Dietrich Heinrich Ludwig von Ompteda

Dietrich Heinrich Ludwig von Ompteda
Ludwig von Ompteda
Der 2.Teil seines Völkerrechts 1781

Dietrich Heinrich Ludwig von Ompteda (* 5. März 1746 in Wulmstorf; † 18. Mai 1803 in Regensburg) war ein deutscher Staatsrechtler und kurbraunschweigischer Minister.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Dietrich Heinrich Ludwig von Ompteda kam am 5. März 1746 auf dem väterlichen Rittergut Wulmstorf in der Grafschaft Hoya als Sohn des Hofmeisters und Oberhauptmanns Dietrich August von Ompteda und der Beata Magdalena, geb. von Horn, zur Welt.

Nach einer standesgemäßen Erziehung war er in den Jahren von 1761 bis 1763 an der Ritterakademie Lüneburg und studierte bei Johann Stephan Pütter, mit dem er auch befreundet war, in der damals bereits angesehenen Universität Göttingen Jurisprudenz.

Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium fand Dietrich Heinrich Ludwig von Ompteda 1767 Anstellung als ordentlicher Beisitzer des Calenberger Hofgerichtes in Hannover, an dem er in rascher Abfolge 1770 zum Hofrat, 1774 zum wirklichen Kriegsrat, 1778 zum Hofrichter am Calenberger Hofgericht und 1782 zum Land- und Schatzrat des Fürstentums Calenberg avancierte. Seit 1778 Freimaurer amtierte er von 1781 bis 1784 als Meister vom Stuhl der hannöverschen Loge "Zur weißen Pferde". Mit 37 Jahren wurde er 1783 bevollmächtigter Minister am Hofe Karl Theodors in München, der als Kurfürst von der Kurpfalz 1777 auch Kurfürst von Bayern wurde, als an der Reichsversammlung in Regensburg auch Comitialgesandter für den braunschweigischen-lüneburgischen Kurfürsten Georg III. wurde, der gleichzeitig König von England war.

Beide Posten übte er ununterbrochen bis zu seinem Tode am 18. Mai 1803 in Regensburg aus. Dietrich Heinrich Ludwig von Ompteda starb im Alter von 57 Jahren. Seine umfangreiche zum Zwecke der Völkerrechtstudiums angehäufte Sammlung von mehr als zweitausend Landkarten erwarb 1805 die Universitätsbibliothek Tartu.

Bedeutung

In seinem 1785 erschienenem Hauptwerk Literatur des gesamten sowohl natürlichen als positiven Völkerrechts in zwei Bänden erweitert Dietrich Heinrich Ludwig von Ompteda die von Günther begonnene Systematik des Völkerrechtes entscheidend, das zuvor nur aus Friedens- und Kriegsrecht bestand, indem er mit Rechte und Verbindlichkeiten der Völker dem Völkerrecht einen dritten Bereich hinzu, der grundsätzlich über dem Friedens- und Kriegsrecht steht und von beiden letzteren nur teilweise beeinflusst wird.

Lange nach dem Tod von Ompteda wurde sein Hauptwerk 1817 von Karl Albert von Kamptz um einen dritten Band ergänzt. Andere Werke von Ompteda erschienen anonym, da Georg III. als sehr konservativ und schwierig galt und befassten sich mit der Reichsgerichtsbarkeit, die aber unter Napoleon I. geändert wurde.

Werke

  • Dietrich Heinrich Ludwig von Ompteda: Literatur des ges. sowohl natürlichen als positiven Völkerrechts. Regensburg 1785 (dem kursächsischen Comtialgesandten Carl Anton Friedrich Graf von Hohenthal gewidmet)
  • (anonym): Beleuchtung der unparteiischen Gedanken über Einführung des Simultaneum in Fürstenau und Schlederhaufen. Regensburg 1780,
  • (anonym): Betrachtungen über die Materie der Senate des kaiserlichen und Reichskammergerichts. Regensburg 1788,
  • (anonym): Verzeichniss deren seit Anfang gegenwärtigen Reichstages an selbigen gelangten Receß-Beschwerden gegen kaiserlichen Reichshofrath. 1788,
  • Dietrich Heinrich Ludwig von Ompteda: Geschichte der vormaligen ordentlichen Gerichtskammergerichts-Visitationen und der 200 jährigen fruchtlosen Bemühungen zu deren Wiederherstellung. Regensburg 1792
  • Karl Albert von Kamptz: Neue Literatur des Völkerrechts von 1784-1794, als Ergänzung und Fortsetzung des Werks des Gesandten von Ompteda. Berlin 1817

Seine Gattin, eine Freiin von der Horst, verfasste auf den Tod des gefeierten Begründers und Curators der Göttinger Hochschule, des Premierministers Gerlach Adolph von Münchhausen 1770 ein französisches Gedicht.

Literatur

Weblinks


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