Die Linke.Sozialistisch-demokratischer Studierendenverband

Die Linke.Sozialistisch-demokratischer Studierendenverband
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Basisdaten
Gründungsdatum: 5. Mai 2007
Gründungsort: Frankfurt am Main
Bundesvorstand:

Sophie Dieckmann
Nele Haas
Maximilian Jablonowski
Jenny Morín
Michael Müller
Sarah Nagel
Jonas Rest
Erik Richter
Franziska Stier
Florian Wilde

Geschäftsführung:

Friederike Benda
Steffi Graf

Website: www.linke-sds.org

Die Linke. Sozialistisch-demokratischer Studierendenverband (DIE LINKE.SDS) ist ein bundesweiter Zusammenschluss sozialistischer Studierender. Der rechtlich unabhängige Studierendenverband steht der Partei Die Linke nahe und ist zudem eine Arbeitsgemeinschaft ihres Jugendverbandes Linksjugend ['solid] e.V.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Am 5. Mai 2007, dem 189. Jahrestag der Geburt Karl Marx’, gründete sich in Frankfurt am Main Die Linke.SDS als Bundesverband von 34 bisher unabhängigen und zuvor bereits im Linke-Hochschulgruppennetzwerk zusammengefassten linken Hochschulgruppen.

Laut Eigendarstellung ist ein längerer Diskussionsprozess der Gründung des neuen Verbandes vorausgegangen, an dem neben den bereits bestehenden Hochschulgruppen der ehemaligen Linkspartei.PDS und der ehemaligen WASG auch „Hochschulgruppen und Einzelpersonen vom linken Flügel der Juso-Hochschulgruppen“, Studierende aus dem Spektrum des „einheitsorientierten und modernen Trotzkismus“ sowie Teile des früheren Bündnisses linker und radikaldemokratischer Hochschulgruppen beteiligt waren. Insofern handele es sich bei dem neuen Studierendenverband um eine „plurale Linke, die unterschiedliche politische Impulse“ aufnehmen und in ihrer Politik fruchtbar machen will.

Mit dem gewählten Namenskürzel SDS versucht der Verband zudem, an die Tradition des früheren Sozialistischen Deutschen Studentenbunds anzuknüpfen.

Programm und Politikfelder

Programmatisch steht der Verband der Partei Die Linke nahe.

Als Hochschulverband streitet der Verband für Sozialismus und "eine grundlegende Veränderung der Gesellschaft" mit dem Ziel der "Überwindung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung" und für die Errichtung einer "sozialistischen Gesellschaft". [1]

Zentrale Forderungen sind eine demokratische Hochschule, die Raum für kritische Wissenschaft lässt und die Ablehnung jeder Art von Studiengebühren. Die Linke.SDS will sich aber ebenso zu Themen jenseits der Hochschulpolitik äußern und fordert ein allgemeinpolitisches Mandat für die verfassten Studierendenschaften.

In den ersten Monaten ihres Bestehens legte Die Linke.SDS die Schwerpunkte ihrer Arbeit auf die Proteste gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm 2007. Dazu wurden Vortragsreihen und andere öffentliche Veranstaltungen organisiert. Die Politik der G8 und die Proteste gegen sie waren auch das Schwerpunktthema der Verbandszeitschrift Die Linke.Campus. Des Weiteren will der Verband die Beschäftigung mit politischer und weltanschaulicher Theorie fördern und hier den Studierenden an deutschen Hochschulen Seminarangebote machen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Auseinandersetzung mit den Vorgängen in Venezuela. Hierzu fand eine Delegationsreise statt.

Mit dem Wintersemester 2008/2009 begann der Verband mit einer bundesweiten Reihe von Lesekreisen zu Marx' Hauptwerk Das Kapital. Die Auftaktveranstaltungen mit über 2000 Interessierten sorgten selbst in Mainstream-Medien für Resonanz .[2] Die Lesekreise werden in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung, dem Berliner Dietz-Verlag und anderen organisiert. Beteiligt sind auch Wissenschaftler wie Elmar Altvater, Frank Deppe oder Alex Demirović.

Kritisiert wird ein oftmals mangelndes Interesse an der Hochschulpolitik. In einem Artikel der taz bemängelt Anja Gadow, Mitglied im Jugend- und Studierendenverband und im Vorstand des Dachverband der Verfassten Studierendenschaften "freier zusammenschluss von studentInnenschaften" (fzs) aktiv, die Schwerpunktsetzung auf Lesekreisaktionen und ein mangelndes Interesse an der Hochschulpolitik [3]. Dies sieht sie auch als Grund, weshalb Die Linke.SDS "im fzs kaum präsent ist".

Einschätzung durch Verfassungsschutzbehörden

Vom Verfassungsschutz des Landes Bayern wird Die Linke.SDS im Verfassungsschutzbericht 2008 unter den organisierten linksextremistischen Parteien und Gruppierungen eingeordnet[4].

Finanzierung

Die Linke.SDS wird finanziell von der Mutterpartei unterstützt. Jährlich wird der Verband mit 100.000 Euro bezuschusst, um die Arbeit an den Universitäten zu finanzieren. Die taz stellte daraufhin die Behauptung auf, der Verband diene lediglich der Propagierung von Interessen der Partei Die Linke. [3]

Mit dem Fördererkreis demokratischer Volks- und Hochschulbildung e. V. steht dem Studierendenverband Die Linke.SDS ein Förderverein nahe, der linke Studierende, Akademiker sowie hochschul- und wissenschaftspolitisch interessierte Menschen aus dem Umfeld der Partei Die Linke vereint.

Strukturen

Die Linke.SDS ist formal eine Arbeitsgemeinschaft im parteinahen Jugendverband Linksjugend solid, hat aber eigene Regelungen bezüglich Mitgliedschaft und Satzung.

Der Studierendenverband Die Linke.SDS unterscheidet zwischen der passiven und aktiven Mitgliedschaft. Zudem gibt es noch außerordentliche Mitglieder, dies sind diejenigen, die nicht mehr eingeschriebene Studierende sind. Passives Mitglied ist, wer Mitglied des Jugendverbandes oder Parteimitglied bei Die Linke ist und studiert. Aktives Mitglied ist, wer sich an einer Hochschulgruppe vor Ort beteiligt. Aktives Mitglied kann auch derjenige werden, der nicht Mitglied im Jugendverband oder der Partei ist. Die Mitgliedschaft im Studierendenverband muß schriftlich bei der Bundesgeschäftsleitung erklärt werden.

Der Verband ist örtlich in Hochschulgruppen organisiert. Diese haben unter anderem das Recht, zwei Delegierte zum Bundeskongress zu entsenden. Die Hochschulgruppen können sich eine eigene Satzung geben, die aber nicht der Bundessatzung widersprechen darf.

Der Bundeskongress ist das höchste Entscheidungsgremium des Verbandes. Auf ihm wird der Vorstand, die Geschäftsleitung, sowie die Delegierten zu Parteitagen und Delegiertenkonferenzen des Jugendverbandes (Kooptation) gewählt und die politische Richtung des Bundesverbands entschieden. Er tritt in der Regel einmal pro Semester zusammen.

Innerhalb des Verbandes existieren Hochschulen übergreifende Arbeitsgruppen. Arbeitsgruppen sind unter anderem: Hochschulpolitik (HoPo), Bildungsarbeit/Theorie, Bundeswehr raus aus Afghanistan, Delegationsreise Venezuela

Das offizielle Magazin des Studierendenverbandes ist critica, ehemals Die Linke.Campus. Es kann auf der Internetseite des Verbandes sowohl als elektronische als auch als Hardcopyversion bezogen werden.

Die Delegierten des Bundesverbandes werden hart quotiert gewählt, das heißt, dass mindestens 50 Prozent der Mandate an Frauen vergeben werden müssen. Für die Wahl des Bundesvorstands sowie aller anderen Mandate und Ämter gibt es zwei Wahlgänge, die Hälfte der Plätze werden nur an Frauen vergeben, in einem zweiten Wahlgang wird eine sogenannte gemischte Liste gewählt. Das Vorgehen entspricht der Wahlordnung der Partei Die Linke.

Wahlen

Der Verband tritt zu den Studierendenparlamentswahlen an. Hochburgen (> 10 %) sind die Viadrina-Universität Frankfurt/Oder (22 %, 5 Sitze) und die Universität Kassel (12 %, 3 Sitze). Besonders erfolgreich waren die Wahlen an der Hochschule Niederrhein (Krefeld & Mönchengladbach) dort erreichte die der Die Linke.SDS assoziierte BGSB.SDS-Liste [5] 46 % der Stimmen (14 von 31 Sitzen) und stellt den gesamten AStA-Vorstand.

Quellen

  1. Programm des Verbandes Die Linke.SDS: "Selbstverständnis des Studierendenverbandes Die Linke.SDS", linke-sds.org, abgerufen am 21.12.2009
  2. Pressespiegel auf der Website zu den Lesekreisen
  3. a b Der SDS als PR-Gag, TAZ 13.12.2008
  4. Verfassungsschutzbericht des Landes Bayern 2008 (S. 170)
  5. Das "Bündnis für Gerechtigkeit im Sozial- und Bildungswesen" (BGSB) ist eine Hochschulliste an der Hochschule Niederrhein (HSNR). Gegründet wurde die Liste 2007, seit 2008 ist sie assoziierte Gruppe des Sozialistisch-Demokratischen Studierendenverbandes (SDS).)

Weblinks


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