Europäischer Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma

Europäischer Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma
Kleinplastik: Europäischer Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma

Der Europäische Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma wurde am 7. November 2007 in Heidelberg vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma und der Manfred-Lautenschläger-Stiftung begründet. Der mit 15.000 Euro dotierte, internationale Preis wird von der Manfred-Lautenschläger-Stiftung gestiftet. Die Verleihung erfolgt im Zweijahresturnus, die erstmalige Vergabe erfolgte im Dezember 2008.

Inhaltsverzeichnis

Intention des Preises

Vor dem Hintergrund der äußerst besorgniserregenden Menschenrechtssituation der Sinti und Roma in vielen europäischen Staaten soll der Europäische Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma einen Beitrag zur Wahrung und Durchsetzung der Bürgerrechte und der Chancengleichheit für die Angehörigen der Minderheit in ihren jeweiligen europäischen Heimatländern leisten. Der Preis ist gleichzeitig ein Signal an politisch verantwortliche Stellen, Medien und gesellschaftliche Gruppen, gegen tief verwurzelte Klischees und Vorurteilsstrukturen vorzugehen, um die alltägliche Ausgrenzung der Minderheit zu überwinden.

Vergabekriterien

Ausgezeichnet werden Einzelpersonen, Gruppen oder Institutionen, die sich in vorbildlicher Weise für die Verbesserung der Menschrechtssituation der Sinti und Roma eingesetzt haben. Dazu zählen öffentliches, politisches und mediales Engagement für Gleichberechtigung und Chancengleichheit der Minderheit sowie aktives Eintreten gegen diskriminierende Praktiken und gegen alle Formen der Ausgrenzung, Benachteiligung und Stigmatisierung der Minderheit innerhalb der europäischen Gemeinschaft.

Vergabeverfahren

Die Entscheidung über die Preisträger trifft eine internationale, aus acht Mitgliedern bestehende Jury. Ständige Mitglieder der „Jury zur Vergabe des Europäischen Bürgerrechtspreises der Sinti und Roma“ sind der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und der Vorsitzende der Manfred-Lautenschläger-Stiftung, diese entscheiden auch über die Zusammensetzung des auf vier Jahre berufenen Gremiums. Jedes Mitglied der Jury kann Preisträger nominieren, die Wahl erfolgt auf Mehrheitsbeschluss. Eine wiederholte Verleihung des Europäischen Bürgerrechtspreises der Sinti und Roma an dieselbe Einzelperson, Gruppe oder Institution ist ausgeschlossen.

Die Mitglieder der Jury zur Vergabe des Europäischen Bürgerrechtspreises der Sinti und Roma (Stand 2010)

Jury-Vorsitz

Jury-Mitglieder (Stand 2010)

  • Anastasia Crickley (UN-Komitee gegen Rassendiskriminierung)
  • Maud de Boer-Buquicchio (Stellvertretende Generalsekretärin des Europarates)
  • Roman Kwiatkowski (Direktoriumsvorsitzender des Roma- Verbandes, Polen)
  • László Teleki (Vorsitzender des Interministriellen Komitees für Roma-Angelegenheiten, Ungarn)
  • Erwin Teufel (ehemaliger Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg)
  • Johan Weisz (niederländischer Unternehmer)

Preisträger

Die Preisträgerin 2010: Simone Veil (Ehemalige Präsidentin des Europäischen Parlaments)

Der Preisträger 2008: Wladyslaw Bartoszewski (Staatssekretär und außenpolitischer Berater des polnischen Ministerpräsidenten)

Weblinks


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