- Drohiczyn
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Drohiczyn Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Podlachien Landkreis: Siemiatycze Fläche: 15,7 km² Geographische Lage: 52° 24′ N, 22° 39′ O52.422.65Koordinaten: 52° 24′ 0″ N, 22° 39′ 0″ O Höhe: 134 m n.p.m Einwohner: 2031
(31. Dez. 2010)[1]Postleitzahl: 17-312 Telefonvorwahl: (+48) 85 Kfz-Kennzeichen: BSI Wirtschaft und Verkehr Straße: Warschau–Bielsk Podlaski Nächster int. Flughafen: Warschau Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Gemeindegliederung: 37 Schulzenämter Fläche: 208 km² Einwohner: 6624
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 32 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 2010023 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Wojciech Borzym Adresse: ul. Kraszewskiego 5
17-312 DrohiczynWebpräsenz: www.drohiczyn.pl Drohiczyn ist eine polnische Kleinstadt im Powiat Siemiatycki, Woiwodschaft Podlachien mit 2.000 Einwohnern.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Drohiczyn liegt am rechten Ufer des Westlichen Bug im Süden der Woiwodschaft Podlachien, Nordostpolen. Die Stadt liegt an der Nationalstrasse, die Siemiatycze und Włocławek verbindet.
Geschichte
Aus archäologische Ausgrabungen geht hervor, dass das Stadtgebiet des heutigen Drohiczyn bereits während des Neolithikums besiedelt war. Im 11. Jahrhundert war Drohiczyn ein befestigter Ort an der Grenze zwischen Masowien und den heidnischen Gebieten im Osten. Die erste geschichtliche Erwähnung des Namens der Stadt datiert aus dem Jahr 1142. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts gehörte Drohiczyn zur Kiewer Rus. 1182 wurde Drohiczyn Hauptstadt eines autonomen Herzogtums. Für kurze Zeit kam die Stadt zu Beginn des 13. Jahrhunderts in den Besitz von Konrad I. von Masowien, bevor Drohiczyn an das Fürstentum Halicz-Wolhynien fiel. Daniel von Halicz wurde hier 1253 von einem päpstlichen Gesandten zum Fürsten gekrönt. 1280 annektierte Litauen die Stadt. Das Stadtrecht erhielt Drohiczyn 1498 aus den Händen des Großfürsten von Litauen nach Magdeburger Recht. 1520 wurde Drochiczyn Hauptstadt der Woiwodschaft Podlachien (Podlasie) und gilt bis heute als historische Hauptstadt von Podlachien. Die Stadt wurde 1569 dem Königreich Polen einverleibt.
Das 16. Jahrhundert stellt für Drohiczyn eine Blütezeit dar. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts befanden sich drei katholische und fünf orthodoxe Kirchen und fünf Klöster in der Stadt, wovon zwei katholisch waren. Es gab auch ein Krankenhaus, eine Apotheke und eine Schule. Der Einfall und die Verwüstung der Stadt durch die Schweden beendete die Entwicklung der Stadt. Die Kirchen und Klöster wurden im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut oder renoviert. Hinzu kamen von Franziskanern und Jesuiten unterhaltene Schulen. 1795 wurde Drohiczyn nach der Dritten Teilung Polens von Preußen besetzt. Mit der Gründung des Herzogtums Warschau kam es 1807 zu einer Teilung der Stadt: Während die Stadtteile westlich des Bugs an das neue Herzogtum fielen, wurden die östlichen Stadtteile dem Russischen Reich eingegliedert. 1815 wurde Drohiczyn wieder vereint und kam unter die Herrschaft des russischen Königreichs Polen. Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt einen Niedergang. Weit entfernt von den neuen Hauptverkehrswegen, verkam Drohiczyn zur Provinzstadt. Die Bevölkerung der Stadt betrug 1775 2.000 Einwohner, 1857 waren es nur noch 835.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts siedelten sich vermehrt Juden an, wodurch die Stadt wieder auf über 2.000 Einwohner wuchs. Während beider Weltkriege kam es zu wiederholten Zerstörungen der Stadt, die wieder aufgebaut wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurden etwa 700 Juden von den Nationalsozialisten im Ghetto der Stadt eingeschlossen und schließlich in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und umgebracht.
Das heutige Drohiczyn ist ein Dienstleistungs- und Handelszentrum für die Orte der Umgebung. Der malerische Charakter der Stadt zieht auch Touristen an. 1991 wird die Stadt Sitz einer Diözese. Außerdem befinden sich drei katholische und eine orthodoxe Kirche in der Stadt. Einen Höhepunkt der Stadtgeschichte stellte die Teilnahme Papst Johannes Pauls II. an einem ökumenischen Treffen in Drohiczyn am 10. Juni 1999 dar.
Sehenswürdigkeiten
- Schlosshügel (ehemalige Festung)
- Franziskanerkirche und -kloster
- Benediktinerkirche mit Kloster
- orthodoxe Kirche aus dem 19. Jahrhundert
- Diözesansmuseum
- Regionalmuseum
Wirtschaft
- Dienstleistungszentrum für benachbarte ländliche Gemeinden
- Holzindustrie
- Nahrungsmittel
- Lederfertigung
- Tourismus
Gmina
Zur Großgemeinde Drohiczyn gehören neben der Stadt die Schulzenämter Arbasy Duże, Bujaki, Bryki, Bużyski, Chechłowo, Chrołowice, Chutkowice, Klepacze, Kłyzówka, Koczery, Lisowo, Lisowo-Janówek, Łopusze, Miłkowice-Janki, Miłkowice-Maćki, Miłkowice-Paszki, Miłkowice-Stawki, Minczewo, Narojki, Obniże, Ostrożany, Putkowice Nadolne, Putkowice Nagórne, Rotki, Runice, Sady, Siekierki, Sieniewice, Skierwiny, Śledzianów, Smarklice, Smorczewo, Sytki, Tonkiele, Wierzchuca Nagórna, Wólka Zamkowa und Zajęczniki.
Verweise
Weblinks
Commons: Drohiczyn – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienFußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 31. Juli 2011.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 31. Juli 2011.
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