Manfred Lautenschläger

Manfred Lautenschläger
Manfred Lautenschläger

Manfred Lautenschläger (* 15. Dezember 1938 in Karlsruhe) ist ein deutscher Unternehmer und Mäzen.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Manfred Lautenschläger wurde als Sohn des Polizeibeamten und späteren Justizoberamtmannes Hermann Lautenschläger in Karlsruhe geboren und wuchs im Stadtteil Mühlburg auf. [1] Nach Abitur und Wehrdienst studierte er ab 1959 Rechtswissenschaft an den Universitäten in Heidelberg, Freiburg und Hamburg. 1968 legte er sein zweites Staatsexamen ab und betätigte sich zuerst als Rechtsanwalt. Ein Brief eines Versicherungsvertreters, Werner Thomae, und ein folgendes Gespräch mit einem seiner Mitarbeiter, Eicke Marschollek, führten dann dazu, dass Lautenschläger das erste Mal in Kontakt mit dem Versicherungsgeschäft kam. [2] Mit der Idee, eine speziell auf Akademiker ausgerichtete Beratung in Sachen Versicherungen anzubieten, gründete er zusammen mit Marschollek am 1. Januar 1971 die ’’Marschollek, Lautenschläger und Partner KG’’.

MLP

Die ’’Marschollek, Lautenschläger und Partner KG’’ wurde 1974 mit Eicke Marschollek, Manfred Lautenschläger und Manfred Rieder als gleichberechtigte Partner zur GmbH. Bedingt durch den tödlichen Unfall Marscholleks 1978 und der schweren Erkrankung Lautenschlägers sowie dem Rückzug aus dem Geschäft von Rieder 1980, durchlief die MLP eine schwierige Zeit. Lautenschläger erholte sich und wandelte die MLP 1984 in eine Aktiengesellschaft um.[3] Er übernahm von Beginn an die Funktion des Vorstandsvorsitzenden. Nach vier Jahren erfolgte am 15. Juni 1988 die Börsennotierung des Unternehmens in Stuttgart und Frankfurt. Auch nach der Umwandlung der MLP AG in die MLP Holding AG blieb er in dieser Funktion. Im Mai 1999 wurde er von der Hauptversammlung zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt und schied als Vorstand aus. Im Dezember 2008 zog sich Manfred Lautenschläger von dieser Position zurück. [4]

Familie und Privates

Lautenschläger ist verheiratet und hat mit seiner Ehefrau Angelika fünf gemeinsame Kinder. Im Jahr 1996 veröffentlichte er, mit Co-Autor Imre Török, ein Buch zur Unternehmensgeschichte mit dem Titel "Mythos MLP".

Sonstige Ämter, Auszeichnungen und Ehrungen

Orden und Auszeichnungen

Stiftung

Im Jahr 2002 rief er die Manfred-Lautenschläger-Stiftung ins Leben, deren Zweck die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, der Völkerverständigung sowie des Heimatgedankens ist. Der Bau der Heidelberger Kinderklinik wurde durch die Stiftung mit 14 Millionen Euro unterstützt. Die Stiftung finanzierte auch den Bau einer Begegnungsstätte für ehemalige Zwangsarbeiter in Heidelbergs Partnerstadt Simferopol, sowie den Bau von 72 Schulen in Äthiopien. 2008 wurden insgesamt 3,3 Millionen Euro ausgeschüttet.

Ämter

Gemeinsam mit Erwin Teufel ist er Mitglied des Kuratoriums des Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma[5] und im wissenschaftlichen Beirat des Forschungszentrum Internationale und Interdisziplinäre Theologie[6].

Sonstiges

2009 erhielt ein Asteroid seinen Namen. .

Einzelnachweise

  1. ’Lautenschläger, Manfred; Török, Imre’. ’’Mythos MLP’’.Campus Verlag: Frankfurt am Main. 1996, S. 237
  2. ’Lautenschläger, Manfred; Török, Imre’. ’’Mythos MLP’’.Campus Verlag: Frankfurt am Main. 1996, S. 29f
  3. ’Lautenschläger, Manfred; Török, Imre’. ’’Mythos MLP’’.Campus Verlag: Frankfurt am Main. 1996, S. 230ff
  4. MLP-Gründer Lautenschläger zieht sich zurück
  5. Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma: Mitglieder des Kuratoriums (abgerufen 30. August 2010)
  6. FIIT: Der Beirat des FIIT (abgerufen 30. August 2010)

Weblinks


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