- Edelrauthütte
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Edelrauthütte
CAI Hütte Kategorie ILage Ahrntal; Südtirol, Italien; Talort: Lappach Gebirgsgruppe Zillertaler Alpen Geographische Lage 46° 56′ 53″ N, 11° 44′ 18″ O46.94805555555611.7383333333332545Koordinaten: 46° 56′ 53″ N, 11° 44′ 18″ O Höhenlage 2.545 m s.l.m. Besitzer CAI-Brixen Erbaut 1908 Hüttentyp Hütte Übliche Öffnungszeiten Anfang Juni bis Anfang Oktober Beherbergung 18 Betten, 30 Lager, 2 Notlager Winterraum 7 Lager Weblink www.edelrauthuette.it Hüttenverzeichnis OeAV DAV CAI (ital.) Die Edelrauthütte (auch Eisbruggjochhütte, ital. Rifugio Passo Ponte di Ghiaccio genannt) ist eine Schutzhütte in Südtirol. Sie liegt auf 2.545 m Meereshöhe am Eisbruggjoch, einem Übergang zwischen dem Pfunderer und dem Lappacher Tal am Alpenhauptkamm. Die 1908 eröffnete Hütte ist Ausgangspunkt für Hochtouren in die Dreitausenderregion der Zillertaler Alpen.
Inhaltsverzeichnis
Name
Der Name ist uneinheitlich. Anfänglich wurde die Edelrautehütte nach ihrem Gründerverein, der Alpinen Gesellschaft Edelraute des Österreichischen Alpenklubs Wien, benannt. Nach dem Ersten Weltkrieg kam Südtirol zu Italien, die Schutzhütten des deutsch-österreichischen Alpenvereins im Vertrag von Saint-Germain ebenfalls. Im Rahmen der anschließenden faschistischen Italianisierung wurde der Name Edelrautehütte auf den italienischen Karten durch Rifugio Passo Ponte di Ghiaccio ersetzt. Durch die wörtliche Übersetzung des italienischen Namens ins Deutsche entstand Eisbruggjochhütte, ein weiterer, vor allem im Volksmund gebräuchlicher Name. Im Grundbuch findet sich neben der italienischen Benennung immer noch Edelrautehütte. Sie ist jedoch nicht zu verwechseln mit der 1925−26 erbauten Edelrautehütte in den steiermärkischen Rottenmanner Tauern.
Zustieg
Die Edelrauthütte ist über drei Hauptzustiege erreichbar:
- vom Neves-Stausee im hinteren Lappacher Tal in etwa 2,5 Stunden,
- vom Weiler Dun in Pfunders in 3 Stunden,
- von der Hochfeilerhütte über die Niedere Weißzintscharte in 5-6 Stunden.
Höhenwege
Die Hütte ist ein wichtiger Stützpunkt an bestimmten Höhenwegen:
- Pfunderer Höhenweg (Bruneck – Sterzing, 5-6 Tage)
- Neveser Höhenweg (1 Tag)
- Brenner – Schwarzenstein - Speikboden (5-6 Tage)
Gipfel
Von der Edelrauthütte aus erreicht man unter anderem folgende Gipfel:
- Hochfeiler 3.510 m
- Hoher Weißzint 3.371 m
- Hohe Warte 3.055 m
- Großer Möseler 3.479 m
Übergänge
- Nevessattel - Furtschaglhaus (5 - 6 Stunden, (ernsthafte Hochtour)
- Hochfeilerhütte – Pfitscher Joch – Schlegeisspeicher (7 Stunden)
Geschichte
Bereits 1895 plante der Hüttenausbau-Ausschuss der Sektion Berlin des D. u. Oe. Alpenvereins am Eisbruggjoch eine Jubiläumshütte, die den Besuch des Hochfeilers und noch einiger Gipfel im westlichen Theile des Zillerthaler Hauptkammes für die (...) Alpenreisenden wesentlich erleichtern sollte.
1906 erwarb die Alpine Gesellschaft Edelraute des Österreichischen Alpenklubs (ÖAK) in Wien ein Baugrundstück am Joch und errichtete im folgenden Jahr die Edelrautehütte, die am 17. August 1908 im Beisein des kaiserlichen Ministerialrats und Alpinisten Josef Daimer feierlich eingeweiht wurde. Heute noch präsentiert sich das Haupthaus in etwa so, wie es damals erbaut wurde. Von Anfang an war der Gletscherstützpunkt gut besucht: Im Schlechtwettersommer 1910 wagten immerhin noch 95 frühe Pioniere den Anstieg.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Südtirol Italien zugesprochen und alle auf dem Staatsgebiet liegenden Schutzhütten des deutsch-österreichischen Alpenvereins und des ÖAK nach dem Vertrag von Saint-Germain enteignet. Die Verwaltung des Rifugio, das damals bewirtschaftet wurde und gleichzeitig der italienischen Finanzwache als Stützpunkt diente, übernahm die CAI-Sektion Brixen, die sie noch bis 2010 hielt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Schutzhaus stark verwahrlost und Vandalen beschädigt worden. 1950 wurde es zwar wieder instand gesetzt und bewirtschaftet, 1964 aber, auf dem Höhepunkt der Unruhen wegen der unzureichenden Autonomie Südtirols, erneut militärisch besetzt. Erst seit 1972 ist die Edelrauthütte wieder für Bergsteiger geöffnet und touristischer Stützpunkt auf den bekannten Höhenwegen. Da sich an Spitzentagen bald Raumnot bemerkbar machte, erhielt sie 1976 einen Nebenbau mit Winterraum und Schlaflagern, kurz darauf ein Elektrizitätswerk. Bereits damals besorgte ein Armeehubschrauber den Materialtransport. Heute noch ist die Edelrauthütte ohne Zufahrt oder Materialseilbahn.
2011 ging die Edelrauthütte in das Eigentum der Autonomen Provinz Südtirol über. Diese beschloss aufgrund des schlechten baulichen Zustandes den Abriss und die Neuerrichtung der Hütte.[1]
Literatur
Anton Weissteiner, Monika Leitner: 100 Jahre Edelrauthütte. Geschichte, Geschichten und Tourenvorschläge rund um ein uriges Südtiroler Schutzhaus. Club Alpino Italiano, Sektion Brixen, Weger Verlag, 2008.
Wanderkarte
- Topografische Wanderkarte Tabacco-Verlag, Udine, Blatt 37, 1:25.000, Hochfeiler, Pfunderer Berge
- Kompass Wanderkarte, Blatt 082, 1:25.000 Ahrntaler Berge
- Kompass Wanderkarte, Blatt 081 1:25.000, Pfunderer Berge
Einzelnachweise
- ↑ Schutzhütten: Landesregierung gibt Projekte für Neubau in Auftrag, Pressemitteilung der Provinz Südtirol vom 4. April 2011, abgerufen am 28. Mai 2011
Kategorien:- Schutzhütte des Club Alpino Italiano
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