- Dirheniumdecacarbonyl
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Strukturformel Allgemeines Name Dirheniumdecacarbonyl Summenformel C10O10Re2 CAS-Nummer 14285-68-8 Kurzbeschreibung blaßgelber Feststoff[1]
Eigenschaften Molare Masse 652,52 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte 2,87 g·cm−3 (20 °C) [1]
Schmelzpunkt Löslichkeit unlöslich in Wasser[1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2] Achtung
H- und P-Sätze H: 332 EUH: keine EUH-Sätze P: keine P-Sätze [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1] Giftig (T) R- und S-Sätze R: 23/25 S: 9-28-36/37/39-45 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Dirheniumdecacarbonyl (oft auch als Rheniumdecacarbonyl bezeichnet) war das erste bekannte stabile Metallcarbonyl des Elements Rhenium und wurde von Hieber, der als Pionier der Metallcarbonylchemie gilt, 1941 synthetisiert.
Inhaltsverzeichnis
Darstellung
Der Feststoff wird aus Dirheniumheptaoxid direkt durch Reduktion mit Kohlenmonoxid hergestellt.[3]
Eigenschaften
Re2(CO)10 ist ein Metallcarbonyl mit Metall-Metall-Bindung und somit gemäß der Definition von Cotton als Metallcluster anzusehen. Die äquatorialen Carboylliganden des in der Oxidationsstufe 0 vorliegenden Rhenium-Fragments Re(CO)5 haben im Molekül eine gestaffelte Anordnung zueinander. Die Metall-Metall-Bindungslänge beträgt 304 pm und wurde aus den Daten einer Einkristallröntgenstrukturanalyse bestimmt.[4]
Re2(CO)10 erfüllt die 18-Elektronen-Regel: (Rhenium hat 7 Außenelektronen (14), jeder Carbonylligand steuert 2 Elektronen bei (20), die Metall-Metall-Bindung verfügt über 2 Elektronen: 14 + 20 + 2 = 36).
Die Substanz wird als Startmolekül für andere Rheniumverbindungen, insbesondere für Cluster, benutzt, da die CO-Liganden leicht gegen andere Liganden ausgetauscht werden können.
Reaktionen
- Eine klassische Reaktion zu anionischen Carbonylkomplexen besteht in der Basenreaktion nach Hieber. Bei dieser Reaktion greift die Base OH− am Carbonyl-C-Atom an, das primäre Additionsprodukt zerfällt und das Carbonylmetallat wird gebildet. So entsteht beispielsweise HRe(CO)5.[5]
- Setzt man Dirheniumdecarcarbonly oder dessen homologe Verbindungen Mn2(CO)10 bzw. Tc2(CO)10 mit Halogenen um, so erhält man die Carbonylhalogenide: M2(CO)10 + Hal2 → 2 HalM(CO)5. Auf diese Weise sind BrMn(CO)5, ClMn(CO)5, ClRe(CO)5 und BrRe(CO)5 etc. erhältlich.
- Die Kombination beider genannter Verfahren dient zur Synthese gemischter Metallcarbonyle: BrMn(CO)5 + −Re(CO)5 → MnRe(CO)10
- Weitere Reaktionen beruhen auf Ligandenaustauschreaktionen und/oder thermischer oder photochemischer Behandlung der Carbonyle.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Datenblatt Dirheniumdecacarbonyl bei AlfaAesar, abgerufen am 9. Februar 2010 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b Datenblatt Dirhenium decacarbonyl bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 28. März 2011.
- ↑ W. Hieber, H. Fuchs: Über Metallcarbonyle. XXXVIII. Über Rheniumpentacarbonyl, in: Z. Anorg. Allg. Chem. 1941, 248, 256–268; doi:10.1002/zaac.19412480304.
- ↑ M. R. Churchill, K. N. Amoh, H. J. Wasserman: Redetermination of the crystal structure of dimanganese decacarbonyl and determination of the crystal structure of dirhenium decacarbonyl, in: Inorg. Chem. 1981, 20, 1609–1611; doi:10.1021/ic50219a056.
- ↑ B. H. Byers, T. L. Brown: The characteristics of M(CO)5 and related metal carbonyl radicals; abstraction and dissociative and oxidative addition processes, in: J. Am. Chem. Soc. 1977, 99, 2527–2532; doi:10.1021/ja00450a020.
Literatur
- Christoph Elschenbroich, A. Salzer: Organometallchemie. Teubner Taschenbücher Chemie, 1990. ISBN 3-519-23501-3
Kategorien:- Giftiger Stoff
- Rheniumverbindung
- Carbonylkomplex
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