- Donaubrücke Leipheim
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48.44694444444410.206527777778Koordinaten: 48° 26′ 49″ N, 10° 12′ 23,5″ O
Donaubrücke Leipheim Überführt Bundesautobahn 8 Querung von Donau Unterführt Bahnstrecke Augsburg–Ulm Ort Leipheim Konstruktion Spannbeton-Hohlkastenbrücke Gesamtlänge 375 m Breite 2 × 19,5 m Längste Stützweite 90 m Höhe 12 m Baukosten 30 Millionen DM Baubeginn 1996 Fertigstellung 2001 Die Donaubrücke Leipheim ist Teil der Bundesautobahn 8 und überspannt in Schwaben zwischen Ulm und Günzburg westlich von Leipheim bei Flusskilometer 2567,51 die Donau und ihr Vorland mit der Bahnstrecke Augsburg–Ulm. Das Bauwerk liegt zwischen dem Autobahnkreuz Ulm/Elchingen und der Anschlussstelle Leipheim. Die Brücke wurde erstmals 1937 dem Verkehr übergeben.
Inhaltsverzeichnis
Brücke von 1937
Im Jahr 1935 begannen im Rahmen des Baus der Reichsautobahn Stuttgart–München die Bauarbeiten an der Donaubrücke Leipheim. Der Bau der Großbrücke gehörte zu den Vorzeigeprojekten im nationalsozialistischen Deutschen Reich und wurde entsprechend ausführlich publizistisch begleitet.[1]
Die unter künstlerischer Beratung von Paul Bonatz entworfene Stahlbetonbrücke bestand in Längsrichtung aus vier Dreigelenkbogen mit Spannweiten von 73 m, 80 m, 85 m und 78 m. Als Verhältnis zwischen Pfeilhöhe und Spannweite war 1/7 gewählt worden. Das insgesamt 359,22 m lange Bauwerk besaß für jede Richtungsfahrbahn eine 10,8 m breite Fahrbahnplatte. Diese war als fünfstegiger Plattenbalken ausgeführt, der in Abständen von 6,5 m bis 7,4 m mit 0,5 m dicken Querrahmen auf zwei Betonbogenrippen aufgeständert war. Die Betonbogen waren 2,2 m breit und in einem lichten Abstand von 4,6 m angeordnet. Sie hatten einen U-förmigen Querschnitt mit einer maximalen Höhe von 2,2 m. Im Scheitel verschmolz die Bogenrippe mit der Fahrbahnplatte. Christian Menn zählt die alte Donaubrücke Leipheim aufgrund ihrer außerordentlich sorgfältigen Gestaltung, die stark an die Bogenbrücken von Robert Maillart erinnert, zu den wenigen beachtenswerten Ingenieurbaukunstwerken der Reichsautobahnen.[2]
Die Brücke wurde im April 1945 durch eine Sprengung stark zerstört. Der Wiederaufbau begann 1946, die Einweihung fand am 13. September 1948 statt. Im Rahmen des Ausbaus der Bundesautobahn auf sechs Fahrstreifen wurde von 1996 bis 2001 die Bogenbrückenkonstruktion durch einen Neubau ersetzt. Der Abbruch des alten Bauwerkes erfolgte im Herbst 1999 mit Hilfe einer Sprengung.[3]
Brücke von 2001
Das neue, 375 m lange Bauwerk besteht aus zwei je 19,5 m breiten Überbauten und weist einen Durchlaufträger mit sechs Feldern als Bauwerkssystem in Längsrichtung auf. Die Stützweiten betragen 45 m, 55 m, 70 m, 90 m, 70 m und 45 m. In Querrichtung besitzt jeder Überbau einen einzelligen Spannbetonhohlkasten, der in Längs- und Querrichtung vorgespannt ist.[4]
Der Brückenabschnitt über der Donau wurde im Freivorbau hergestellt.[5]
Literatur
- Karl Schaechterle, Fritz Leonhardt: Die Gestaltung der Brücken. Volk und Reich Verlag Berlin 1937.
Einzelnachweise
- ↑ Bild der Baustelle von Ernst Vollbehr
- ↑ Christian Menn:Stahlbetonbrücken, Springer-Verlag Wien , 1990, ISBN 3-211-82115-5, S. 21
- ↑ Tiefbau 2/2001: Sprengung der Donaubrücke Leipheim
- ↑ Ingenieurbüro Karl Rettich
- ↑ Homepage Bauunternehmen MATTHÄUS SCHMID
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