Aesculapius

Aesculapius
Asklepios (Paris, Louvre)
Statue des Asklepios im Pergamonmuseum, Berlin.
Asklepios

Asklepios (translit. aus altgriech. Ἀσκληπιός, in lat. Tradition als Aesculapius, dt. Äskulap, neugriech. Ασκληπιός) ist in der griechischen Mythologie der Gott der Heilkunst. In manchen Büchern wird er auch mit der Person des ägyptischen Universalgelehrten und Arztes Imhotep als Übertragung in das hellenistische Weltbild identifiziert.

Inhaltsverzeichnis

Mythologie

Er gilt als Sohn des Apollon und der Koronis, der Tochter des Königs Phlegyas. Es gibt verschiedene Versionen über die Eltern und die Geburt des Gottes. Eine davon lautet, dass Apollon die Koronis tötete, weil sie sich, bereits von ihm mit Asklepios schwanger, mit einem Sterblichen eingelassen hatte. Hermes rettete das Kind aus dem Leib der Toten während der Leichenverbrennung. Er brachte es zum heilkundigen Kentaur Cheiron, der das Kind aufnahm und in der Heilkunst unterwies, die er einst selbst von Apollon gelernt hatte.

Eine zweite Geschichte weiß zu berichten, dass Koronis auf den Peloponnes zog, wo sie heimlich niederkam, um die Geburt vor dem nichtsahnenden Apollon zu verbergen. Auf dem Berg Myrtion bei Epidaurus setzte sie das Neugeborene schließlich aus. Dieses fanden zwei Tiere, die Ziege des Hirten Aresthanas, die das Kind säugte und dessen Hund, der andere Tiere abwehrte. Als Aresthanas hinzukam und das Kind aufhob, entfuhr dem Sprössling ein Lichtstrahl. Der erschrockene Hirte zog sich ehrfurchtsvoll zurück. Bald verbreitete sich die Kunde über einen Gott, der Kranke heilen und Tote zum Leben erwecken konnte.

Als mögliche Väter werden noch Zeus und Hermes angegeben, auch bei der Mutter und dem Geburtsort ist man sich nicht sicher.

Ob nun aus göttlicher Eingebung oder als meisterlicher Arzt, er beherrschte die Heilkunst wie kein anderer. So brachte ihm Athene das Blut der einzigen sterblichen Gorgone Medusa. Mit den magisch heilsamen Kräften dieses Blutes gelang es Asklepios nun sogar, einen Toten wieder zum Leben zu erwecken.

Der Göttervater Zeus fürchtete nun ob des Erfolges Asklepios', dass bald kein Mensch mehr sterben würde. Er schleuderte daraufhin einen Blitz auf Asklepios und tötete diesen.

Sein Vater Apollon zürnte darauf sehr und tötete alle Kyklopen, die die Blitze für Zeus schmiedeten. Die Strafe, die Zeus Apollon hierfür auferlegte, besagte, dass dieser nun ein Jahr lang die Rinder des Admetos hüten müsse.

Des weiteren wird Asklepios auch in Homers Ilias (IV,165-207 f.) genannt. Dort spricht man nur von Asklepios in der Gestalt des "unvergleichbaren Arztes", sowie von seinem Sohn Machaon. So scheint Asklepios in der Ilias nur ein sterblicher, wenn auch meisterlicher Arzt zu sein, dessen Sohn Machaon seinen Dienst vor den Toren des umkämpften Troja verrichtet.

Aussehen und Fähigkeiten

Asklepios beherrschte die Medizin, Chirurgie und Kräuterkunde, sogar Tote vermochte er zu erwecken. Die Heilung im Asklepius-Kult bestand oft darin, dass der Kranke im meist außerhalb der Stadt gelegenen Tempel des Asklepios schlief. Im Traum erschien ihm dann der Arzt und gab dem Patienten Diäten oder andere Behandlungsmethoden auf.
Dargestellt wird Asklepios meist als ein bärtiger, ernster Mann, mit Lorbeer, sich auf einen Stab stützend, der von einer Schlange (Natter) umschlungen wird. Dieser Asklepiosstab wurde zum Symbol der Heilkunde. Ihm heilige Tiere waren Hähne, Nachteulen, Schlangen. Auch die Zypresse ist Symbol des Asklepios.

Namen und Verehrungsstätten

Wie üblich besaß Asklepios mehrere Namen, einige lauten: Aglaopes, Apaleriacus, Archgetas, Aulonius, Causius, Coronides, Cotyläus, Demenaetus, Epidaurius, Gortynius, Hagnitas, Pergameuns und Tricäcus. Verehrt wurde der Gott vor allem in Epidauros, Athen, Knidos, Kos, Naupaktos, Pergamon und Sikyon. Die Römer weihten 289 v. Chr. auf der Tiberinsel einen Asklepios-Tempel ein. Auf der Insel Kos befindet sich das weltberühmte Asklepieion, das älteste Krankenhaus der Welt, das Hippokrates gegründet haben soll. Die Ruinen des riesigen Komplexes mit Tempel, Behandlungszimmern und Altar können bis heute besichtigt werden.

Literatur

  • Karl Kerényi: Der göttliche Arzt. Studien über Asklepios und seine Kultstätten. Darmstadt: H. Gentner 1956
  • Jürgen W. Riethmüller: Asklepios. Heiligtümer und Kulte (Antike Heiligtümer Band 2), Verlag für Archäologie und Geschichte, Heidelberg 2005, ISBN 3935289308
  • Tomas Lehmann (Hrsg.): Wunderheilungen in der Antike. Von Asklepios zu Felix Medicus. ATHENA-Verlag 2006, ISBN 3898962709

Weblinks


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