Adrario

Adrario

Friedrich Adrario (* 29. November 1918 in Podbrdo, Südkärtnen) ist ein deutsch-österreichischer Generalmajor.

Inhaltsverzeichnis

Vor dem Zweiten Weltkrieg

Adrario ist der Sohn eines Sägewerkbesitzers und ehemaligen Offiziers. Er wurde im italienischen Teil von Südtirol geboren. Er erhielt am kärtener Musikkonservatorium eine Ausbildung im Geige spielen. 1937 trat Adrario als Freiwilliger dem Tiroler Landschützenregiment bei. Hier absolvierte er die Grundausbildung mit dem späteren Oberst und Ritterkreuzträger Karl Ruef.[1] 1938verließ er das österreichische Heer und trat der deutschen Wehrmacht bei. Hier diente er im 98 Gebirgsjägerregiment der 1. Gebirgsjägerdivision.

Während des Zweiten Weltkrieg

Sein erster Einsatz war im Polenfeldzug, wo er bei Lemberg und Warschau gegen die polnischen Truppen kämpfte. 1940 entschloss Adrario sich eine Ausbildung zum Offizier zu machen. Er ging Feldwebel in die Infanterieschule Berlin-Döberitz. Adrario nahm an Taktik Kursen und am Zugführerlehrgang Teil und bestand die Prüfungen.[1] Im April 1940 wurde der Südtiroler in den Rang eines Leutnants erhoben. Danach übernahm er als Zugführer das 402. Radfahrbataillon der 4. (Panzerjäger-)Kompanie. Diese mobilen und leichten Truppen waren meist als Teile der beritten Aufklärungsabteilungen der Infanteriedivisionen im Einsatz und wurden oftmals als „Ersatz“ für fehlende motorisierte Truppen verwendet. Am 22. Juni 1941 führte Adrario seinen ersten Aufklärungtrupp auf russischen Boden. Acht Monate später, nachdem er eine Beinverwundung durch eine Tellermine, sowie den russischen Winter überstanden hatte, erhielt er im Frühjahr das Eiserne Kreuz I. Klasse, das Allgemeine Sturmabzeichen und wurde zum Oberleutnant befördert. Im April 1942 übernahm er als Kommandeur die 1. Kompanie des Bataillons. Der junge Kompaniekommandant bewies sich immer wieder aufs Neue und erhielt dafür das Deutsche Kreuz in Gold und die Nahkampfspange in Bronze. Nachdem der Oberleutnant im Sommer 1942 seine 2 zweite Verwundung überstanden hatte übernahm er eine Ersatzabteilung in Bad Reichenhall. Danach ging er als Ausbilder für Panzerabwehr- und Aufklärungstruppenlehrgänge an die Infanterieschule Hohenfels.[1] Im Februar 1943 wurde Adrario als Kommandant der 1. Kompanie der 113. motorisierten Aufklärungsabteilung erneut nach Russland geschickt. Hier wurde er zum dritten mal verwundet. Im Juli 1944 wurde er in den Rang eines Hauptmanns befördert. Damit erhielt er das Kommando der 200. Panzerjägerabteilung der 21. Panzerdivision. Diese Division kämpfte bei der Normandie gegen die Briten und Amerikaner.[1] Im Juli und August 1944, als die „Abteilung Adrario“ 116 Feindpanzer und mehrere andere Fahrzeuge bei Caen zerstört hatte, erhielt der Kommandeur das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und wurde namentlich im Wehrmachtsbericht genannt. Noch im August wurde er zur 272. Volksgrenadierdivision beordert und erhielt das Kommando über die Panzerjäger. Die folgenden Monate kämpfte Adrario unter dem Eichenlaubträger Generalmajor Schack. Wenige Monate später geriet er in amerikanische Gefangenschaft, nachdem er abermals verwundet wurde.[1] Den Rest des Krieges verbrachte der Offizier in Gefangenschaft.

Nach dem Krieg

Nachdem Adrario noch 1945 entlassen wurde arbeitete er im Holzgeschäft der Familie. 1954 trat er der B-Gendarmerie bei und wurde Alpinausbilder.

1956 war er im neu entstandenen österreichischen Bundesheer als Hauptmann Kompaniechef des 22. Jägerbataillon. 1958 ging er zum Arbeitsstab „Panzerjäger“ in der neuen Panzertruppenschule und bildete die erste Panzerjägerschulabteilung aus. 1959 machte der jetzige Major einen Genralstabskurs und eine Dolmetscherprüfung, bevor er 1962 zum Stab der 9. Panzergrenadierbrigade ging. 1963 wurde er zum Stabschef eines Großverbandes und kurz darauf zum Oberstleutnant befördert. 1967 wurde er zum Hauptlehroffizier an der Landesverteidigungsakademie in Wien beordert, um dort allen wichtigen Stabsoffizierkurse zu leiten.[1] Im Falle einer Mobilmachung war Adrario als Oberquartiermeister der gesamten Streitkräfte vorgesehen, die rund 150.000 Mann und 11.000 Fahrzeuge waren. 1973 wurde er zum Brigadier befördert und übernahm damit den Posten des stellvertretenden Leiters des Heeresmaterialamtes.

1983 ging Friedrich Adrario im Rang eines Generalmajors in den Ruhestand.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Lexikon der Wehrmacht
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.188
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.188

Weblinks


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