Aermacchi

Aermacchi
Aermacchi SF.260
Aermacchi MB.339CD
Aermacchi Chimera 175, Bj. 1957
Aermacchi Motorrad, von Harley-Davidson in den USA vertrieben

Aermacchi ist ein italienischer Flugzeughersteller mit Sitz in Varese. Sie ist einer der führenden Hersteller von Luftfahrttechnik in Italien. Zeitweise wurden auch Motorräder hergestellt. Aermacchi gehört zur Unternehmensgruppe Finmeccanica. Finmeccanica hat Aermacchi unlängst Alenia zugeschlagen. Daher taucht immer öfter die neue Unternehmensbezeichnung AleniaAermacchi auf.

Flugzeuge

Die Wurzeln des Unternehmens gehen in das Jahr 1913 zurück, als Nieuport Macchi gegründet wurde, sich jedoch schnell in Aeronautica Macchi umfirmierte. Sie stellt seit Anbeginn Flugzeuge her. Während des Ersten Weltkrieges lieferte die Macchi die meisten Flugzeuge der italienischen Streitkräfte, sowohl die Landvarianten als auch die Seeflugzeuge.

Bald nach dem Krieg wurden bei Aermacchi militärische Flugzeuge in zivile Typen umgerüstet, die für den Passagier- oder Frachttransport benutzt werden konnten. Auch begann man mit der Herstellung von Rekordflugzeugen. Die Entwicklung endete 1931 mit der Macchi MC.72, dem seinerzeit schnellsten Flugzeug, das über 700 km/h erreichte. Chefentwickler war Mario Castoldi, auf den auch die Typenbezeichnung MC zurückgeht.

Während des Zweiten Weltkrieges lieferte Aermacchi die Jagdflugzeuge Macchi MC.200, Macchi MC.202 and Macchi MC.205, die von der italienischen Luftwaffe an allen Fronten eingesetzt wurden, jedoch anfangs unter den schweren Sternmotoren litten.

Mitte der 1950er-Jahre wurde die Wende zum Düsenflugzeug mit der Aermacchi MB 326 eingeläutet. Dieser einmotorige Trainer, der ab 1961 zur Truppe ausgeliefert wurde, war mit über 800 Exemplaren für zwölf Kunden außerordentlich erfolgreich. Auch der Nachfolger, die Aermacchi MB 339 wurde mit 200 Exemplaren und neun Kunden ein Geschäftserfolg und wird heute noch produziert. Dieses Flugzeug ist auch für das Training von Piloten für den Eurofighter geeignet. Künftig soll die Aermacchi M-346 die Reihe dieser Jettrainer fortführen.

Aermacchi übernahm das Programm von SIAI Marchetti und damit auch den Erfolgstyp SF.260. Damit ist Aermacchi in der Lage, für alle Phasen der Pilotenausbildung ein entsprechendes Trainingsflugzeug anzubieten.

Von Macchi und nachfolgend Aermacchi gebaute Flugzeugtypen:

  • Macchi L.1 (Kopie des Flugbootes Lohner L.40, 1915 14 Maschinen gebaut)
  • Macchi L.2 (Verbesserte Version der L.1)
  • Macchi L.3 (später M.3 genannt, Überarbeitung der L.1/2; etwa 200 gebaut)
  • Macchi M.4 (letzte Version der L-Serie)
  • Macchi M.5 (Flugboot, 544 Exemplare gebaut)
  • Macchi M.6 (Version der M.5, Entwicklung abgebrochen)
  • Macchi M.7 (Version der M.5, nach Schweden, Brasilien und Argentinien exportiert)
  • Macchi M.8 (Flugboot, 1917)
  • Macchi M.9 (Version der M.8)
  • Macchi M.12 (Flugboot, 1918)
  • Macchi M.14 (Jäger, 1918)
  • Macchi M.15 (Aufklärer, 1918)
  • Macchi M.16 (Reiseflugzeug, 1919)
  • Macchi M.17 (amphibisches Rennflugzeug, 1919)
  • Macchi M.18 (Flugboot für zivile und militärische Zwecke, auch an Spanien und Portugal)
  • Macchi M.19 (Rennflugzeug, 1921)
  • Macchi M.20 (Version der M.16, auch als Wasserflugzeug, 1923)
  • Macchi M.24 (Flugboot für zivile und militärische Zwecke, auch an Spanien, 1924)
  • Macchi M.26 (Prototyp)
  • Macchi M.33 (Rennflugzeug, 1925)
  • Macchi M.39 (Rennflugzeug, 1926)
  • Macchi M.40 (katapultgestartetes Seeflugzeug, 1928)
  • Macchi M.41 (M.41bis, M.71; Kampfflugboot, 1927)
  • Macchi M.52 (M.52R; Rennflugzeug, 1927)
  • Macchi M.53 (für Einsätze von U-Booten aus vorgesehen, 1928)
  • Macchi M.67 (Rennflugzeug)
  • Macchi M.70 (M.73; Reiseflugzeug)
  • Macchi M.71 (M.41)
  • Macchi MC.72 (Rennflugzeug, 1931)
  • Macchi M.77 (Aufklärungsflugboot, 1934)
  • Macchi MC.94 (Passagierflugboot, 1935)
  • Macchi MC.99 (Flugboot, 1 Exemplar, 1937)
  • Macchi MC.100 (Passagierflugboot, 1939)
  • Macchi MC.200 Saetta (Blitz)
  • Macchi MC.202 Folgore (Donnerschlag)
  • Macchi MC.205 Veltro (ital. für Jagd- oder Windhund)
  • Macchi MC.206 (Prototyp, Version der MC.205 mit mehr Spannweite und einem DB 603)
  • Macchi MC.207 (Prototyp, Version der MC.205 mit vier 20-mm-Kanonen)
  • Aermacchi MB-308 (Sportflugzeug, 1946)
  • Aermacchi MB-320 (Geschäftsreiseflugzeug, 1949)
  • Aermacchii MB-323 (Schulflugzeug, 1951)
  • Aermacchi MB-326 (Jettrainer und Erdkampfflugzeug)
  • Aermacchi MB-339 (Jettrainer und Erdkampfflugzeug)
  • Aermacchi MB-340 (Jagdbomber-Entwurf, dann AM-X)
  • Aermacchi M-346 (Lead-in Fighter Trainer, mit Jakowlew)
  • Aermacchi M-211 (leichter Jettrainer, von SIAI-Marchetti übernommen)
  • Aermacchi M-311 (verbesserte S-211)
  • Aermacchi SF-260 (Anfängerschulflugzeug, von SIAI-Marchetti übernommen)
  • Aermacchi AL-60 (Verbindungs- und Beobachtungsflugzeug; an Mexiko, Zentralafrika, Rhodesien, Kanada)
  • Aermacchi AM.3C (Verbindungs- und Beobachtungsflugzeug, 40 an Südafrika, 3 an Ruanda)

Motorräder

1948 in einem Zweigwerk in Mailand die Produktion von Motorrädern. Erstes Modell war ein einfacher Typ mit einem 123-cm³-Zweitaktmotor, dem bald neue Maschinen mit OHV-Motoren folgten. Am bekanntesten waren in Deutschland die Modelle Ala rossa, Ala blu, Ala azzurra, Ala verde und Ala d'Oro mit liegendem Einzylindermotor mit 175 cm³ oder 250 cm³. Mit den gleichen Motoren wurden auch die Modelle Chimera 175 und Chimera 250 (nur für Italien, kein Export) hergestellt, die zusätzlich eine Vollverkleidung für den Motor hatten. In den 1960er-Jahren ging die Motorradabteilung von Aermacchi in den Besitz von Harley-Davidson über. Die weitere Entwicklung von Rennmaschinen mit Zweizylindermotoren für die 250-cm²-, 350-cm³- und 500-cm³-Klasse war sehr erfolgreich. Walter Villa wurde 1973 und 1974 Motorradweltmeister in der 250-cm²-Klasse auf solch einer Maschine. 1978 wurde das Werk an Cagiva verkauft.

Weblinks

 Commons: Aermacchi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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