- Agnomen
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Ein Beiname (lat.: agnomen) ist ein zusätzlicher Name, der einer Person beigegeben wird, um sie genauer zu bezeichnen. Der von den Römern als Cognomen bezeichnete Beiname wiederum war der dritte Namensbestandteil der regulären römischen Namengebung (tria nomina).
Inhaltsverzeichnis
Beispiele
Beispiele von Römern
- Publius Cornelius Scipio Nasica Corculum,
- Publius Cornelius Scipio Africanus
Da Cognomen und Agnomen sich ähneln, ist es oft schwer, zwischen ihnen zu unterscheiden. Das Agnomen hat ungefähr die Funktion des früheren Cognomen übernommen, da dieses vererbbar wurde. Aus diesem Grund wurde das Agnomen hinter das Cognomen gestellt, um eine weitere Unterscheidung zu ermöglichen. Bei Publius Cornelius Scipio Africanus ist zum Beispiel Scipio das Cognomen und Africanus das Agnomen. Das Agnomen wird bei manchen Schriftstellern auch als Cognomen bezeichnet (z.B. bei Paasch), der Beinamen wie Africanus als „cognomina ex virtute“ bezeichnet. Für diese Ansicht Paaschs sprechen auch die entsprechenden Wörterbucheinträge bspw. bei Georges. Zu beachten ist weiterhin, dass sich die Namensgebung im Laufe der Zeit stark geändert hat. Bereits im 1. Jh. v. Chr. kam das Praenomen als Name außer Gebrauch – Brüder führten oft dasselbe Praenomen. In der Kaiserzeit dann löste sich das hergebrachte römische Namenssystem weitgehend auf und es kam zur sog. Polyonymie, d. h. einzelne Personen trugen oft mehrere Praenomina, mehrere Gentilnamen und mehrere Cognomina.
Siehe auch
- Eigenname, Fahrtenname, Hausname, Kosename, Ordensname, Spitzname, Zwischenname
- Kenning
- Pseudonym
- Namensrecht
- Zusätze zu Namen von Ortschaften und Ortsneckname
Literatur
Allgemein: in Epigraphik-Büchern, so z. B. (sehr ausführlich und deutsch):
- Knud Paasch: Inscriptiones Latinae: Eine illustrierte Einführung in die lateinische Epigraphik. Odense University Press, 1990.
einen Überblick gibt auch:
- Ernst Meyer: Einführung in die lateinische Epigraphik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1991.
populärwissenschaftlich:
- Reinhard Lebe: War Karl der Kahle wirklich kahl? : Historische Beinamen und was dahintersteckt. ISBN 3-423-11303-0, dtv, München 1990 (zuerst Haude und Spener 1969)
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