Adolf Schmidt-Bodenstedt

Adolf Schmidt-Bodenstedt
Adolf Schmidt-Bodenstedt

Adolf Schmidt-Bodenstedt, kurz auch nur Adolf Schmidt, (* 9. April 1904 in Fallersleben; † 18. August 1981 in Bad Harzburg) war ein deutscher Lehrer und Politiker (NSDAP, FDP). Er war Fraktionsführer der NSDAP im Braunschweigischen Landtag und von 1933 bis 1945 Mitglied des Reichstages.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der unter dem Namen Adolf Schmidt geborene Sohn eines Eisenbahners beendete die Mittelschule und besuchte anschließend das Lehrerseminar. Von 1925 bis 1931 arbeitete er als Volksschullehrer. Er war bereits seit 1923 Mitglied der NSDAP und übernahm 1927 die Parteileitung des Kreises Braunschweig Land. Im Jahre 1930 wurde er in den Braunschweigischen Landtag gewählt, wo er 1933 den Fraktionsvorsitz der NSDAP übernahm. Der nationalsozialistische Minister Dietrich Klagges berief ihn 1931 als Referenten in das braunschweigische Volksbildungsministerium. Klagges ernannte ihn zum Staatsrat und zu seinem Stellvertreter. Seit 1933 führte er den Namen „Schmidt-Bodenstedt“.[1]

Karriere im NS-Staat

Schmidt-Bodenstedt wurde von Ministerpräsident Klagges 1933 zum Regierungsrat und 1934 zum Oberregierungsrat ernannt. Er war Mitbegründer des NS-Lehrerbundes in Braunschweig, dessen Obmann des Gaues Südhannover-Braunschweig er wurde. Am 19. November 1933 wurde er in den nationalsozialistischen Reichstag berufen, dessen Mitglied er bis 1945 blieb. Er wurde 1934 mit der Leitung der Abteilungen „Landjahr“ und „Lehrerbildung“ im Reichs- und Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung in Berlin beauftragt. Die Ernennung zum Ministerialrat folgte im Juli 1935, die zum Ministerialdirigenten 1939. Er war „Reichsredner der NSDAP“, Gauamtsleiter und Träger des Goldenen Parteiabzeichens. Der Hitler-Jugend gehörte er als Gebietsführer ehrenhalber an. Schmidt-Bodenstedt war oberster Landjahrführer und wurde zum preußischen Staatsrat ernannt. [2]

In Aufsätzen und Reden propagierte er die Bewusstseinsbildung der Lehrer im Sinne des Nationalsozialismus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Schmidt-Bodenstedt zwei Jahre von der alliierten Militärregierung interniert. Sein neuer Wohnsitz war seit 1948 Bad Harzburg, wo er unter anderem als Chorleiter tätig war. Er trat der FDP bei und wurde lokalpolitisch im Ortsrat von Bündheim aktiv.

Seine Schriften Landjahr. Plan und Gestaltung (Armanen-Verlag, Leipzig 1937) und Neuordnung der Lehrerbildung (Diesterweg, Frankfurt a.M. 1942) wurden in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[3] In der Deutschen Demokratischen Republik folgte auf diese Liste noch das von ihm herausgegebene Lehre und Erziehung an den Lehrerbildungsanstalten (Deutscher Schulverlag, Berlin 1944).[4]

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

  • Landjahr. Plan und Gestaltung, Leipzig 1937
  • Neuordnung der Lehrerbildung, Frankfurt am Main 1942
  • Lehre und Erziehung an den Lehrerbildungsanstalten, Berlin 1944

Einzelnachweise

  1. Paul Egon Hübinger: Thomas Mann, die Universität Bonn und die Zeitgeschichte, München, Wien 1974, S. 415.
  2. s. Uwe Danker, Astrid Schwabe, Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus . 2. Auflage, Neumünster, 2006, ISBN 3-529-02810-X. S. 59
  3. http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-s.html
  4. http://www.polunbi.de/bibliothek/1953-nslit-l.html

Literatur

  • Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Hannover 1996
  • Beatrix Herlemann, Helga Schatz, Arend Mindermann (Hrsg.): Biographisches Lexikon niedersächsischer Parlamentarier, 1919–1945, Verlag Hahnsche Buchhandlung, 2004
  • Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1. 

Weblinks


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