- Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
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Das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg ist ein Kulturzentrum und eine Gedenkstätte für die Opfer der Porajmos genannten rassistischen NS-Verfolgung/Völkermord zwischen 1933 und 1945. Es wird vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma getragen mit Fördermitteln der Bundesregierung und durch das Land Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Das Dokumentations- und Kulturzentrum ist in der Altstadt etwas unterhalb vom Schloss eingerichtet worden. Es hat seinen Sitz in einem historischen Kaufmannsgebäude, das für diesen Zweck vollständig umgebaut wurde. Es wurde 1997 eingeweiht.
Eine ständige Ausstellung zum Schicksal der Roma zur Zeit des Nationalsozialismus wurde 1997 durch Bundespräsident Roman Herzog eröffnet. Sie erinnert an den nationalsozialistischen Völkermord an 500.000 Menschen dieser Volksgruppe in ganz Europa. Auf 700 m² werden Biografien nachgezeichnet, Familienfotos dokumentieren die Normalität davor. Die Erfassung, Gettoisierung und Deportation von Sinti und Roma im besetzten Europa kann hier nachvollzogen werden. Die Ausstellung stellt zudem die Verbindung zwischen der Tötung der Sinti und Roma einerseits und dem Holocaust sowie der Tötung von Behinderten und Kranken im Rahmen der sogenannten Euthanasie her.
Weitere Tätigkeitsbereiche sind eine ständige Ausstellung in Kooperation mit dem staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau seit 2001 in Oświęcim (Polen), eine transportable Ausstellung, die seit 1998 durch Deutschland reist und bereits an über 100 Orten gezeigt wurde, sowie Gespräche, Diskussionen und Projektarbeiten.
Kulturelle Beiträge, die die Minderheit der Sinti und Roma unter anderem auf den Gebieten Literatur, bildende Kunst und Musik erbracht hat, werden aus- sowie vorgestellt. Auch hierzu werden wissenschaftliche Tagungen und Seminare in Kooperation mit Fachleuten aus dem In- und Ausland durchgeführt.
Das Zentrum ist auch als ein Ort der Begegnung und des Dialogs zum Thema Menschenrechte aktiv. Als Forum für andere Minderheiten können hier neben Sinti und Roma Personengruppen eine Stimme erhalten, die gegenwärtig Opfer von Diskriminierung und rassistischer Gewalt sind.
Buchenwald und Mittelbau-Dora, eine Ausstellung 2005
Die Bilder der Ausstellung von Jürgen M. Pietsch wurden mit der Großbildkamera in schwarz/weiß fotografiert. Sein Interesse gilt den historischen Relikten. Die leere Fläche ist ihm auf der Abbildung ebenso wichtig wie Denkmale, Gebäude und scheinbar Nebensächliches wie Steine oder Mauerreste.
Die Fotografien werden ergänzt durch eine Auswahl von Fundstücken aus dem ehemaligen KZ Buchenwald, die während der seit 1993 systematisch durchgeführten Ausgrabungsarbeiten gefunden wurden. Es handelt sich dabei vor allem um einfache, häufig von Häftlingen selbst gefertigte, improvisierte Gegenstände des Lageralltags.
Europäischer Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma
Am 17. November 2007 begründetet der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma zusammen mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma und der Manfred-Lautenschläger-Stiftung den Europäischen Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma.
Publikationen des Zentrums
- Romani Rose (Hrsg.), Frank Reuter, Silvio Peritore (Bearb.): "Den Rauch hatten wir täglich vor Augen." Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg. 1999. ISBN 3-88423-142-1 ( Katalog zur Heidelberger Dauerausstellung; später auch broschiert).
- Romani Rose (Hrsg.): "Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma". Heidelberg. ISBN 3-929446-14-6 . Dieser Katalog dokumentiert die ständige Ausstellung im Staatlichen Museum Auschwitz, die am 2. August 2001 im Block 13 des ehemaligen "Stammlagers" eröffnet wurde.
- Martin Holler: Der nationalsozialistische Völkermord an den Roma in der besetzten Sowjetunion (1941–1944). Gutachten für das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma. Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg 2009. ISBN 978-3-929446-25-8.
Weblinks
siehe auch
49.4106666666678.7108888888889Koordinaten: 49° 24′ 38″ N, 8° 42′ 39″ OKategorien:- Roma
- Kultur (Heidelberg)
- Holocaustgedenkstätte
- Kulturzentrum
- Bauwerk in Heidelberg
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