Eddigehausen

Eddigehausen
Eddigehausen
Flecken Bovenden
Koordinaten: 51° 36′ N, 9° 57′ O51.5952777777789.9569444444444Koordinaten: 51° 35′ 43″ N, 9° 57′ 25″ O
Einwohner: 1.730 (30. Nov. 2008)
Postleitzahl: 37120
Vorwahl: 05594

Eddigehausen ist ein Ortsteil des Fleckens Bovenden in Südniedersachsen (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Eddigehausen liegt in der Mulde zwischen dem Südwestausläufer des Wittenbergs (386 m ü. NN, im Nordosten; mit der Burg Plesse), dem Ibenberg (388 m, im Osten) und dem Hainberg (ca. 355 m, im Süden), jeweils Berge im äußersten Nordwesten des Göttinger Walds. Rund 7 km südlich befindet sich die Großstadt Göttingen.

Geschichte

Der Ortsteil Eddigehausen wurde erstmals im Jahre 1192 unter dem Namen Oddingehusen erwähnt. Der Name bedeutet "Bei den Häusern von Ottos Leuten".[1]. Im Zentrum des Dorfes lag der Wirtschaftshof der Burg Plesse, woraus später eine Domäne entstand, deren Gebäudekomplex noch heute im alten Dorf existiert.

Von den Erträgen der Domäne wurde seit 1624 jährlich ein Quantum Korn an die Armen des Dorfes verteilt. Grundlage dieses Brauchs war eine Stiftung der hessischen Landgräfin Juliane. Nach einem glücklich überstandenen Kutschenunfall am Fuß der Plesse hatte sie sich und ihre Nachkommen auf diese jährliche Gabe an die Armen von Eddigehausen verpflichtet. Erst mit der Währungsreform 1948 wurde dieser "Julianenstiftung" die Grundlage entzogen, nachdem schon 1939 die jährliche Ausschüttung von seiten des Staates mit einer einmaligen Zahlung von 3000 Mark an die Kirchengemeinde abgelöst worden war.

In der schlichten Barockkirche aus hessischer Zeit (erbaut 1786) hängt die im Jahr 1458 gegossene Glocke "Maria" eines Glockengießers Matthias von Northeim.

Möglicherweise waren die Domäne und die Kirche von Eddigehausen mit der Burg Plesse durch einen unterirdischen Gang verbunden.

Zudem gehört die Quelle Mariaspring zu Eddigehausen. Sie speist das Rauschenwasser, das einst auf seinem kurzen Lauf bis zu neun verschiedene Mühlen antrieb. Zum Ende des 18. Jahrhunderts und dem Anfang des Ersten Weltkriegs entstand hierbei auf dem Gelände der von Henning Hasenbalg[2] gegründeten Papiermühle ein Ausflugslokal: das „Tanz- und Studentenparadies Mariaspring“. Im Zweiten Weltkrieg wurden das Studentenparadies Mariaspring zu einem DRK-Lazarett umfunktioniert . Noch heute schimmert das Logo eines roten Kreuzes unter der neuen Fassade der Heimvolkshochschule hervor. Zur gleichen Zeit wurde aus der Burg Plesse ein Ausbildungslager der Hitlerjugend.

Politik

Der Bürgermeister des Ortes ist Manfred Bruns (CDU, Stand 17. August 2008).

Verkehr

Eddigehausen ist im Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen. Die Buslinie 185 verbindet Eddigehausen und den Bahnhof von Göttingen. Außerdem gibt es eine AST-Verbindung zwischen Göttingen, Bovenden und Eddigehausen. In die andere Richtung fährt der Bus noch weiter über Reyershausen, Billingshausen und Spanbeck nach Holzerode (manchmal weiter nach Ebergötzen).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vereine

  • Am 5. Februar 2006 gründete sich der Verein „Treffpunkt altes Pfarrhaus“ in Eddigehausen. Dieser Verein fertigte einen neuen Treffpunkt in Eddigehausen an. So gibt es Ausstellungen, Vorträge, Konzerte uvm. Der Verein hat seine Räumlichkeiten in dem ehemaligen Pfarrhaus von Eddigehausen, in dem zuvor die Sparkasse eine Filiale besaß.
  • Die Dorfgemeinschaft Eddigehausen ist ein Verein, der sich als Dachverband der übrigen örtlichen Vereine versteht und dessen Ziel es ist, die Dorfgemeinschaft zu pflegen.
  • SV Eddigehausen von 1922 eV
  • Freiwillige Feuerwehr, gegründet 1934

Sehenswürdigkeiten

  • Einer der größten Bestände an Eiben in der Bundesrepublik ist der Eibenwald am Hainberg. Er befindet sich am Südwesthang des Hainbergs und ist vom Dorf aus gut erreichbar. Zudem führen gut begehbare Wanderwege durch das ausgedehnte Waldgebiet. Zu empfehlen ist auch der „Bielsteinwanderweg“, der von Mariaspring aus durch einen zerklüfteten Taleinschnitt zu den großen Sandsteinfelsen des Bielsteins führt.
  • Die Kirche St. Blasius ist mit einem Wappen-Relief derer von Plessen verziert.[3] Ihre Gemeinde gehört zur Evangelisch-reformierten Kirche.

Töchter und Söhne

In Eddigehausen geboren wurde

Einzelnachweise

  1. P. Aufgebauer: Das alte Eddigehausen, in: Plesse-Archiv 28, 1992, S. 9-12
  2. Der Papierfabrikant 1932
  3. Kirche

Literatur

  • Claudia Bombosch-Nette: Burg, Bergleute und Bauplätze. Eddigehausen 1192-1992, in: Plesse-Archiv 28, 1992, S. 7-239. ISSN 0341-3837

Weblinks


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