Eberhard von Zeppelin

Eberhard von Zeppelin

Eberhard Graf von Zeppelin (* 22. Mai 1842; † 30. Oktober 1906) war ein deutscher Historiker, Bankier, Bodenseeforscher, Hotelier, Autor, Botschafter von Württemberg und der Bruder des Ferdinand Graf von Zeppelin.

Inhaltsverzeichnis

Staatsdienst

Zeppelin diente in der Württembergischen Armee als Leutnant [1], und vertrat das Königreich im Diplomatischen Corps in Italien und Österreich [2]. In Budapest war Zeppelin Geschäftsträger der Württembergischen Botschaft, und vertrat Botschafter Freiherr Thumb von Neuburg nach dessen Abberufung [3]. Nach seiner Zeit bei Militär und Botschaft kehrte Zeppelin an den Bodensee zurück und nahm eine Tätigkeit in der familieneigenen Bank Macaire auf. Zeppelin stand weiterhin als Kammerherr in württembergischen Staatsdiensten [4].

Bankier und Hotelier

Über die Linie von Zeppelins Mutter befand sich die Indigofärberei auf der Dominikanerinsel im Familienbesitz. Der aufkeimende Tourismus, der in Konstanz durch die 1863 eröffnete Eisenbahnanbindung weiteren Vorschub erhielt, und die sinkende Rentabilität der Färberei bewegten Zeppelin dazu, das ehemalige Kloster in ein gehobenes Hotel umzuwandeln. Hierzu gründete Zeppelin eine Aktiengesellschaft, ließ den Gebäudekomplex unter der Leitung des Stuttgarter Architekten Professor Emil Otto Tafel umbauen und eröffnete das „Insel-Hotel“ am 15. April 1875. Bis 1903 leitete Zeppelin den Hotelbetrieb, und übertrug dann die Direktionsgeschäfte an das Ehepaar Brunner.

Forscher

Zeppelin hatte ein reges Interesse an seiner Heimat. So war er z.B. Vorsitzender des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung [5]. Sein Wirken als Heimatforscher, Autor und Herausgeber war dadurch sehr beeinflusst, wie eine Auswahl seiner Werke belegt [6]:

  • Geschichte der Dampfschifffahrt auf dem Bodensee 1824 - 1884: Separatabdruck aus dem 14. Hefte der „Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensee's und seiner Umgebung“, Verlag Johann Thomas Stettner, Lindau 1885
  • Der Konstanzer Vertrag Kaiser Friedrichs I. Barbarossa von 1153, Lindau 1887
  • Urkunden-Regesten aus dem Gräfl. Douglas'schen Archiv zu Schloss Langenstein im Hegau, Lindau 1889-90
  • Ältere und neuere Bodensee-Forschungen, mit Jakob Hörnlimann und Reber, Verlag Stettner, Lindau 1893
  • Bodensee-Forschungen, Verlag Stettner, Lindau 1893
  • Geographische Verhältnisse des Bodensees, Verlag Stettner, Lindau 1893
  • Die hydrologischen Verhältnisse des Bodensees, Verlag Stettner, Lindau 1893
  • Die Schwankungen des Bodensees, mit François-Alphonse Forel, Verlag Stettner, Lindau 1893
  • Die Temperatur-Verhältnisse des Bodensees, mit Francois Alphonse Forel, Verlag Stettner, Lindau 1893
  • Transparenz und Farbe des Bodenseewassers, mit Francois Alphonse Forel, Verlag Stettner, Lindau 1893
  • Das Bad im Bild, illustrierter Führer zur Hebung des Fremdenverkehrs in Städten, Bädern, Kurorten und Heil-Anstalten des In- und Auslandes, Verlag Weltbad, Frankfurt a.M. ca. 1912:

Religion

Zeppelin gehörte der reformierten Glaubensrichtung an und war Mitglied der evangelischen Kirchengemeinde in Egelshofen. Als 1874 der Thurgauer Liturgiestreit wegen des Verbots des Apostolikums eskalierte und Pfarrer Karl Friedrich Steiger deshalb die evangelische Landeskirche verließ, unterstützte Zeppelin den Pfarrer bei der Gründung der „Unabhängigen evangelischen Kirchengemeinde Emmishofen[7]. Eberhard von Zeppelin wurde, wie später auch sein Bruder Ferdinand, Mitglieder der Dissidentengemeinde.

Einzelnachweise

  1. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 271 c Bü 1260
  2. Bodensee-Magazin (PDF)
  3. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 70 b Bü 71
  4. Hans Rosenkranz (1931): Ferdinand Graf von Zeppelin: Die Geschichte eines abenteuerlichen Lebens, S. 95
  5. Johannes Meyer, S. 148 (PDF)
  6. Werke von Eberhard von Zeppelin
  7. Biografie Edgar Steiger

Literatur

  • Südkurier 26. Oktober 2006: Der Bruder im Schatten des großen Zeppelin/Graf Eberhard von Zeppelin gründete das Inselhotel, war Bankier und hoch geehrter Bodensee-Forscher - Zum 100. Todestag

Weblinks

 Wikisource: Eberhard Graf von Zeppelin – Quellen und Volltexte

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