- Die Andamanen
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Die Andamanen sind eine zum indischen Unionsterritorium Andamanen und Nikobaren gehörende Gruppe aus 204 Inseln in der Andamanensee, die etwa 300 Kilometer südsüdwestlich von Kap Negrais an der Westspitze der Irawadi-Division von Myanmar (Birma) liegt. Die Gesamtfläche der Inseln beträgt 4.120 Quadratkilometer, ihre Bevölkerung etwa 250.000, davon nur noch 500 Ureinwohner.
Die größte Stadt und der Hauptort auf den Andamanen ist Port Blair mit 50.000 Einwohnern. Die Böden sind fruchtbar und tragen neben Tee auch Mango, Brotfrucht, Kokosnuss und Kürbisse.
1789 nahmen die Briten die Inselgruppe durch Leutnant Archibald Blair in Besitz, mussten aber gegen Aufstände ankämpfen. Seit 1858 wurden hierher die Langzeit-Sträflinge der Briten aus Indien in die Verbannung gebracht, insbesondere auf den Inseln Ross und Chatham bei Port Blair und die besonders streng zu bewachenden auf Viper Island. Dies endete 1952.
Bevölkerung der Andamanen
Zu den Ureinwohnern der Andamanen (Andamaner) zählen die Onge (100), Jarawa (300), Sentinelesen (100) und einige (etwa 40) Bewohner der Großandamanen, die alle sprachlich, kulturell und auch genetisch miteinander verwandt sind. Sie sind Wildbeuter und Jäger, gehören zu den sogenannten Negritos und stellen den Rest der ältesten Bevölkerungsschicht Südasiens dar. Die meisten Ureinwohner fielen der Kolonisation und Nutzung der Inseln als Gefangenenlager zum Opfer.
Heute leben etwa 250.000 vor allem indische Einwanderer auf den Andamanen. Durch die Tsunamis in Folge des Seebebens vom 26. Dezember 2004 vor Sumatra sollen nach amtlichen Schätzungen vom 29. Dezember 2004 rund 5.000 Bewohner der Andamanen ums Leben gekommen sein.
Die Sprachen der Ureinwohner bilden eine kleine Sprachfamilie - andamanischen Sprachen -, die zu der ältesten Sprachschicht Südasiens zählt und nach heutiger Einschätzung mit keiner anderen Sprachgruppe verwandt ist.
Literatur
- Heinrich Harrer: Die letzten 500. Expedition zu den Zwergvölkern auf den Andamanen. Ullstein, Berlin 1977.
Weblinks
- Wolfgang Wegner: Auf den Spuren der Steinzeitmenschen, mdr.de, 9. Januar 2005
12.592.75Koordinaten: 12° 30′ N, 92° 45′ O
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