- Einwohnerentwicklung von Tübingen
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Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung Tübingens tabellarisch und graphisch wieder.
Inhaltsverzeichnis
Einwohnerentwicklung
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit hatte Tübingen nur wenige tausend Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So forderten Pestepidemien 1348 und während des Dreißigjährigen Krieges 1634/35 zahlreiche Todesopfer. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1818 erst 7.500 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 15.000.
Bis 1939 verdoppelte sich die Einwohnerzahl auf 30.000. Durch zahlreiche Eingemeindungen Anfang der 1970er Jahre wuchs die Bevölkerung von 55.000 im Jahre 1970 auf 70.000 im Jahre 1973. Am 31. Dezember 2008 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ von Tübingen nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg 85.344 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Zum 1. Januar 2009 führte Tübingen eine Zweitwohnungsteuer ein und veranlasste damit zahlreiche Studenten, sich mit Erstwohnsitz in Tübingen anzumelden. Dies führte zu einem Einwohnerzuwachs und für Tübingen zu einer Zunahme der Finanzmittel aus dem kommunalen Finanzausgleich. Für Studenten und deren Herkunftsfamilien ergaben sich daraus wirtschaftliche Nachteile. Die Einwohnerzahlen ab 2008 sind durch die Teilzeitbewohner nicht mit den Zahlen bis 2007 vergleichbar.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1828 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Bis 1970
(jeweiliger Gebietsstand)
Jahr/Datum Einwohner 1470 5.000 1594 3.800 1686 4.200 1793 6.583 1818 7.500 1828 7.238 3. Dezember 1834 ¹ 8.610 3. Dezember 1840 ¹ 8.660 3. Dezember 1861 ¹ 8.708 3. Dezember 1864 ¹ 8.734 1. Dezember 1875 ¹ 10.500 Datum Einwohner 1. Dezember 1880 ¹ 11.700 1. Dezember 1885 ¹ 12.551 1. Dezember 1890 ¹ 13.273 2. Dezember 1895 ¹ 13.976 1. Dezember 1900 ¹ 15.338 1. Dezember 1905 ¹ 16.809 1. Dezember 1910 ¹ 19.076 1. Dezember 1916 ¹ 19.510 5. Dezember 1917 ¹ 18.585 8. Oktober 1919 ¹ 20.481 16. Juni 1925 ¹ 20.266 Datum Einwohner 16. Juni 1933 ¹ 23.257 17. Mai 1939 ¹ 30.418 31. Dezember 1945 31.428 29. Oktober 1946 ¹ 34.345 13. September 1950 ¹ 37.506 25. September 1956 ¹ 44.264 6. Juni 1961 ¹ 49.631 31. Dezember 1965 52.601 27. Mai 1970 ¹ 54.892 ¹ Volkszählungsergebnis
Ab 1971
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum Einwohner 31. Dezember 1971 67.838 31. Dezember 1972 69.099 31. Dezember 1973 70.590 31. Dezember 1974 71.175 31. Dezember 1975 71.348 31. Dezember 1976 71.558 31. Dezember 1977 71.820 31. Dezember 1978 71.193 31. Dezember 1979 72.167 31. Dezember 1980 73.132 31. Dezember 1981 74.500 31. Dezember 1982 74.766 31. Dezember 1983 75.013 Datum Einwohner 31. Dezember 1984 75.333 31. Dezember 1985 75.825 31. Dezember 1986 76.122 25. Mai 1987 ¹ 71.701 31. Dezember 1987 72.936 31. Dezember 1988 76.046 31. Dezember 1989 78.643 31. Dezember 1990 80.372 31. Dezember 1991 82.483 31. Dezember 1992 83.175 31. Dezember 1993 83.553 31. Dezember 1994 82.260 31. Dezember 1995 81.769 Datum Einwohner 31. Dezember 1996 81.911 31. Dezember 1997 81.222 31. Dezember 1998 80.944 31. Dezember 1999 81.128 31. Dezember 2000 81.347 31. Dezember 2001 82.444 31. Dezember 2002 82.885 31. Dezember 2003 83.137 31. Dezember 2004 83.360 31. Dezember 2005 83.496 31. Dezember 2006 83.740 31. Dezember 2007 83.813 31. Dezember 2008 85.344 ¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Bevölkerungsprognose
Die Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Demographischer Wandel, liefert Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland (Publikation Januar 2006). Für Tübingen wird ein Anstieg der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 3,5 Prozent (2.873 Personen) vorausgesagt.
Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003-2020 - Prognose für Tübingen (Hauptwohnsitze):
Datum Einwohner 31. Dezember 2003 83.137 31. Dezember 2005 83.731 31. Dezember 2010 84.843 31. Dezember 2015 85.919 31. Dezember 2020 86.010 Quelle: Bertelsmann Stiftung
Stadtteile
Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2005 (Haupt- und Nebenwohnsitze).
Stadtteil Einwohner Männlich Weiblich D/A * D/A in % Ausländerzahl Ausländer in % Bebenhausen 359 177 182 5 1,4 17 4,7 Bühl 2.225 1.076 1.149 98 4,4 176 7,9 Derendingen 5.996 2.852 3.144 241 4,0 607 10,1 Hagelloch 1.803 878 925 40 2,2 61 3,4 Hirschau 3.356 1.630 1.726 142 4,2 236 7,0 Kilchberg 1.279 627 652 35 2,7 61 4,8 Lustnau 10.102 4.813 5.289 490 4,9 1.030 10,2 Pfrondorf 3.440 1.669 1.771 81 2,4 186 5,4 Tübingen 55.113 25.930 29.183 3.485 6,3 7.541 13,7 Unterjesingen 2.760 1.362 1.398 102 3,7 275 10,0 Weilheim 1.521 742 779 39 2,6 137 9,0 Tübingen Gesamt 87.954 41.755 46.199 4.758 5,4 10.327 11,7 D/A = Deutsche mit einer weiteren ausländischen Staatsangehörigkeit
Quelle: Stadt Tübingen
Literatur
- Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1918
- Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919-1941/42
- Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden , 1890 ff.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
Kategorien:- Geschichte (Tübingen)
- Einwohnerentwicklung nach Gemeinde (Deutschland)
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