Dragoner-Regiment „Feldmarschalleutnant Johannes Fürst von Liechtenstein“ Nr. 9

Dragoner-Regiment „Feldmarschalleutnant Johannes Fürst von Liechtenstein“ Nr. 9
Johannes Fürst von Liechtenstein

Das Dragoner-Regiment „Feldmarschalleutnant Johannes Fürst von Liechtenstein“ Nr. 9 war de jure ein Kavallerieverband in der Reichsarmee, de facto jedoch ein österreichisches Regiment.

Es bestanden nacheinander mehrere Dragoner-Regimenter mit diesem Namen:

Inhaltsverzeichnis

Errichtung

Laut Erlass vom 25. April 1798 wurde das seit 1791 in Italien bestehende Stabs-Dragoner-Regiment in ein Linien-Regiment, bzw. Dragoner-Regiment (leichtes) umgewandelt und erhielt die Nummer 9 zugewiesen. Im Frühjahr 1801 wurde es aufgelöst. Die im Regiment dienenden Polen wurden zu den Ulanen-Regimentern abgegeben, die übrigen Mannschaften entlassen.

Regimentsinhaber

Regiments Kommandanten

Stabs-Dragoner-Regiment

  • 1791 Oberst Christoph Wieser
  • 1794 Oberst Joseph Doller
  • 1797 Oberst Carl Freiherr von Wolfskeel

Dragoner Regiment Nr. 9

  • 1798 Oberst Franz Gorupp von Besanez
  • 1800 Oberst Carl Marchese Belcredi
  • 1800 Oberst Franz Graf Kinsky

Gefechtskalender

Revolutionskriege

  • 1791 Auf den Kriegsschauplatz nach Italien verlegt, führte eine Division ein Gefecht bei Coni.
  • 1796 Abteilungen des Regiment kämpften in den Gefechten bei Mondovì und Codogne und waren in weitere kleinere Scharmützel verwickelt. Zwei Divisionen wurden dann als Besatzung nach Mantua verlegt, die Oberst-Division war zu den Truppen in Tirol abgestellt, wo Detachements an den Gefechten bei Rochetta, Deutschmetz, Sankt Michael, Cadine und Rofreit, sowie an der Schlacht von Arcole beteiligt waren.
  • 1797 wurde diese Division in der Schlacht von Rivoli und in den Gefechten bei Lavis und Salurn eingesetzt. Die beiden anderen Divisionen rückten in Folge der Kapitulation von Mantua nach Wien ab.
  • 1799 wieder auf den Kriegsschauplatz nach Italien kommandiert, wurde der Verband in der Schlacht an der Trebbia eingesetzt und zeichnete sich später bei der Belagerung von Coni aus.
  • 1800 kämpfte das Regiment mit hohen Verlusten in der Schlacht bei Marengo.

Adjustierung

  • 1790: grasgrüner Rock, schwarze Aufschläge, gelbe Knöpfe
  • 1798: dunkelgrüner Rock, schwarze Egalisierung, weiße Hosen, weiße Knöpfe

Anmerkung

Das Kavallerie Regiment bestand zunächst aus vier, später aus drei Divisionen.

Eine Division beinhaltete in einem österreichischen (später österreichisch-ungarischen) Kavallerie-Regiment drei Eskadronen zu je zwei Kompanien. Die drei Divisionen (Bataillone) des Regiments wurden (theoretisch) jeweils vom Oberst, dem Oberstleutnant und dem Major geführt. Daher rührt auch die jeweilige Bezeichnung. (Die frühere 4. Division wurde als 2. Majors-Division bezeichnet.)

Literatur

  • Johann Christoph Allmayer-Beck & Erich Lessing: Die K.u.K. Armee 1848–1914. Bertelsmann, München 1989, ISBN 3-57007287-8.
  • Hans Bleckwenn: Die Regimenter der Kaiserin: Gedanken zur Albertina-Handschrift 1762 des Heeresgeschichtlichen Museums Wien; in: Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien, Band 3: Maria Theresia - Beiträge zur Geschichte des Heerwesens ihrer Zeit; Graz, Wien, Köln 1967. S. 25–53.
  • Hans Bleckwenn: Reiter, Husaren und Grenadiere. d. Uniformen d. kaiserl. Armee am Rhein 1734. Harenberg, Dortmund 1979. ISBN 3883791253; S.17ff.
  • Hermann Meynert: Geschichte der K. K. Österreichischen Armee, ihrer Heranbildung und Organisation, so wie ihrer Schicksale, thaten und Feldzüge, von der frühesten bis auf die jetzige Zeit. C. Gerold und Sohn, Wien 1854. online bei google books
  • Georg Schreiber: Des Kaisers Reiterei. Österreichische Kavallerie in 4 Jahrhunderten. Mit einem Geleitwort von Alois Podhajsky. Speidel, Wien 1967.
  • Georg Tessin: Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Régime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts; 3 Bände; Biblio Verlag: Osnabrück 1986-1995. ISBN 3-7648-1763-1. S. 152ff.
  • Gustav Amon von Treuenfels: Geschichte des k.k. Dragoner-Regimentes Alfred Fürst zu Windisch-Graetz Nr. 14, Wien 1886
  • Alphons von Wrede: Die Geschichte der k. u. k. Wehrmacht. Die Regimenter, Corps, Branchen und Anstalten von 1618 bis Ende des XIX. Jahrhunderts. Wien 1898–1905. Teil III, 1. Teil Cavallerie, 2. Teil Aufgelöste Truppenkörper zu Pferde. Personenverzeichnis Regimentschefs im Werk von Wrede

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