- Eisenburg (Memmingen)
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Eisenburg Kreisfreie Stadt MemmingenKoordinaten: 48° 1′ N, 10° 13′ O48.01555555555610.211388888889641Koordinaten: 48° 0′ 56″ N, 10° 12′ 41″ O Höhe: 641–678 m ü. NN Einwohner: 1.488 (31. Dez. 2009) Eingemeindung: 1972 Eingemeindet nach: Memmingen Postleitzahl: 87700 Vorwahl: 08331 Stadtteile von Memmingen
Eisenburg ist ein Stadtteil von Memmingen im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Stadtteil liegt etwa drei Kilometer von der Kernstadt entfernt. Der Stadtteil Amendingen liegt dazwischen. Zwei Straßen über Trunkelsberg und Amendingen verbinden den Stadtteil mit Memmingen.
Name
Da der Berg, auf dem die Eisenburg steht, eisenhaltig ist und auch die Quellen eisenhaltiges Wasser abgeben, liegt die Vermutung nahe, dass dieser Berg schon in der Frühzeit Eisenberg (Isenperch) genannt wurde. Die Burg wurde dann vermutlich Isenbergburg genannt. Dieses dreistämmige Wort wurde, so Julius Miedel, nach bekanntem Muster gekürzt. Das helle î anstelle des jetzigen ei wandelte sich in Oberschwaben ungefähr zu Beginn des 15. Jahrhunderts in den Diphthong.[1]
Geschichte
→ Siehe auch: Herrschaft Eisenburg
Die nachweisbare Geschichte Eisenburgs beginnt 1208 mit der ersten urkundlichen Nennung des Dorfes. Allerdings wurden auch Alemannengräber auf den Fluren des Ortes gefunden. Eines davon ist auf dem Waldfriedhof Memmingen ausgestellt. Diese und weitere vorgeschichtliche Funde weisen auf eine Ansiedlung in vorrömischer Zeit hin.
Eisenburg war das Hauptdorf der gleichnamigen Herrschaft, zu der Amendingen, Dickenreishausen, Trunkelsberg, Schwaighausen und die Weiler Grünenfurt, Ober- und Unterhart gehörten. Bis das Geschlecht 1455 ausstarb, war es der alleinige Grundherr des Dorfes. Danach kam es in viele Hände, meist aber übten Memminger Patrizierfamilien die Herrschaft aus. Um den Burgberg entstand im 12. Jahrhundert der Kern des Dorfes, bestehend aus Herrschafts-, Verwaltungs-, Gerichts- und Schulgebäude, Gastwirtschaft und zwei Höfen, die beide zur Schlossherrschaft gehörten. Bis 1803 war das Dorf zersplittert, da Gehöfte und Häuser vielen verschiedenen Grundherren gehörten. Die Schlossanlage, die das Dorf überragt, stammt aus dem Jahr 1567 und wurde innerhalb einer alten Fliehburg errichtet. Das Schloss wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und 1653 wieder erbaut. In der Silvesternacht 1926/27 brannte das Schloss aus und wurde in der heutigen schlichten Form wieder aufgebaut. Befestigungsgräben und Rondell-Aufschüttungen sind noch deutlich zu erkennen. Heute ist Eisenburg ein beliebter Siedlungsort mit großen Neubaugebieten. Die Hänge südlich des Schlosses sind inzwischen vollständig bebaut. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs stieg die Anzahl der Einwohner von 1950 bis 1969 von 361 auf 633 [2] Inzwischen sind es 1427 Einwohner (Stand 2007). Der Stadtteil wurde 1972 im Zuge der Gemeindegebietsreform nach Memmingen eingemeindet.
Wappen
Beschreibung: In Blau eine silberne Burg mit offenem Tor, zwischen den beiden Zinntürmen schwebend ein goldenes Hufeisen.
Kirche
Kirchlich gehört der Stadtteil zum Nachbarstadtteil Amendingen. Gottesdienste werden in der kleinen St.-Nepomuk-Kapelle jeden zweiten Sonntag und mittwochs abgehalten. Die Kapelle wurde 1747 anstelle einer ruinösen Kapelle im Barockstil erbaut. An Besonderheiten enthält sie ein Maria-maior-Bild des Malers Huber aus Weißenhorn nach dem Vorbild von Maria Schnee, ein Bild des Jesuskindes, das heimatvertriebene Glasbläser aus ihrer Heimat Böhmisch-Krumau mitgebracht hatten und eine Muttergottesstatue von 1420.
Vereine
Das Vereinsleben des Stadtteils ist rege. Es gibt unter anderem eine Freiwillige Feuerwehr, einen Rad- und Sportverein und weitere, meist kleinere Vereine.
Freiwillige Feuerwehr
Die Ortschaft Eisenburg besitzt seit dem 14. August 1887 eine eigene Feuerwehr, die seit der Eingemeindung zu den Feuerwehren der Stadt Memmingen gehört. Die Mannschaftsstärke beträgt 35 aktive Feuerwehrmänner, davon sind 16 ausgebildete Atemschutzgeräteträger. Die Feuerwache mit Vereinsheim befindet sich in der Trunkelbergerstraße neben der Eisenburger Kapelle und beherbergt das Einsatzfahrzeug, ein Löschgruppenfahrzeug LF 10/6 mit dem Funkrufnamen Florian Eisenburg 47/1. Die Mannschaft ist in drei Gruppen eingeteilt. Die Feuerwehr Eisenburg stellt außerdem für die Ausbildung in der Hauptwache der Feuerwehr Memmingen Atemschutz- und Maschinistenausbilder. Seit 2001 besteht auch eine Jugendfeuerwehr, die mit zehn Jugendlichen regelmäßig an Übungen, Wettkämpfen und Gemeinschaftsveranstaltungen teilnimmt.
Weblinks
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Commons: Eisenburg (Memmingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Der Stadtteil auf memmingen.de
Einzelnachweise
- ↑ Ludwig Mayr - Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg, Seite 7
- ↑ Der Landkreis Memmingen, Seite 143
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