Dotteröl

Dotteröl
Zusammensetzung von Leindotteröl[1]
Fettsäure Anteil in Prozent
Linolensäure
40
Linolsäure
20
Eicosensäure
20
Andere Fettsäuren
20

Leindotteröl wird durch das Pressen aus den Samen des Leindotters in Ölmühlen gewonnen. Die Samen enthalten 28 bis 42 Prozent Öl mit einem sehr hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Das Öl wird durch Schneckenpressen aus den reifen Samen gewonnen und hat eine, nach dem Absetzen der dunklen Farbpartikel, gelbe Farbe. Es ähnelt in Farbe und Geschmack dem Rapsöl. Für die Ernährung ist das Öl vor allem aufgrund des hohen Anteils an α-Linolensäure wertvoll während der Anteil an Erucasäure unter 4 Prozent liegt. Im südösterreichischen Raum wird das Öl (Sprachgebrauch: "Dotteröl") häufig als wirksames Hausmittel genutzt. Oral eingenommen soll es die Immunabwehr stärken, eingerieben fördert es die Wundheilung und lindert arthrotische Beschwerden.

Auch in der pharmazeutischen und technischen Industrie ist Leindotteröl interessant. Aufgrund seiner schnell trocknenden Eigenschaften ist es für die Herstellung von Lacken, Farben und von ölbasierten Polymeren nutzbar. In der pharmazeutischen Industrie und im Bereich der Kosmetikherstellung wird wie bei der Ernährung vor allem der α-Linolensäure geschätzt.

Leindotteröl ist zudem als Pflanzenöl-Kraftstoff einsetzbar und hat bei niedrigeren Temperaturen bessere Eigenschaften im Startverhalten als etwa Rapsöl, die Nutzung ist allerdings nicht etabliert und entsprechende Aussagen nicht empirisch zu stützen. In Form von Plantanol DX 52 wird Leindotteröl auch als Additiv in Dieselkraftstoff verwendet. In einem aktuellen Forschungsprojekt der Universität Rostock werden derzeit die Eigenschaften einer 30:70-Mischung aus klatgepresstem Leindotter- und Rapsöl beim Einsatz als Treibstoff für moderne Schlepper getestet.

Belege

  1. nach Pude & Wenig 2006

Literatur

  • Petra Becker: Leindotter - Eigenschaften und Potenziale einer alten Kulturpflanze. Pflanzenöl 3/2008; Seiten 20-21.
  • Ralf Pude, Barbara Wenig: Pflanzen für die Industrie. Pflanzen, Rohstoffe, Produkte. Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V., Gülzow 2005; Seite 11. (PDF-Download)

Weblinks


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