Die Affäre Heyde-Sawade

Die Affäre Heyde-Sawade
Filmdaten
Originaltitel Die Affäre Heyde-Sawade
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1963
Länge 101 Minuten
Stab
Regie Wolfgang Luderer
Drehbuch Wolfgang Luderer,
Walter Jupé,
Friedrich Karl Kaul
Produktion Bernhard Gelbe
Musik Wolfgang Pietsch
Kamera Günter Marczinkowsky
Schnitt Ilse Peters
Besetzung

Die Affäre Heyde-Sawade (Originaltitel: Fernseh-Pitaval: Die Affäre Heyde-Sawade) ist ein Film des Deutschen Fernsehfunks, hergestellt im DEFA-Studio für Spielfilme (Gruppe Berlin).[1]

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Nachdem er über weit mehr als an 100.000 Euthanasieverbrechen beteiligt war, kann Dr. Fritz Sawade unter falschem Namen nach dem Krieg eine unbeschadete Existenz führen. Mithilfe von Mitwissern gelingt ihm eine Anstellung als medizinischer Sachverständiger. Seine wahre Identität bleibt über viele Jahre im Dunkeln. Seine Frau hatte ihn für tot erklärt und bezieht die Pension einer Witwe eines Psychologie-Professors. Nachdem er zehn Jahre unerkannt bleibt, wird Dr. Fritz Sawade alias SS-Psychiater und Mediziner Prof. Dr. Werner Heyde verhaftet und kurz vor Beginn der Gerichtsverhandlung in seiner Zelle tot aufgefunden.

Hintergrund

Dieser Film der DDR knüpft mit seiner Reihe Bonner Pitaval an die Frühzeit der Kriminalliteratur an.

Der deutsche Schriftsteller Friedrich Schiller hatte seinerzeit die Werke des französischen Anwaltes François Gayot de Pitaval (1673–1743) herausgegeben, welcher zwischen 1734 und 1743 unter dem Titel Causes célèbres et intéressantes eine Sammlung von insgesamt 22 Büchern veröffentlichte. Darin fanden sich interessante, aber auch Aufsehen erregende Rechtsfälle für die breite Masse verständlich dargestellt. Pitaval kam es nicht nur auf die Hintergründe der Tat, sondern auf die Psychologie der Täter an.

Hieran wollte Friedrich Karl Kaul mit dem Namen seiner Reihe anknüpfen. Er stellte dabei die Affäre Heyde-Sawade gleich an den Anfang seiner DDR-Kriminalverfilmungen, die auf die seiner Meinung nach kriminellen Missstände der Bundesrepublik abzielten. Tenor dieses Spielfilms über Werner Heyde überlässt der DDR-Anwalt und Drehbuchautor keineswegs dem Plot und dem Zuschauer. Denn dieser wird von Friedrich Karl Kaul über die wahre Begebenheit der Beteiligten und Mitwisser in einer abschließenden Lesung detailliert aufgeklärt. Für Kaul war der Fall Heyde nur einer unter vielen in der alten Bundesrepublik der Ära Adenauer und ihr nationalsozialistisches Erbe ein genuines Element der westdeutschen Gesellschaft; obgleich antibundesrepublikanische DDR-Propaganda, gehört Kauls Bonner Pitaval-Reihe zu den anspruchsvolleren Kapiteln der DDR-Kriminalfilmkunst.

Kritik

Der film-dienst bezeichnete Die Affäre Heyde-Sawade als „Fernsehfilm der populären Reihe ‚Das Fernseh-Pitaval‘, die authentische politische Kriminalfälle vor dem Hintergrund historischer Entwicklungen beleuchtet und dabei stets gegen die ‚Klassenjustiz‘ in der Weimarer Republik bzw. der Bundesrepublik zielt.“[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Babelsberg. Archivnummer IDNR 03581.
  2. Vgl. film-dienst auf kabeleins.de

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