Doberlug-Kirchhain

Doberlug-Kirchhain
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Doberlug-Kirchhain
Doberlug-Kirchhain
Deutschlandkarte, Position der Stadt Doberlug-Kirchhain hervorgehoben
51.61916666666713.56111111111197
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Elbe-Elster
Höhe: 97 m ü. NN
Fläche: 148,93 km²
Einwohner:

9.083 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km²
Postleitzahl: 03253
Vorwahlen: 035322/035327
Kfz-Kennzeichen: EE
Gemeindeschlüssel: 12 0 62 092
Stadtgliederung: 11 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 8
03253 Doberlug-Kirchhain
Webpräsenz: www.doberlug-kirchhain.de
Bürgermeister: Bodo Broszinski (FDP)
Lage der Stadt Doberlug-Kirchhain im Landkreis Elbe-Elster
Bad Liebenwerda Crinitz Doberlug-Kirchhain Elsterwerda Falkenberg Fichtwald Finsterwalde Gorden-Staupitz Großthiemig Gröden Heideland Herzberg Hirschfeld Hohenbucko Hohenleipisch Kremitzaue Lebusa Lichterfeld-Schacksdorf Massen-Niederlausitz Merzdorf Mühlberg/Elbe Plessa Röderland Rückersdorf Sallgast Schilda Schlieben Schönborn Schönewalde Schraden Sonnewalde Tröbitz Uebigau-Wahrenbrück BrandenburgKarte
Über dieses Bild

Doberlug-Kirchhain (niedersorbisch: Dobrjoług-Góstkow) ist eine Doppelstadt im Süden von Brandenburg im Landkreis Elbe-Elster. Sie entstand 1950 durch die Zusammenlegung der angrenzenden Kleinstädte Doberlug (bis 1937 Dobrilugk) und Kirchhain. Das Zisterzienserkloster Dobrilugk und die Weißgerberei brachten Wohlstand und Bedeutung.

Inhaltsverzeichnis

Besonderes Merkmal der Stadt

Durch die Existenz zweier Stadtkerne ergeben sich typische Merkmale einer Doppelstadt mit entsprechenden Auslegungen. So gibt es zwei Feuerwehren, zwei Schützengilden und Vereine für jeden Stadtkern.

Geografie

Geografische Lage

Doberlug-Kirchhain am Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft

Doberlug-Kirchhain befindet sich zentral im Landkreis Elbe-Elster unmittelbar nördlich am 484 km² umfassenden Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft. Die Kleine Elster, ein Nebenfluss der Schwarzen Elster, durchquert das Stadtgebiet von Nordosten nach Südwesten und fließt in den angrenzenden Naturpark. Berlin (112 km), Dresden (78 km), Leipzig (99 km) und Cottbus (63 km) sind per Bahnverbindung direkt zu erreichen.

Charakteristisch für das Stadtgebiet ist der verhältnismäßig hohe Anteil von Grün-, Feld- und Waldflächen, u. a. dem Doberluger Forst, sowie durch die Rohstoffgewinnung entstandene vereinzelte Kies-Seen bei Hennersdorf und Bad Erna. Die Ausdehnung umfasst seit den zuletzt stattgefundenen Eingemeindungen 148,95 km², die Entfernung (Luftlinie) vom westlichsten Ortsteil Nexdorf bis zum östlichsten Hennersdorf beträgt etwa 16 km.

Geologie

Doberlug-Kirchhain liegt am Rand des Südlichen Landrückens, einer Altmoränenhochfläche, die durch das Lausitzer Urstromtal der Schwarzen Elster begrenzt wird. Das Stadtgebiet ist minimal hügelig, der Spitzberg mit 116 m ist die höchste Erhebung. Von Nordwest nach Osten verlaufend erstrecken sich die Prießener Mulde, der Dübrichener Sattel und die Werenzhainer Mulde mit einer Länge von 13 km. Daran an schließt sich der Kirchhainer Sattel, der von der Kleinen Elster durchflossen wird. Als südlichster Teil grenzt die Hennersdorfer Mulde an Finsterwalder Gebiet. Die Gesteinsschichten sind eingeteilt in die Werenzhainer Formation, hauptsächlich bestehend aus Konglomeraten, der Kirchhainer Formation mit Tonschiefer und Kohleflözen und der Doberluger Formation aus Lyditgrauwacke.[2]

Anthrazitlagerstätte siehe auch: Steinkohleschacht am Weinberg

Nordwestlich der Stadt gelegen, am Stadtrand, befindet sich eine Anthrazitkohle-Lagerstätte. Die Lagerung der Schichtfolge ist flach. Sie wird von meist flach erzgebirgisch streichenden Störungen durchzogen, die oft bis in das Deckgebirge reichen und in der Umgebung für eine hydrologisch komplizierte Situation mit verantwortlich sind. Die Lagerstätte enthält 19 Flözschichten.[2]

Nachbargemeinden

Im Norden, folgend im Uhrzeigersinn sind die Nachbargemeinden: Fichtwald, Stadt Sonnewalde, Sängerstadt Finsterwalde, Gemeinden Heideland, Rückersdorf, Schönborn, Tröbitz und Schilda und die Städte Uebigau-Wahrenbrück und Schlieben.

Stadtgliederung

Das Rathaus im Stadtteil Kirchhain

Entsprechend der brandenburgischen Gebietsreform von 2003 wurden 10 umgebende Dörfer als Ortsteile in die Stadt eingegliedert. Seit der Kommunalwahl vom 28. September 2008 gehört Lichtena, zuvor ein Gemeindeteil von Trebbus, ebenfalls als eigenständiger Ortsteil zur Stadt.

Die Stadt besteht neben den beiden Stadtkernen aus folgenden Ortsteilen: Arenzhain, Buchhain, Dübrichen, Frankena, Hennersdorf, Lichtena, Lugau, Nexdorf, Prießen, Trebbus und Werenzhain.

Klima

Doberlug-Kirchhain liegt mit seinem humidem Klima in der kühl-gemäßigten Klimazone, jedoch ist ein Übergang zum Kontinentalklima spürbar. Die durchschnittliche Lufttemperatur beträgt 8,5 °C und der jährliche Niederschlag 561 Millimeter. Die Sonnenscheindauer beträgt ca. 1620 Stunden und damit der durchschnittliche Energieertrag pro Quadratmeter aus solarer Einstrahlung rund 400 kWh/m² im Jahr.[3] Günstiges Klima im Mittelalter förderte den Weinanbau.[4] Für die Zukunft wird, wie für die gesamte Lausitz eine stetige Erwärmung erwartet.

Klimadiagramm von Doberlug-Kirchhain

Geschichte

siehe auch: Kloster Dobrilugk

Namensdeutung

Der Name Doberlug lässt sich auf sorbischen Ursprung zurückverfolgen. Die Adaption von Dobrjoług ist Dobry Ług, was Gutes Wiese bedeutet.

Die Geschichte der beiden Stadtkerne ist über die Jahrhunderte gesehen eng miteinander verflochten. Entwickelte sich auf Grund des Zisterzienserkloster Dobrilugk zunächst Doberlug als die impulsgebende Ortschaft für das Umland und weite Teile östlich der Elbe, erblühte seit dem 18. Jahrhundert durch Manufakturen des Gerberhandwerks, speziell auf Grund des Wassers der Kleinen Elster, in Kirchhain die Lederherstellung und sorgte für Konjunktur in Industrie und Gewerbe. Im Jahr 1912 befanden sich 76 Gerbereien im Ort.[5]

Dobrilugk

Wappen von Dobrilugk
Ersterwähnung Doberlugs in der Handschrift von Thietmar von Merseburg: Chronicon Thietmari Merseburgensis. Dobraluh ist nachträglich weiß markiert.

Für das Jahr 1005 ist die erste Erwähnung des Dorfes Doberlug als Dobraluh nachgewiesen. In seiner Nähe entstand nach 1165 unter der Herrschaft des Markgrafen Dietrich von Landsberg und Eilenburg das Zisterzienserkloster Dobrilugk, das nach Schenkungen und Käufen mehrerer umliegender Höfe und Dörfer sehr einflussreich wurde. Eine Klosterkirche kam 1184 hinzu. Sie wurde nach ihrer Zerstörung in den Jahren 1673 und 1674 zu einer Hofkirche umgebaut. In diese Zeit fallen auch die planmäßige Erweiterung des Ortes und die Verleihung des Stadtrechtes am 2. Mai 1664. Durch die Ansiedlung zahlreicher Handwerker entwickelte sich die Stadt rasch. Sie wandelte sich dann jedoch und der Ackerbau wurde zur wichtigsten Erwerbsquelle. 1820 wurde in einer Zeit des erneuten Aufschwungs des Handwerks in der Nähe eine Glashütte errichtet. Im Jahr 1937 wurde der Ort Dobrilugk in Doberlug umbenannt, um den slawischen Ursprung des Ortsnamens zu verwischen. Dies traf eine Reihe von Orten der Region, vgl. Namensänderungen von Orten im Landkreis Luckau 1937.

Kirchhain

Blick auf Kirchhain vom Galgensberg

Bronzezeitliche Urnenfunde am ehemaligen Galgensberg - heute ein See an der Finsterwalder Straße - und Wasserwerk Waldhufe belegen Siedlungen der Illyrer als Lausitzer Kultur von 1500 bis 500 v. Chr. Um 500 v. Chr. siedeln die germanischen Volksstämme der Semnonen und um 200–400 Burgunder. Um 600 geschieht die Einwanderung und Ansiedlung der Sorben (Wenden). Ein Teil derer waren die Lusizi, die der Lausitz ihren Namen gaben.

1234 wird Kirchhain als „Kyrkhagen“ erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte derzeit zum Besitz des Klosters Dobrilugk. Keine historischen Belege gibt es für die lokale Tradition, dass der Ort in der Zeit der Herrschaft des ersten Markgrafen Gero als Geroshain und Gerostadt erwähnt wird. Die in der Chronik des Thietmar von Merseburg zu 1010 erwähnte Burg „Iarina“ ist nicht mit Kirchhain, sondern mit Gehren bei Luckau zu identifizieren. Eine eigentliche Verleihung des Stadtrechtes (die Stadt besaß offenbar Magdeburger Recht) ist für Kirchhain nicht überliefert, doch muss sie zwischen 1434 und 1446 erfolgt sein.

Um 1800 lebten zahlreiche Handwerker, vor allem Tuchmacher, Schuhmacher und Kürschner in dieser Stadt. So erreichte sie einen bedeutenden wirtschaftlichen Einfluss und wurde eine der reichsten im Lande. Ende des 19. Jahrhunderts erlebte das Gerberhandwerk eine herausragende Entwicklung, wodurch Kirchhain schließlich zum Zentrum der größten Schaflederproduktion Deutschlands wurde. Ergänzt durch die Ansiedlung von Dampfsägewerken, Mühlen und Betrieben der metallverarbeitenden Industrie erlangte die Stadt überregionale Bedeutung. Herausragend waren die durch die ortsansässige Druckerei hergestellten Bücher. Mit dieser industriellen Entwicklung ging eine Ausdehnung der Stadt einher, u. a. die Erweiterung um das Jähdeneck durch den ansässigen Oberpfarrers Jähde.[5]

Doberlug-Kirchhain

Die Entstehung des Namens Doberlug-Kirchhain ist auf die 1950 in der DDR stattgefundene Gebietsreform zurückzuführen. Durch die Führung der heutigen Eisenbahnstrecke Cottbus-Leipzig als Teil der ehemaligen Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn zwischen beiden Ortsteilen hindurch blieb eine geografische Trennung bestehen.

Waren auch 1875 in Kirchhain etwa 70 Weißgerber gezählt worden, so erlebte dieses Handwerk im 20. Jahrhundert einen deutlichen Niedergang. Zwischen 1950 und 1960 waren bereits etwa ein Drittel der Gerber mit ihren Patenten in die Bundesrepublik Deutschland übergesiedelt. Die verbliebenen Werkstätten wurden weitgehend auf das Gerben von Oberleder für die Schuhindustrie umgestellt. Nach dem Ausbleiben der Zulieferung der Felle aus der Sowjetunion und der Mongolei und dem Wegfall des Marktes nach 1989 wurden die Großbetriebe geschlossen. Anschließend gab es nur noch drei private Gerbereien.

Seit der Wende, spätestens seit dem Niedergang der sozialistischen Betriebe und Einsetzen der Landflucht, bemüht sich die Stadt, unter Berücksichtigung der Historie an alte Wurzeln anzuknüpfen:

Eingemeindungen

Nach dem Zusammenschluss der beiden Kernstädte Doberlug und Kirchhain am 1. Juli 1950[6] erfolgten Eingemeindungen von Frankena 1999[7], von sechs Gemeinden 2001[8] und von drei Gemeinden 2003[9]. Lichtena ist seit dem 27. September 2008 ein eigener Ortsteil.

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Arenzhain 26. Oktober 2003
Buchhain 31. Dezember 2001
Doberlug 1. Juli 1950 Zusammenschluss mit Kirchhain zu Doberlug-Kirchhain
Dübrichen 1. Oktober 2001
Frankena 31. Dezember 1999
Hennersdorf 1. Oktober 2001
Kirchhain 1. Juli 1950 Zusammenschluss mit Doberlug zu Doberlug-Kirchhain
Lichtena 19. Mai 1974 Eingemeindung nach Trebbus
Lugau 26. Oktober 2003
Nexdorf 1. Oktober 2001
Prießen 1. Oktober 2001
Trebbus 26. Oktober 2003
Werenzhain 1. Oktober 2001

Politik

Flagge der Stadt

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung von Doberlug-Kirchhain besteht aus 22 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister.

(Stand: Kommunalwahl am 26. Oktober 2003)

Bürgermeister

In der Bürgermeisterwahl vom 27. September 2009 wurde Bodo Broszinski erneut als Bürgermeister direkt gewählt. Seine Vorgänger waren:

  • Manfred Berl (1993–2001)
  • Walter Lange (–1993)

Wappen

Das Wappen wurde am 2. Februar 1994 genehmigt.

Blasonierung: „In Blau unter zwei silbernen Wolken, aus denen vier goldene Strahlen hervorbrechen, schwebend ein goldenes gequadertes Gebäude mit einem Tor und zwei Fenstern in Schwarz versehen; über dem roten Dach erheben sich drei goldene, schwarzbefensterte, rotbedachte und mit goldenen Fähnchen besteckte Türme, die äußeren mit spitzem Helm, der mittlere breitere und höhere mit rundem Helm; das Gebäude wird mit einem nicht geschlossenen grünen Blätterkranz eingefasst.“[10]

Städtepartnerschaften

Partnerstädte von Doberlug-Kirchhain sind:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In einem Gedicht beklagt Walther von der Vogelweide den langandauernden Winter und erwähnt Doberlug:[11]

„Bevor ich noch länger in solcher Not eingezwängt wäre, wie ich's jetz bin, eher würde ich ein Mönch in Toberluh.“

Walther von der Vogelweide: 1210/11

In der Liste der Baudenkmale in Doberlug-Kirchhain sind alle Baudenkmale der Stadt aufgeführt.

Museen und Sehenswürdigkeiten

Weißgerbermuseum im Stadtteil Kirchhain
  • Schlossanlage Doberlug - mit dem Schloss, der Klosterkirche und dem Refektorium
  • Weißgerbermuseum – das Gebäude, in dem sich seit 1963 das einzige Weißgerbermuseum Europas befindet, wurde 1753 als Gerberhaus erbaut. In diesem Museum werden alle für die Lederherstellung erforderlichen Arbeitsschritte vorgestellt. Darüber hinaus erhält der Besucher einen Überblick über die Geschichte des Gerberhandwerks und kann eine Sammlung teils exotischer Leder und Felle aus aller Welt, kostbares Zunftgeschirr sowie eine zeitgemäß eingerichtete Schuster- und Gesellenstube besichtigen. Wechselnde Sonderausstellungen sind dem Museum angeschlossen.
  • Bockwindmühlen-Museum im Ortsteil Trebbus – eine Bockwindmühle aus dem Jahr 1851, die seit 1969 als Museum dient.
  • Rathaus - ein Spätrenaissancebau von 1680/82, nach 1850 baulich erweitert und mehrfach verändert, mit einem aufwändig gestalteten Sitzungszimmer, Umgestaltung 1905/06 durch Karl Weber; das Gebäude wurde 1991 restauriert.
  • Kursächsische Postdistanzsäule von 1735/36 im Ortsteil Kirchhain. Sie wurde 1887 aufgrund der Aufstellung des Denkmals zum Deutsch-Französischer Krieg vom Markt auf den Schützenplatz umgesetzt und mehrfach restauriert. Der Originalschriftblock befindet sich im Vorgarten der Steinmetzwerkstatt Seeliger in Uebigau.

Bauwerke

Portal der Klosterkirche des Klosters Dobrilugk.
Gaststätte Rautenstock um 1900.
Schloss Doberlug im März 2007. Zu erkennen die teilsanierten Giebel; neu: grau-weiß (oben), alt: gelb-weiß (unten).
Das alte Pfarrhaus unweit der Klosterkirche steht unter Denkmalschutz
  • Klosterkirche St. Marien, Doberlug - gehörte zum ehemaligen Zisterzienserkloster, dessen Klausur bis auf wenige Reste im 19. Jahrhundert verschwand. Sie wurde seit Ende des 12. Jahrhunderts errichtet und 1228 geweiht. Seit dem 17. Jahrhundert ist sie eine protestantische Kirche. Sie ist eine dreischiffige, durchgängig gewölbte Backsteinbasilika mit Querhaus (Querhausapsiden verloren), Chorjoch und Hauptapsis – letztere außen reich gegliedert mit Halbsäulen und Kreuzbogenfriesen über Schlitz-Nischen (Gliederungssystem in der Nachfolge der Peterskirche auf dem Erfurter Petersberg). Die heutige Erscheinung der Kirche geht auf eine durchgreifende Wiederherstellung zu Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. Aus dieser Zeit stammt der Westgiebel im Neorenaissance-Stil und die vollflächige Verputzung des Ziegelmauerwerks (inzwischen mehrfach erneuert). Zur Ausstattung gehören ein spätgotischer Flügelaltar aus dem 16. Jahrhundert, barockes Inventar mit Orgel und Kanzel und Chorfenster mit Bleiverglasung. Die Ausmalung des Chorraumes erfolgte durch Ernst Fey. Sie wurde 1905–09 aufwändig wieder im ursprünglichen Zustand hergestellt und ausgestattet durch Karl Weber. Das Refektorium der Zisterziensermönche im einstigen Südflügel der ehemaligen Klosteranlage und Ziegelmauer als Reste der ehemaligen Kloster- und Stadtmauer ist erhalten.
  • Das Schloss Doberlug – ab 1551 vom Abtshaus zum Schloss umgestaltet und mit der Anlage des Schlossgartens im sächsischen Renaissancestil 1676 fertiggestellt - war seit 1657 Nebenresidenz von Christian I.. Sehenswert ist der Schlossbrunnen. Das Schloss erlebte Aufenthalte von Friedrich II. von Preußen und Napoleon und später die jahrzehntelange Nutzung durch Einheiten der Nationalen Volksarmee. Seit der Jahrtausendwende erfolgte eine Hülleninstandsetzung und im Jahre 2007 die Installation eines neuen, zweiten Turmhelmes.
  • Pfarrkirche Kirchhain – Baubeginn war um 1280. Nach mehrfachen Veränderungen entstand eine spätgotische Backstein-Basilika mit bemaltem hölzernen Tonnengewölbe und einem spätromanischen Backsteinturm mit zwei Spitzhelmen. Damit ist die Kirche eines der ältesten Gebäude Kirchhains. Zur Ausstattung gehören der Altaraufsatz von 1743 und die Kanzel aus dem 18. Jahrhundert. Da diese Kirche zwischenzeitlich über drei Türme verfügte, sind diese im Wappen zu finden. Sie wurden im Jahr 1590 wegen Baufälligkeit ersetzt.
  • Gasthof „Zum Rautenstock“ – ehem. Kavalierhaus, 1666 als Gästehaus des Schlosses angelegt, prägendes Gebäude in der barocken Stadtanlage, im Hof erhaltene Pferdestallungen
  • Königlich privilegierte Apotheke – ab 1700 Sitz der 1689 von Herzog Christian I. von Sachsen-Merseburg privilegierten Apotheke.

Parks und Erholungsgebiete

Im Schillerpark, im Stadtteil Kirchhain, befindet sich ein Gedenkstein für die 48 Opfer eines Bombenangriffes vom 17. März 1945. Ein weiterer Park nahe dem ehemaligen Windhunderennplatz verbindet die Stadt mit dem ehemals selbstständigen Kleinhof, welches 1929 einschließlich Weinbergen und Plumpmühle eingemeindet wurde.

Die als Naherholungsgebiet durch Braunkohlebergbau zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandene Seengruppe Bad Erna liegt vier Kilometer südlich von Doberlug-Kirchhain. Die beiden Hauptteiche sind von Bungalows umgeben und werden besonders von Erholungssuchenden aus den Großstädten Berlin und Dresden genutzt.

Veranstaltungen

Für Veranstaltungen aller Art wurde von 1996 bis 1998 eine Stadthalle in Form einer Mehrzweckhalle auf dem ehemaligen Gelände einer Tischfabrik errichtet. Sie dient unter anderem für Bälle, Konzerte, Ehrungen sowie auch für Spielaustragungen der Damen-Handball-Mannschaften des VfB Doberlug-Kirchhain.

Regelmäßige Veranstaltungen im Stadtgebiet von Doberlug-Kirchhain
Veranstaltung Termin Veranstaltungsort
Frühlingsfest Mai Jährlich wechselnd zwischen Doberlug und Kirchhain
Höfefest Juni Doberlug
Mittelaltermarkt September Doberlug
Weihnachtsmarkt 2. Advent-Wochenende Schloss Doberlug
Elbe-Elster-Schlössernacht September Schloss Doberlug
Konzerte und Veranstaltungen Mehrmals jährlich Schloss Doberlug und Klosterkirche Doberlug

Sport

Größere sportliche überregionale Erfolge werden durch den VfB Doberlug-Kirchhain im Handball der Damen erzielt. Die 1. Frauenmannschaft spielt regelmäßig in der Brandenburgliga, d. h. in der vierthöchsten Spielklasse.

Des Weiteren sind Vereine im Tischtennis, Volleyball, Judo und der Gymnastik vertreten.

Außerdem existiert in beiden Stadtteilen je eine eigene Fußballmannschaft, welche aber in bestimmten Altersklassen bereits zusammen gelegt wurden.

Noch aus DDR-Zeiten stammt zudem eine enge Verbindung zum Kegelsport. So befindet sich im Stadtteil Doberlug eine Sektion Classic-Kegeln des Turn- und Sportverein Doberlug 1863 e. V. und im Stadtteil Kirchhain eine Sektion Bohlekegeln der SG Kirchhain e. V., hervorgegangen aus BSG Lokomotive Kirchhain.

Bei den Deutschen Einzel-Meisterschaften im Classic-Kegeln wurde 2009 Irene Geske vom Turn- und Sportverein Doberlug 1863 e. V. Vizemeisterin in der Klasse Seniorinnen B., auf Seiten der SG Kirchhain e. V. überzeugte in den vergangenen Jahren Christian Anspach mit viermaliger Teilnahme an den Landesmeisterschaften und zweimaliger Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften im Bohle-Kegeln. Mit der 1. Männer-Mannschaft spielt der Verein in der 1. Landesklasse (vierthöchste Liga).

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Vorwiegend mittelständische lokale Unternehmen mit ca. 20 Mitarbeitern prägen die wirtschaftliche Struktur. Zu den größeren Unternehmen z. T. überregionalen Aktivitäten zählen:

Die ehemalig-größten Arbeitgeber:

  • NVA bzw. nach Auflösung derer das Fallschirmjägerbataillon 373 als Teil der Luftlandebrigade 31, stationiert auf dem Schacht. Es wurde Anfang 2007 nach Seedorf bei Zeven verlegt.
  • VEB Lederfabrik Doberlug-Kirchhain
  • VEB Tischfabrik Finsterwalde, Außenstelle Kirchhain
  • Bahnstromwerk Doberlug-Kirchhain der Deutschen Reichsbahn
  • Buchdruckerei von Max Schmersow (1890–1945), ehemals Zahn und Bendel; bedeutende Druckerei und Verlag fremdsprachlicher Bücher und Zeitschriften.

Steinkohleschacht am Weinberg

1947 wurde mit dem Bau des Steinkohleschachtes Kirchhain I (umgsprl. Der Schacht) westlich der Stadt auf dem Weinberg begonnen. 1950 erfolgte die Errichtung des Förderturms zur Gewinnung der Anthrazitkohle. Der 428,5 Meter tiefe Schacht wurde im Gefrierverfahren abgeteuft. Nach weiteren Erkundungen und Veröffentlichungen in den 1960er Jahren stellte man Unrentabilität fest. Die bestehenden Anlagen wurden von der NVA übernommen und zu einer Garnison ausgebaut. Nach der Übernahme durch die Bundeswehr wurden die Kasernen erneuert und bis zur Schließung 2007 als Standort des Fallschirmjägerbataillons 373 genutzt.

Verkehr

Straßenverkehr

Durch die Stadt führen die Landesstraßen 60 in Richtung Finsterwalde (Zufahrt zur B 96) sowie Bad Liebenwerda, die L 70 nach Herzberg und die L 701 in Richtung Luckau. Die nächste Anschlussstelle an das deutsche Autobahnnetz ist Großräschen (A 13) etwa 28 km östlich der Stadt. Die Bundesstraßen 96, 101 und 87 befinden sich im Umkreis von ca. 20 km.

Schienenverkehr

Ältester Teil des Turmbahnhofes der Stadt. Postkarte von 1905.
Der Bahnhof nach der Restaurierung (2006)

Am 1. Dezember 1871 wurde die Teilstrecke Falkenberg/ElsterCottbus der 1872 eingeweihten Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn fertiggestellt. Das ursprüngliche Bahnhofsgebäude der Stadt hieß bereits damals Dobrilugk-Kirchhain und wird heute Alter Bahnhof genannt. Es wurde bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts als Wohngebäude und Bahnmeisterei genutzt.[5]

Am 17. Juni 1875 wurde die Eisenbahnstrecke Berlin–Dresden eröffnet und dazu am Kreuzungspunkt zur Strecke (Leipzig-)Falkenberg/Elster–Cottbus der heutige Turmbahnhof errichtet. 1890 bzw. 1909 erfolgte der zweigleisige Ausbau beider Strecken und von 1980 bis 1989 die Elektrifizierung. Ein dezentrales Bahnstromumformerwerk an der Bahnbrücke in Richtung Frankena versorgte Teilabschnitte beider Strecken mit Elektrizität. Es wurde nach 27 Jahren Betrieb im Juli 2008 heruntergefahren und durch ein modernes Umrichterwerk ersetzt. In den 1980er Jahren war geplant, den Bahnhof zu einem Knotenpunkt mit mehreren Gleisen pro Strecke auszubauen, verbreiterte Widerlager an der Kreuzungsbrücke sind Zeugnis davon. Nach der politischen Wende ist diese Planung jedoch nicht umgesetzt worden.

Heute ist der Bahnhof Doberlug-Kirchhain (Bahnhofsnummer 1240) ein Bahnhof der Bahnhofskategorie 4[12]. Er wurde im Jahre 2007 behindertengerecht umgestaltet.

Medien

Für Doberlug-Kirchhain wird monatlich das Amtsblatt mit Informationen für die Kernstadt und den Ortsteilen veröffentlicht. Die Buchdruckerei veröffentlichte bis 1945 die Kirchhainer Neuesten Nachrichten.[5]

Bildung

Das Evangelische Gymnasium mit der Sternwarte.

Doberlug-Kirchhains ältestes Schulgebäude beherbergte bereits mehrere Schultypen. Es wurde am 17. Oktober 1889 als Volksschule eingeweiht und diente in den Kriegszeiten auch als Lazarett. In der DDR als Oberschule 'Hermann Matern' genutzt, existierte bis 2007 das ehemalig staatlich betriebene Gerberstadt-Gymnasium. Es wird seitdem durch das kirchlich finanzierte „Evangelische Gymnasium Doberlug-Kirchhain“ fortgeführt.

Auf dem Schulgelände des Gymnasiums wurde in den Jahren 1985 bis 87 eine Schul- und Volkssternwarte mit drei Metern Kuppeldurchmesser und äquatorialer Süd-Sonnenuhr[13] errichtet. Als eine der modernsten astronomischen Einrichtungen im Land Brandenburg steht sie nach Voranmeldung jedem Interessierten mit Führungen zur Sternenbesichtigung zu Verfügung.

Im Stadtteil Kirchhain ist die 1951 als Werner Seelenbinder Oberschule erbaute Berggrundschule zu finden. Sie nutzt eine der vier im Stadtgebiet vorhandenen Sporthallen. Weitere Bildungseinrichtungen der Stadt sind die Evangelische Oberschule und die Evangelische Grundschule im Ortsteil Trebbus.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Adolph Christian Wendler (1734–1794), Geboren in Doberlug wurde er 1783 Bürgermeister von Leipzig.
Heinrich Clauren (1771–1854), Schriftsteller.
Hermann Wilhelm Vogel (1834–1898), Fotochemiker. Heute erinnert an ihn eine Gedenktafel am Geburtshaus in Doberlug.
  • Daniel Schade (* 1610 in Kirchhain; † ~1670 in Liebstedt, auch Schadeus, Schad oder Schadaeo), war Komponist von Kirchenliedern und Pfarrer in Schkauditz bei Zeitz und Loitzschütz.
  • Adolph Christian Wendler (* 1734 in Doberlug; † 1794), sächsischer Jurist und Bürgermeister der Stadt Leipzig.
  • Johann Christian Wäser (* 1743 in Dobrilugk; † 1789 zwischen Graudenz und Danzig), Schauspieler.
  • Heinrich Clauren (* 1771 in Dobrilugk; † 1854 in Berlin); eigentlich Carl Gottlieb Samuel Heun, Schriftsteller
  • Karl Gustav Friedrich Schwalbe (* 11. April 1770 in Dobrilugk; † ?), Lehrer, Dolmetscher beim Handelgericht in Leipzig, Schriftsteller („Lob des Kartenspielens; ein Kanzelsermon“, 1797). (Literatur: Rassmann, Friedrich: Kurzgefaßtes Lexicon deutscher pseudonymer Schriftsteller […], Leipzig 1830)
  • Charlotte Kanitz, Pseudonym Lotte Berthold; (* 24. Februar 1773 in Dobrilugk; † ~ 1818), Schriftstellerin: („Das Kränzchen; Erzählungen für Kinder“, 1818). (Literatur: Goedeke, Karl: Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung. Aus den Quellen, Berlin 1884 ff.; Kosch, Wilhelm: Deutsches Literatur-Lexikon, hrsg. von Wilhelm Kosch, Stuttgart 1947–1958; erscheint seit 1968 in dritter Auflage, bisher 24 Bände und 6 Ergänzungsbände sowie seit 1999 die Reihe „Das 20. Jahrhundert“ (bisher 2 Bde., A-Björnsen) Rassmann, Friedrich: Kurzgefaßtes Lexicon deutscher pseudonymer Schriftsteller […], Leipzig 1830)
  • Siegfried Roedenbeck (* 22. November 1774 in Dobrilugk; † 24. Dezember 1860), Historiograph („Beiträge zur Bereicherung und Erläuterung der Lebensgeschichte Friedrich Wilhelm I. und Friedrich des Großen, Könige von Preußen“, 5 Bde., 1836 ff.; „Geschichte des Preußischen Seehandels und des K. Seehandelsinstituts“, 1839), war von 1798 bis 1801 Buchhalter in einer Tabaksfabrik in Potsdam
  • Karl Gustav von Berneck (* 1803 in Kirchhain; † 1871 in Berlin), war Novellist und Militärschriftsteller
  • Otto Fridolin Fritzsche (* 1812 in Dobrilugk; † 1896 in Zürich), deutscher protestantischer Theologe und Sohn von Christian Friedrich Fritzsche (1776–1850).
  • Hermann Wilhelm Vogel (* 1834 in Dobrilugk; † 1898 in Berlin), Fotochemiker
  • Eduard Köllner, (* 1839 in Dobrilugk; † 1891 in Guben), Männergesangskomponist, Schüler von Flodoard Geyer (* 1. März 1811 in Berlin; † 30. April 1872 ebenda), Eduard Grell, Albert Löschhorn (* 27. Juni 1819 in Berlin; † 4. Juni 1905 ebenda) und Johann Schneider. Er lebte in Guben als Kantor der Stadt- und Hauptkirche und als Gesangslehrer am Gymnasium. Köllner veröffentlichte Lieder für eine Stimme und viele gern gesungene Männerchöre, von denen die Festhymne zur 100 jährigen Jubelfeier der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten Nordamerikas mit einem Preis ausgezeichnet wurde. In dieser Zeit auch Bundesdirigent des Niederlausitzer Sängerbundes.
  • Gotthold Pannwitz (* 1861 in Kirchhain; † 1926), Gründer des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose
  • Robert Leibnitz (* 22. Juni 1863 in Dobrilugk; † 22. November 1929 in Berlin-Zehlendorf), deutscher Architekt.
  • Hermann Schöne (* 1888 in Kirchhain; ermordet 1945 in Brandenburg-Görden, Fabrikant, Oberstleutnant und Widerständler im Dritten Reich[14]
  • Guido Jendritzko (* 1925 in Kirchhain; † 2009 in Wuppertal). Er war ein deutscher Bildhauer, Maler, Grafiker und Fotograf.
  • Franz-Peter Biniarz (* 1937 in Kirchhain; † März 2009). Maler
  • Dr. Erich Wilde, (* 1943 in Doberlug). 16-facher DDR-Meister im Badminton für Aktivist Tröbitz (plus zwei Nachwuchstitel für Traktor Doberlug-Kirchhain), lebt noch heute in Doberlug-Kirchhain
  • Bernd Lange (* 1951 in Kirchhain), deutscher Schauspieler; seit 1978 am Deutschen Nationaltheater in Weimar engagiert, 1993 – 2005 Dozent für Chanson und Lied an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig.

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Paul Bachmann (Abt) (1465–1538), Zisterzienserabt von Altzelle. Als Kontroverstheologe wurde ihm von König Ferdinand 1532 und 1537 die Visitation in Neuzelle und Dobrilugk übertragen.[15]
  • Johann Sagittarius (auch: Schütz; * (1531–1584), deutscher lutherischer Theologe. Er wurde am 3. Januar 1554 in Wittenberg als Pfarrer nach Doberlug ordiniert.[16]
  • Eustachius Schildo (* vor 1547; † nach 1569), Moralist des 16. Jahrhunderts, lutherischer Cantor zu Kirchhain.
  • Andreas Prätorius (1550–1586), lutherischer Theologe und veröffentlichte Predigten. Sein Sohn Andreas Prätorius jun. wurde 1604 zum Pfarrer in Dobrilugk.
  • Johann Simon (Theologe) (1621–1701), Theologe und Superintendent der Herrschafft Dobrilug und Pfarrer zu Kirchhayn [17]
  • Theodor Crüger (* 16. Dezember 1694 in Stettin; † 1. Juni 1751 in Chemnitz) war ein deutscher lutherischer Theologe und Historiker. 1727 wurde er erster Prediger und Schulinspektor in Kirchhain.
  • Heinrich August Ehregott Typke (* 1744 in Naumburg an der Saale; † 1830 in Dobrilugk), deutscher evangelischer Theologe und ab 1786 Superintendent und Schlossprediger in Dobrilugk.
  • Friedrich von Schirnding (* 1753 in Schleusingen (Thüringen); † 1812 in Kirchhain), eigentlich August Carl Friedrich Freiherr von Schirnding), Oberforstmeister, Stifter der ersten dt. ev. Missionsschule; bekannt gemacht hat sich der als »Kurfürstlich Sächsischer Kammerjunker, Oberforst- und Wildmeister«.
  • Georg Sigismund Green der Ältere (* 24. September 1673 in Wittenberg; † 9. August 1734 in Chemnitz) war ein deutscher lutherischer Theologe und Prediger in Dobrilugk.
  • Christian Friedrich Fritzsche (* 1776 in Nauendorf bei Zeitz; † 1850 in Zürich), protestantischer Theologe, wurde 1809 Superintendent in Dobrilugk, 1827 Honorarprofessor und 1830 ordentlicher Professor der Theologie in Halle und ist Vater von Otto Fridolin Fritzsche und Franz Volkmar Fritzsche.
  • Ernst von Houwald (1778–1845), Schriftsteller. Seit 1805 als Landesdeputierter des Kreises Luckau tätig. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig wirkte er als Geschäftsträger der Landesbewaffnung im Dobrilugk-Sonnewalder Bezirk und leitete auch die Hilfs- und Wiederherstellungsmaßnahmen im Luckauer Kreise.
  • Karl Gottlob Boche (* 1795 in Dahme/Mark; † 1867), Theologe, Verfasser geistlicher Lieder („Gesänge bei den Todesfällen und Begräbnissen evangelischer Christen“, 1832); als Sohn eines Handwerkers geboren, wirkte als Lehrer in Dobrilugk und in Kirchhain, wirkte als Prediger in Drossen, besuchte das Lyzeum in Luckau.[18]
  • Jähde (* 1863; † 1913), Pfarrer, Gründer einer Kolonie (Siedlung) am Rande Kirchhains, die von 1908 bis 1913 auf einem 10 ha großen Kirchenacker mit 38 Häusern errichtet wurde und den Namen Jähdeneck trägt.
  • Rudolf Lehmann (1891–1984), deutscher Historiker und Archivar. Er war niederlausitzer Historiker (Siehe Literatur).
  • Ulrich Kühn (* 1940; † 1989), Holzpantoffelmachermeister, Ing. für Lederverarbeitung; selbständiger Handwerksmeister, fertigte in der 5. Generation seit 1833 Holzpantoffel; jahrelanger Vorsitzender des Sportvereins BSG Traktor und Organisator der "Baubrigade" unter deren Leitung die Turnhalle renoviert wurde, das Lehrschwimmbecken, eine Kegel- und Bowlingbahn für den Sportverein und die Bürger der Stadt, sowie eine Kindertagesstätte entstanden. Sein Andenken wurde mit der Benennung einer Straße nach ihm geehrt.

Sonstiges

  • Der Kirchhainer Damm in Berlin-Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Lichtenrade, ist seit dem 31. August 1949 nach Kirchhain benannt. Die Bezeichnung löste den Namen Kaiser-Wilhelm-Straße (vor 1902–1949) ab. Es ist Teil der B 96, die vorbei an Kirchhain durch Finsterwalde führt

Literatur

  • Kurt Beilfuß (Hrsg.): Doberlug-Kirchhain - Straßen erzählen. 1. Aufl. 2004, ISBN 3-00-013567-7.
  • Doberlug-Kirchhain - Bilder erzählen. Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 1. Aufl. 1994, ISBN 3-89264-901-4.
  • Rudolf Lehmann: Die ältere Geschichte des Cisterzienserklosters Dobrilugk in der Lausitz. Inaugural-Dissertation. Niederlausitzer Mitteilungen, 1916.
  • Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg, Band V. Hrsg.: Brandenburgischer Provinzialverband, Vossische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1917 unter der Schriftleitung des Provinzialkonservators, Theodor Goecke bearbeitet von Architekt Dr. phil. Jung und Professor Dr. Willy Spatz.
  • Ehregott Zschille: Getreue Abbildungen von ehemaligen und gegenwärtigen Ansichten preussischer Städte nebst deren denkwürdigsten Bauwerken, Wappen (Siegel) u.s.w., Dobrilugk im Jahre 1891; Kirchhain N.-L. im Jahre 1891

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. a b Anthrazitlagerstätte in Doberlug-Kirchhain
  3. Deutscher Wetterdienst, Normalperiode 1961–1990
  4. Archäologen legen mittelalterliche Weingruben bei Doberlug frei
  5. a b c d Doberlug-Kirchhain - Bilder erzählen. Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 1. Aufl. 1994, ISBN 3-89264-901-4.
  6. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  7. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  8. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  9. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  10. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  11. http://brandenburg.rz.htw-berlin.de/ausflug_finsterwalde.html
  12. Bahnhofskategorieübersicht 2011
  13. Website der Schul- und Volkssternwarte von Doberlug-Kirchhain
  14. Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin
  15. Lehmann, Rudolf: Urkundenbuch d. Klosters Dobrilugk.
  16. Eintrag in Personen WIKI der SLUBB Dresden
  17. Kurzbiografie und Werkverzeichnis im VD 17
  18. Demmel, Karl: Heimatlicher Parnaß. Dichterköpfe aus dem Kreis Jüterbog-Luckenwalde; Heimatkalender Jüterbog Luckenwalde 1939, S. 71 ff.; Goedeke, Karl: Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung. Aus den Quellen, Berlin 1884 ff.)

Weblinks

 Commons: Doberlug-Kirchhain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Doberlug-Kirchhain – Quellen und Volltexte

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