- Dorfkirche Drasdo
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Die unter Denkmalschutz stehende Drasdoer Dorfkirche befindet sich auf dem ovalen Dorfanger der südbrandenburgischen Gemeinde Drasdo im Landkreis Elbe-Elster.[1] Die Filialkirche von Wiederau überragt mit ihrer Firsthöhe kaum die umliegenden Gehöfte und ist vom Drasdoer Dorffriedhof umgeben.
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte und -beschreibung
Bereits vor der Reformation besaß das Dorf Drasdo ein Gotteshaus.
Die niedrige Saalkirche ist ein Feldsteinbau aus dem 15. Jahrhundert. Ihr unregelmäßiges Mauerwerk besitzt einen hohen Anteil an Raseneisensteinen. An der Südseite befinden sich drei unregelmäßig angeordnete unterschiedlich große Fenster. Ein weiteres Fenster ist an der Nordseite der Kirche zu finden, am Chor drei.
Die Kirche wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg, bei dem das Gebäude schwere Beschädigungen erlitten hatte, zwischen den Jahren 1662 und 1695 von Grund auf erneuert. Es wurden unter anderem Fensteröffnungen vergrößert und die Kirche neu verputzt. Über dem Südeingang befindet sich eine aus dem Jahr 1695 stammende Inschrift, mit den Namen des Kirchhainer Maurermeisters Christian Krengel sowie des Liebenwerdaer Zimmermanns Hanns Fratzen. In diesem Jahr wurde das Fachwerkturmgeschoss mit eine Ziegelumantelung versehen, was auf durch eine sich auf den Balken befindliche Datierung nachweisbar ist. Schlichte 1842 entstandene Holztüren sind auf der Nord- und Südseite des mit einer flachen Putzdecke versehenen Kirchenschiffs zu finden. Der sich westlich anschließende Kirchturm besitzt einen eigenen Zugang.
Die leicht vorschwingende Nordempore der Kirche steht auf runden Stützen mit wulstigem Kapitell. Eine weitere leicht vorschwingende Empore ist an der Südseite zu sehen.[2][3]
Innenausstattung
Die Kirche ist relativ einfach ausgestattet. Der vergoldete Eisenkunstguß des Altarkruzifixes stammt etwa aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Der Taufstein stammt aus dem Jahr 1594. Er ist aus Sandstein und besitzt einen zylindrischen Fuß mit Roll- und Beschlagwerk. Auf der sechseitigen Kuppa sind drei Inschriften sowie drei Reliefs zu finden. Die aus demselben Jahr stammende Taufschale aus Zinn ist mit der Inschrift „15 Hans Henick 94“ versehen.
Außerdem ist in der Kirche eine mittelalterliche eisenbeschlagene Kirchentruhe zu sehen.[3]
Orgel
Die Orgel stammt aus dem Jahr 1842 und wurde von C. F. W. Loewe aus Delitzsch gebaut.[3]
Glocken
Die Kirche ist mit einer 1930 gegossenen Bronzeglocke ausgestattet, welche von der Apoldaer Firma „Friedrich Schiller und Söhne“ gefertigt wurde.[3]
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum: Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Elbe-Elster (PDF-Datei; 196 kB)
- ↑ Heinrich Bergner, Heinrich Nebelsieck: „Kreis Liebenwerda“ in Beschreibende darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiele. 1910.
- ↑ a b c d Denkmale in Brandenburg, Landkreis Elbe-Elster Band 7.1
Weblinks
Commons: Drasdo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien51.51933914.005916Koordinaten: 51° 31′ 10″ N, 14° 0′ 21″ OKategorien:- Kirchengebäude im Landkreis Elbe-Elster
- Uebigau-Wahrenbrück
- Baudenkmal im Landkreis Elbe-Elster
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