hon. The Dowager Viscountess Norwich

Primärliteratur

  • 1985 Diana Cooper: Autobiography
  • 1969 The Rainbow Comes and Goes
  • 1963 The Lights of Common Day
  • 1960 Trumpets from the Steep

Sekundärliteratur

  • John Julius Norwich: The Duff Cooper Diaries, Orion Publishing (2007) ISBN 0-297-84843-7
  • Katie Hickman: Daughters of Britannia. The Lives and Times of Diplomatic Wives, Harper Perennial (2002) ISBN 0-06-093423-9
  • Artemis Cooper: The Letters of Evelyn Waugh and Diana Cooper, Ticknor & Fields (1992) ISBN 0-395-56265-1
  • Philip Ziegler: Diana Cooper: A Biography, Alfred A. Knopf (1982) ISBN 0-394-50026-1
  • Charles Mosley: Burke's Peerage, Baronetage & Knightage, Wilmington, Delaware (2003)

Weblinks

Anmerkungen

  1. Duff Cooper's secret second son

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