- Günzburg
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Wappen Deutschlandkarte 48.45444444444410.281388888889446Koordinaten: 48° 27′ N, 10° 17′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Schwaben Landkreis: Günzburg Höhe: 446 m ü. NN Fläche: 55,4 km² Einwohner: 19.561 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 353 Einwohner je km² Postleitzahl: 89312 Vorwahl: 08221 Kfz-Kennzeichen: GZ Gemeindeschlüssel: 09 7 74 135 Stadtgliederung: 7 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Schloßplatz 1
89312 GünzburgWebpräsenz: Oberbürgermeister: Gerhard Jauernig (SPD) Lage der Stadt Günzburg im Landkreis Günzburg Günzburg ist eine Große Kreisstadt im schwäbischen Landkreis Günzburg und liegt an der Mündung der Günz in die Donau.
Günzburg ist der Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises, der 1972 aus der kreisfreien Stadt Günzburg sowie den Landkreisen Günzburg und Krumbach gebildet wurde, sowie Gerichtssitz des Amtsgerichts Günzburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Antike und Frühmittelalter
Günzburg wurde um etwa 77 n. Chr. als Kastell „Guntia“ (auch „Contia“ oder „Gontia“) von den Römern zur Verteidigung der Donaugrenze gegründet. Der Name leitet sich von einer keltischen Flussgöttin ab. In der Umgebung finden sich viele Spuren keltischer und anderer vor- und frühgeschichtlichen Siedlungen und Bestattungsplätze (insbesondere Hügelgräber). Es bestanden mindestens zwei zeitlich aufeinanderfolgende Kastelle: das erste ab etwa 70 n. Chr., das zweite nach Rücknahme der Grenze vom Rätischen Limes zur Donau infolge der Alamanneneinfälle von 260 n. Chr., die der Sicherung einer wichtigen Donaubrücke dienten. Vermutlich war diese Brücke die letzte in römischer Hand nach dem Alamannensturm 260 n. Chr. – Die Brücke scheint ein feststehender, allgemein bekannter geographischer Begriff in der römischen Welt gewesen zu sein, sie wird als „Transitus Guntiensis“ in einer Lobrede (Panegyricus VIII. Incipit quartus,2,1) auf den Regenten Constantius Chlorus aus dem Jahre 297 n. Chr. erwähnt: „[…] a ponte Rheni usque ad Danubii transitum Guntiensem […].“
Stationiert waren in Günzburg unter anderem eine Ala, eine 1.000 Mann starke römische Elite-Reitereinheit; in der Spätantike die „Milites Ursariensis“, eine angesehene Truppe unbekannter Herkunft und Waffengattung (Quelle: Notitia Dignitatum), wahrscheinlich bestand die Einheit zu einem guten Teil aus Germanen. Neben dem Kastell entwickelte sich eine größere, zeitweise recht wohlhabende Zivilsiedlung (Vicus) mit guter Einbindung in das römische Fernstraßennetz. Die Ergebnisse der umfangreichen Ausgrabungen römischer Bestattungsplätze sind im Heimatmuseum zu besichtigen, es handelt sich dabei um die größten ausgegrabenen römischen Gräberfelder nördlich der Alpen (mehrere tausend Bestattungen).
Um 488 befahl Odoaker den Rückzug der Römer aus Raetien, wobei unklar ist, inwieweit diesem Befehl in der Region Folge geleistet wurde; vermutlich blieben zumindest einige Römer bzw. Romanen und Kelten zurück, da die nahe gelegenen Siedlungen Waldstetten und Waldkirch als Orte, an welchen Walchen bzw. Welsche gesiedelt haben, identifiziert wurden. Ab 493 hatten in diesem Gebiet die Ostgoten zumindest formell die Oberhoheit. Diese siedelten ab 506 alemannische Siedler – welche sich vermutlich mit den noch ansässigen Kelten, Römern und den verbliebenen germanischen Hilfstruppen vermischten – als Grenzschutz gegen die Franken an. Im Jahr 536 mussten die Ostgoten das Gebiet dann aber doch an die Franken abtreten. Wahrscheinlich bestand – an Ort und Stelle der römischen Kastelle – ein fränkischer Königshof, der Unterbau des Kirchturms von Sankt Martin soll ein Überrest dieses Hofes sein. Die nahe gelegene Burg Reisensburg wurde als „Ricinis“ bereits um 600 vom „Geographen von Ravenna“ als eine der fünf wichtigsten Burgen Alemanniens erwähnt. Im fränkischen Gausystem war Günzburg vermutlich ein Teil des Duriagaus.
1065 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung, als König Heinrich IV. „ze Gunceburch“ eine Urkunde besiegelt.
Österreichischer Außenposten
1301 kam die Stadt nach Aussterben der Grafen von Berg – eines mit den Staufern verschwägerten Uradelsgeschlechts, welchem der Markgraftentitel verliehen wurde – als „erledigtes Reichslehen“ in den Besitz des Hauses Österreich/Habsburg, welches Günzburg zum Hauptort der Markgrafschaft Burgau ausbaute. Schon bald nach Inbesitznahme durch die Habsburger wurde die ursprünglich im Mündungstal der Günz zur Donau liegende (römische) Unterstadt um eine schematisch-planmäßig auf einem Riedelvorsprung errichtete „Oberstadt“ erweitert, welche die „Unterstadt“ infolge der Verlegung des Marktes rasch überflügelte. 1418 erhielt die Stadt die Hochgerichtsbarkeit.
1418 sollte Günzburg und die Markgrafschaft wegen Geldnot an Bayern verkauft werden, dies wurde jedoch durch die Reichsstädte Augsburg und Ulm sowie weitere Mitglieder des Schwäbischen Bundes – durch entsprechende finanzielle Kompensationen an Österreich – verhindert. Günzburg und die Markgrafschaft konnten auch in späterer Zeit stets auf die Bereitschaft der Reichsstädte Augsburg und Ulm, den Augsburger Bischof und auch das Haus Fugger zählen, wenn es galt, die Gelüste bayerischer Herzöge nach Landgewinn westlich des Lechs im Zaum zu halten.
Als Ende des 15. Jahrhunderts die jüdische Gemeinde aus Ulm vertrieben wurde, kamen die meisten nach Günzburg. Dort, wo heute die Münzgasse und die Eisenhausgasse zum Schweinchenbrunnen führen, ließen sie sich nieder und gründeten eines der bedeutendsten Zentren des süddeutschen Judentums. Ihre Blütezeit hatte die Günzburger jüdische Gemeinde im 16. Jahrhundert. Der Vorsteher Simeon ben Eliezer (*1506 Günzburg, †1585 Burgau), genannt Simon von Günzburg, stand in engem Kontakt zu Karl V.. Mitglieder der Gemeinde wanderten nach Frankfurt am Main aus und gründeten dort das erfolgreiche Handelshaus „Stadt Günzburg“, das bis ins 19. Jahrhundert bestand.
Ganz in der Nähe von Günzburg wurde im deutschen Bauernkrieg 1525 der Leipheimer Haufen (etwa 5.000 Bauern) von dem Heer des schwäbischen Bundes massakriert.
Von 1609 bis 1618 wurde die Stadt Residenz des Markgrafen Karl von Burgau, eines strengen Katholiken und Sohns Ferdinands II. in Tirol, Statthalter von Oberösterreich. Für ihn ließ sein Vater durch den italienischen Baumeister Alberto Lucchese 1577–1580 ein großes Schloss erbauen. 1617 verfügte der Markgraf die Ausweisung der Günzburger Judengemeinde binnen Jahresfrist (die verbreiteten jüdischen Nachnamen Ginsburg, Gainsbourg, Ginsberg, Ginzberg, Ginzburg, etc. bezeichnen meist Nachkommen dieser Gemeinde). Karl und seine Frau Sybille hatte keine Kinder, sodass Günzburg zurück an die Habsburgische Hauptlinie fiel. Beide wurden in dem von Karl 1616 gegründeten Kapuzinerkloster beigesetzt.
Im Dreißigjährigen Krieg nahm die Stadt schweren Schaden: von den mehr als 2.400 Einwohnern erlebte nur jeder Dritte das Ende dieses katastrophalen Krieges, einige kleinere umliegende Dörfer (so etwa Kleinkötz) traf es noch härter. 1703 brannten im Zuge des Spanischen Erbfolgekriegs das Schloss und 26 benachbarte Häuser nieder.
Ein weiterer Stadtbrand im Jahr 1735, in dessen Verlauf 176 Häuser zerstört werden, traf die Stadt schwer, jedoch wurde dadurch erst der Bau der Frauenkirche von Dominikus Zimmermann ermöglicht, eines Meisterwerks des Rokoko. Kaiserin Maria Theresia war der Stadt sehr wohlgesinnt, während ihrer Herrschaft wurde unter anderem eine erfolgreiche Münzprägestätte errichtet. In ihr wurde bis zum Ende der österreichischen Herrschaft der Maria-Theresien-Taler, die weitverbreitetste Silbermünze der Welt, geprägt. Die bis heute in Wien geprägten Taler tragen immer noch das Günzburger Münzzeichen „SF“ (Initialen der Münzmeister Tobias Schöbl und Joseph Faby). Auch wurde das Schulwesen durch die Berufung der Piaristen und der Englischen Fräulein, welche heute noch eine Realschule und ein Gymnasium für Mädchen in der Stadt unterhalten, neu organisiert.
Seit dem frühen 18. Jahrhundert waren die aus der Gegend des Comer Sees stammenden Handelsfirmen Brentano, Molo und Rebay mit Niederlassungen in Günzburg vertreten. Sie kauften die hier erzeugte Rohleinwand auf, bleichten sie auf den von der Stadt gepachteten Bleichwiesen (entlang der Günz) und verkauften die (gegen eine städtische Gebühr) auf Qualität geprüfte Ware weiter. Durch Gründung einer Donauschiffahrtsgesellschaft mit regelmäßig verkehrenden Schiffen (Plätten) nach Wien war Günzburg auch auf dem Wasserweg mit den östlichen Teilen des Habsburgerreiches verbunden. Viele Auswanderungswillige (heute als Donauschwaben bekannt) nach dem ungarischen Banat ließen sich hier einschiffen.
Kaiser Joseph II. machte Günzburg zur Garnison. Dafür wurde von Joseph Dossenberger am südöstlichen Ende der Oberstadt der heute als „Haus der Bildung“ (Volkshochschule, Fachhochschule) genutzte Rokoko-Kasernenbau und an der Augsburger Straße die Kommandantur errichtet.[2][3]
Am 18. Mai 1803 wurde Günzburg Landeshauptstadt von Vorderösterreich, welches weite Gebiete des alten Herzogtums Schwaben umfasste. Am 9. Oktober 1805 kam es bei den Günzburger Donaubrücken zu schweren Kämpfen im Zuge des Dritten Koalitionskrieges bzw. im Vorfeld der Schlacht von Elchingen. Napoleon nannte wenige Tage darauf, als er im Günzburger Rathaus die städtische Honoratiorenriege abkanzelte, dann schließlich auch den Grund, weshalb die Stadt an der Donau zum Kriegsschauplatz wurde: „C’est un malheure d’être à l’Autriche!“ – „Es ist eben ein Unglück, zu Österreich zu gehören“.
Bayerisch
Nach dem Frieden von Pressburg wurde die Stadt 1806 bayerisch. Da Günzburg dadurch den Status einer Landeshauptstadt verlor und die Einwohner jahrhundertelang Abneigungen gegenüber Bayern hegten, wurde diese Nachricht von den Einwohnern eher negativ aufgenommen. Stadtpfarrer Feuchtmayer soll am Neujahrstag 1806 gepredigt haben: „Jetzt sind wir also bayerisch geworden – wahrscheinlich haben wir es wegen unserer Sünden auch nicht besser verdient!“. Jahrelang weigerten sich die Günzburger, den österreichischen Bindenschild aus dem Stadtwappen zu entfernen und stattdessen die bayerischen Rauten zu übernehmen (1812).
Mit der Fertigstellung der Bahnlinie München-Stuttgart (1853, „Bayerische Maximiliansbahn“) ist der Beginn von industrieller Produktion in Günzburg und Umgebung verbunden. Es folgte der Anschluss an die Donautalbahn und 1892 die Eröffnung der Mittelschwabenbahn welche Günzburg mit Krumbach und Mindelheim verbindet.
Das neu entwickelte Luftwaffen-Flugzeug Messerschmitt Me 262 absolvierte 1942 seinen Jungfernflug auf dem Fliegerhorst Leipheim. Im April 1945, am Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde die Stadt von alliierten Luftverbänden bombardiert. Unter anderem wurden der Stadtteil Denzingen, das Schloss und ein Munitionszug, welcher im Bahnhof stand, schwer getroffen bzw. zerstört.
Stadtteile
- Deffingen
- Denzingen
- Leinheim
- Nornheim
- Reisensburg
- Riedhausen
- Wasserburg
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat hat 24 Mitglieder. Seit der Kommunalwahl 2008 verteilen sich die Sitze auf folgende Listen:
- CSU: 8 Sitze (2002: 8); 28,0 %
- SPD: 7 Sitze (8); 29,4 %
- Unabhängiger Wählerblock (UWB): 4 Sitze (4); 16,9 %
- Freie Wählergemeinschaft (FWG): 4 Sitze (3); 15,2 %
- Günzburger Bürgerliste (GBL): 1 Sitz (1); 7,2 %
Aufgrund der Listenverbindung von CSU, UWB und FDP (3,3 %) fielen die Stimmen der FDP der CSU zu.
Oberbürgermeister ist seit 2002 Gerhard Jauernig (SPD). Er wurde mit 96,4 % im Amt bestätigt. Zweiter Bürgermeister ist derzeit Anton Gollmitzer (FWG), dritte Bürgermeisterin Dr. Angelika Fischer (GBL).
Vorgänger Jauernigs ist Altbürgermeister Dr. Rudolf Köppler.
Partner- und Patenstädte
- Partnerstädte sind die bretonische Kleinstadt Lannion (20.000 Einwohner) im Departement Côte d’Armor und seit dem 16. September 2011 Sternberk in Mähren. Mit Neustadt in Sachsen besteht seit 1990 ein Freundschaftsvertrag.
Sehenswürdigkeiten
- die von Dominikus Zimmermann zwischen 1736 und 1741 erbaute Frauenkirche – Vorgängerin der Wieskirche
- das markgräfliche Schloss (das einzige von Habsburgern erbaute in Deutschland)
- das Schloss Reisensburg (heute Tagungszentrum der Universität Ulm)
- die umfassend sanierte, fast vollständig erhaltene Altstadt
- das Heimatmuseum mit großen frühgeschichtlichen Sammlungen
- der 2002 eröffnete Freizeitpark Legoland Deutschland mit etwa 1,3 Millionen Besuchern im Jahr.
Wirtschaft
Wirtschaftsunternehmen
- Esca Food Solutions, Lieferant von Rindfleischscheiben für McDonalds, beschäftigt in Günzburg 220 Personen.
- W.u.H. Küchle GmbH & Co. KG, Lieferant von Backoblaten, Esspapier und Backmischungen, beschäftigt in Günzburg 100 Personen.
Verkehrslage und Investitionen
Der Bahnhof Günzburg ist ein IC-Bahnhof an der Strecke München–Augsburg–Ulm–Stuttgart. Außerdem beginnen hier die Donautalbahn und die Mittelschwabenbahn. Die Stadt liegt an der Autobahn A 8 München–Stuttgart, die sich bei Günzburg mit der Bundesstraße 16 kreuzt. Durch die Stadt führt außerdem die Bundesstraße 10.
Das Bahnhofsareal wurde von 2006 bis 2009 mit einem Kostenvolumen von 8,3 Millionen Euro modernisiert und am 27. April 2009 vom damaligen Bundesverkehrsminister Tiefensee eröffnet.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1895 Fürst Otto von Bismarck, Reichskanzler
Personen, die in Günzburg geboren wurden
- Johann Eberlin von Günzburg (* um 1470 in Kleinkötz; † Oktober 1533), reformatorischer Prediger und Autor
- Leopold Wilhelm (* 28. November 1695; † 19. Mai 1696 in Günzburg), Erbprinz von Baden-Baden
- Therese Huber (1764–1829), Schriftstellerin, Übersetzerin, Redakteurin
- Karl Kempter (* 17. Januar 1819 in Limbach bei Günzburg, † 11. März 1871 in Augsburg), deutscher Komponist und Kirchenmusiker
- August Wetzler (1821–1881), Apotheker und Geologe
- Alexander Heilmeyer (1872–1940), Schriftsteller
- Franz Xaver Schwarz (* 27. November 1875; † 2. Dezember 1947 im Internierungslager bei Regensburg), Reichsleiter und einziger Reichsschatzmeister der NSDAP
- Adolf Kratzer (* 16. Oktober 1893; † 6. Juli 1983 in Münster) Theoretischer Physiker
- Max Baur (* 4. Februar 1898; † 16. Dezember 1988 in Aschau im Chiemgau) gilt als einer der großen Fotografen des 20. Jahrhunderts
- Josef Mengele (* 16. März 1911; † 7. Februar 1979), ein Sohn der Industriellenfamilie Mengele, der KZ-Arzt von Auschwitz
- Leo Wagner (1919–2006), Politiker, von 1963 bis 1975 parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag
- Bruno Merk (* 15. April 1922 in Großkötz) Politiker, ehemaliger bayerischer Innenminister, „Vater der Gebietsreform“
- Erhard Keller (* 24. Dezember 1944), Eisschnellläufer
- Petra Kelly (* 29. November 1947; † 1. Oktober 1992 in Bonn), Politikerin, Friedensaktivistin und Gründungsmitglied der Partei Die Grünen
- Conny Glogger (* 14. Juli 1956), Schauspielerin und Radiomoderatorin
- Diana Damrau (* 31. Mai 1971), Sopranistin
- Alpay Hekimler (* 1973 in Günzburg), Wirtschaftswissenschaftler
- Thomas Gerhard Majewski (* 1974), Dokumentarfilmer
- Stefano Celozzi (* 2. November 1988 in Günzburg), Fußball-Profi
Kurioses
Aus „Rache“ für die jahrhundertelange Geringschätzung der Unterstadt durch die Oberstädtler erlaubte sich ein Steinmetz bei der Sanierung des oberstädtischen Marktplatzes einen Scherz: ins Pflaster verbaute er einen großen hinterteilförmig gestalteten Stein, der ausdrücken soll, was die Unterstädter von den Oberstädtern halten.
Der Name Günzburg schmückt sogar den Triumphbogen in Paris. Dafür verantwortlich war Napoleon, der 1805 übrigens auch vergaß, in Günzburg seine Zeche zu bezahlen. Doch 1989 beglich der französische Staatspräsident François Mitterrand in Begleitung des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl bei einem Besuch der historischen Altstadt die Altschulden symbolisch.
Veranstaltungen
Bekannteste Veranstaltung ist das alljährliche Guntiafest, das immer am letzten Wochenende im Juni stattfindet.
Alljährlich findet um den Mariä-Himmelfahrts-Tag (15. August) das Günzburger Volksfest statt.
Literatur
- Wolfgang Czysz: Gontia-Günzburg in der Römerzeit. Archäologische Entdeckungen an der bayerisch-schwäbischen Donau. Friedberg 2002, ISBN 39807628-2-3
- Werner Freybourg: Schlösser, Burgen und Ruinen in Bayerisch - Mittelschwaben. Landkreis Günzburg. Band 1. Eigenverlag Werner Freybourg, ohne Jahr.
- Wolfgang Wüst: Historische Einleitung, in: Klaus KRAFT, Landkreis Günzburg, Bd. 1: Stadt Günzburg (Die Kunstdenkmäler von Bayern, Teil Schwaben IX), München 1993, S. 1–49.
- Wolfgang Wüst: Günzburg (Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben, Reihe I, Bd. 13) München 1983, ISBN 3-7696-9933-5.
- Sven Keller: Günzburg und der Fall Josef Mengele – Die Heimatstadt und die Jagd nach dem NS-Verbrecher, ISBN 978-3-486-64587-3.
Weblinks
Commons: Günzburg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Veröffentlichungen aus dem Amtsblatt des königlich bayerischen Bezirksamtes Günzburg, 1905 – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Station 19 des Rundgangs durch das historische Günzburg, Webseite der Stadt Günzburg, abgerufen am 27. September 2011.
- ↑ Augsburger Allgemeine: „Haus der Bildung“ öffnet seine Pforten. 17. April 2008, abgerufen am 27. September 2011.
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