Eduard von Kielmannsegg

Eduard von Kielmannsegg

Eduard Georg Ludwig William Howe Graf von Kielmansegg, auch: Kielmannsegg, Kielmannsegge; * 15. Februar 1804 in Hannover; † 6. März 1879 in Blumenau bei Wunstorf) war Ministerpräsident des Königreichs Hannover.

Leben

Kielmansegg wurde als zweiter Sohn des königlich hannoverschen Oberstallmeisters Ludwig Friedrich Graf von Kielmansegg und der Frederike Eleonore, Tochter des kurhannoverschen Feldmarschalls Graf Johann Ludwig von Wallmoden-Gimborn geboren. Eduard von Kielmansegg war Haupt der jüngeren, norddeutschen, evangelischen und gräflichen Linie der Familie von Kielmansegg. Er war verheiratet mit Juliane von Zesterfleth.

Er studierte Jura in Genf, Göttingen und Berlin. 1825 trat er in den hannoverscher Staatsdienst und wurde 1838 Kammerrat.

Kielmansegg tat sich vor allem durch sein Eintreten für den Erhalt der Privilegien des Adels und gegen die Liberalisierung des Königreichs Hannover heraus.

Am 2. März 1843 wurde Kielmansegg vom König Ernst August zum Kabinettsrat ernannt. Infolge der Unruhen von 1848 wurde Kielmansegg aus dieser Stellung verdrängt. Er arbeitete daraufhin gegen das Märzministerium und die 1848 eingesetzte Verfassung an, um die Wiedererstellung der verlorengegangenen Adelsprivilegien zu erreichen, hatte zunächst aber keinen Erfolg.

1853 war er hannoverscher Bundestagsgesandter in Frankfurt/M.

Erst nachdem Georg V. König von Hannover wurde, waren seine Bemühungen erfolgreich. Am 29. Juli 1855 wurde Kielmansegg zum Ministerpräsidenten sowie zum Minister der Finanzen und des Handels ernannt. Er erklärte daraufhin am 1. August 1855 die 1848 vereinbarte Verfassung für aufgehoben und die von 1840 für wiederhergestellt. Er regierte im Sinne des Adels und zu Gunsten des Königs. Nach einem Streit um die Einführung eines neuen Katechismus wurde Kielmansegg am 10. Dezember 1862 des Amtes entlassen. Nach seiner Entlassung ist er nicht wieder öffentlich hervorgetreten

1866 wurde er inhaftiert und ging ins Exil in Österreich.

Zufolge Familienvertrages vom 28. Februar 1862 war Kielmansegg Besitzer des Familienfideikommisses

Kielmansegg starb am 6. März 1879 in Blumenau und hinterließ 4 Söhne. Seine Söhne gingen teilweise in die österreichische freiherrliche und katholische Linie über.

Werke

Gemeinsam mit seinem Sohne Erich Graf von Kielmansegg gab er eine "Familienchronik der Herren, Freiherren und Grafen v. Kielmannsegg" heraus.

Literatur

  • Erich Kielmansegg: Familien-Chronik der Herren, Freiherren u. Grafen von Kielmannsegg; 1910; Wien, Manzsche k. u. k. Hof-Verlags- u. Univ.-Buchh.
  • Karl Wippermann : Kielmansegg, Eduard Graf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 714–716.

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