Regierungsbezirk Schwaben

Regierungsbezirk Schwaben
Schwaben
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Staat: Deutschland
Bundesland: Bayern
Verwaltungssitz: Augsburg
Fläche: 9.992,03 km²
Einwohner: 1.786.764 (31.12.2006)
Bevölkerungsdichte: 179 Einwohner je km²
Städte: Augsburg
Kempten
Kaufbeuren
Memmingen
Webpräsenz:

Lage in Bayern und Deutschland

Schwaben ist in Bayern sowohl ein Bezirk als auch ein Regierungsbezirk. Da er den Teil Schwabens umfasst, der heute zu Bayern gehört, wird er landläufig auch Bayerisch-Schwaben genannt. Verwaltungssitz des Bezirks und gleichzeitig Regierungssitz des Regierungsbezirks ist Augsburg.

Inhaltsverzeichnis

Gliederung

Die Bezirke sind in Bayern Selbstverwaltungskörperschaften, zu denen sich mehrere Kreise zusammengeschlossen haben. Die Kreise eines Bezirks gehören jeweils zu einem gleichnamigen Regierungsbezirk, dem Zuständigkeitsgebiet der Bezirksregierung (oft nur kurz Regierung) als staatlicher Mittelbehörde. Anders als bei den Landratsämtern, die gleichzeitig staatliche und kommunale Behörde sind ("Janusköpfigkeit"), existieren hierfür in Bayern mit den Bezirksverwaltungen und den Regierungen getrennte Behörden.

Der Regierungsbezirk Schwaben umfasst vier kreisfreie Städte und zehn Landkreise:

Kreisfreie Städte

Landkreise

Frühere Landkreisnamen:

  • Der Landkreis Aichach-Friedberg hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Augsburg-Ost.
  • Der Landkreis Augsburg hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Augsburg-West.
  • Der Landkreis Donau-Ries hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Nördlingen-Donauwörth.
    (Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Nördlingen.)
  • Der Landkreis Günzburg hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Günzkreis.
  • Der Landkreis Neu-Ulm hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Illerkreis.
  • Der Landkreis Ostallgäu hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Marktoberdorf.
  • Der Landkreis Unterallgäu hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Mindelheim.

Gliederung vor der Kreisreform

Alte Landkreisgrenzen

Vor der Landkreisreform am 1. Juli 1972 hatte der Regierungsbezirk zehn kreisfreie Städte und 20 Landkreise:

Kreisfreie Städte vor der Kreisreform

Landkreise vor der Kreisreform

Geschichte

1803 wurde die "Baierische Provinz Schwaben" unter einer Landesdirektion in Ulm aus schwäbischen Gebieten, die durch den Reichsdeputationshauptschluss an Bayern fielen, gebildet. Teile wurden allerdings erst zwei Jahre später mit dem Frieden von Pressburg bayerisch. 1808 wurde diese in drei Kreise untergliedert (Oberdonaukreis, Lechkreis, Illerkreis), die 1817 zum Oberdonaukreis mit Verwaltungssitz Augsburg vereinigt wurden. 1837 wurde dieser in Anlehnung an das Herzogtum Schwaben, dessen ehemaligen Ostteil er bildet, in Kreis Schwaben und Neuburg umbenannt, wobei Neuburg an der Donau neu zum Kreis kamen, Aichach, Friedberg und Rain aber an Oberbayern fielen. Rain kam 1879 wieder an den Kreis. 1939 wurde der Kreis in Regierungsbezirk Schwaben umbenannt, an den 1944 Friedberg fiel. Lindau wurde 1945 aus dem Regierungsbezirk ausgegliedert, da es Teil der französischen Besatzungszone war, 1955 jedoch durch einen Volksentscheid wieder eingegliedert. Während der Zeit trug es das Autokennzeichen 'FBY' für "Französisch-Bayern". 1972 fielen Stadt und Landkreis Neuburg a.d. Donau sowie die Fuchstalgemeinden des einstigen Landkreises Kaufbeuren an Oberbayern und der Hauptteil des ehemaligen Landkreises Aichach an Schwaben.

Geografie

Die Landschaft Bayerisch-Schwaben liegt im Südwesten Bayerns und reicht vom Ries im Norden bis zum bayerischen Allgäu im Süden. Im Westen wird Bayerisch-Schwaben weitgehend von der Iller begrenzt, im Süden teilweise durch den Bodensee und im Osten durch den Lech bzw. durch den Lechrain. Es grenzt im Norden an Mittelfranken, im Osten an Oberbayern, im Süden an Tirol und Vorarlberg in Österreich und an den Kanton St. Gallen in der Schweiz und im Westen an Baden-Württemberg.

Landschaften

größere Flüsse

Seen

Wirtschaft

Industrie
  • Textilindustrie
  • Tourismus
  • chemische Industrie
  • Maschinenbau


Der Strom wird im Regierungsbezirk, im Gegensatz zum restlichen Bayern, durch die RWE AG bereitgestellt.

Verkehr

Straßen

Autobahnen:

Bundesstraßen:

wichtige Bahnlinien

Radwege

  • Donauradweg
  • Bodensee-Königsee-Radweg 410 km
  • Radweg Romantische Straße 420 km
  • 7-Schwaben-Tour 220 km
  • Iller-Radweg 150 km
  • Radweg Schwäbische Alb–Altmühltal 90 km
  • Günztalradweg 88 km
  • Kammeltalradweg
  • Dampflokrunde 78 km
  • Via Danubia
  • Kneipp-Radweg 56 km
  • Zusam-Radwanderweg 50 km
  • "Moor und Wasser" (DLG, GZ)
  • "Brenztour"
  • Westallgäuer Käsestraße 40 km
  • Forggenseerundweg 32 km
  • Lueg ins Land (TürkheimWertingen) ? km

Wanderwege

  • Lech-Höhenweg: Augsburg - Landsberg - Schongau - Füssen (schlecht markiert, aber trotzdem recht schön zu gehen)
  • Schwäbisch-Allgäuer Wanderweg: Augsburg - Sonthofen

Religionen

Schwaben ist wie Altbayern überwiegend katholisch, wenngleich eine wichtige protestantische Minderheit besteht, die sich vor allem im Nördlinger Ries und auf den ehemals reichsstädtischen Territorien Ulms und Memmingens befindet. Außer in den ehemaligen Reichsstädten Augsburg, Lindau, Memmingen, Nördlingen, Kaufbeuren und Kempten hielt sich die lutherische Konfession nur noch in wenigen einst reichsritterschaftlichen Orten (Bächingen an der Brenz, Burtenbach, Haunsheim). Die katholischen Christen werden hauptsächlich durch das Bistum Augsburg vertreten, im Landkreis Donau-Ries teilweise auch durch das Bistum Eichstätt. Das Allgäu ist fast ausschließlich katholisch.

In Augsburg gibt es auch eine Jüdische Gemeinde.

Sprachliche Abgrenzung

Das Gebiet fiel in den Jahren nach der Säkularisation 1803 an Bayern. Lediglich der spätere Landkreis Aichach-Friedberg gehörte von Anfang an (seit dem 6. Jahrhundert) zu Bayern. Abgesehen vom altbayerischen Landkreis Aichach-Friedberg werden schwäbisch-alemannische Dialekte gesprochen.

Die Sprachfärbungen weichen aufgrund des Dialektkontinuums von den in Württemberg gesprochenen schwäbischen Mundarten ab. Östliche Sprachgrenze gegenüber den bairischen Ortsdialekten ist der Lech mit einigen Verlagerungen um Augsburg, Landsberg/Lech, Schongau und Füssen. Dies ist sogar auf einer Landkarte erkennbar: Fast alle Orte westlich des Lechs enden auf das schwäbisch-alemannische -ingen, während alle Orte östlich des Lechs mit dem bairischen -ing enden.

Der Wortschatz der Dialekte von Bayerisch-Schwaben wird erfasst und beschrieben im Schwäbischen Wörterbuch. Die Sprachgeographie der verschiedenen Ortsdialekte ist dargestellt im Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben.

Bezirk

Bezirkstag

Zusammensetzung

Zusammensetzung des Bezirkstags
Wahl CSU SPD FW Grüne FDP Die Linke REP ödp NPD GDP¹ BP Gesamt
2008 13 4 4 2 2 1 26
2003 18 4 2 2 1 26
1998 17 8 2 1 1 29
1994 18 7 2 1 1 29
1990 18 7 2 1 1 29
1986 19 7 2 1 29
1982 20 8 1 29
1978 20 8 1 29
1974 20 8 1 29
1970 19 9 1 29
1966 16 10 1 2 29
1962 16 9 1 2 1 29
1958 16 7 1 3 2 29
1954 14 7 1 3 4 29

¹ 1954 und 1958 GB/BHE

Bezirkstagspräsidenten

  • Josef Fischer (CSU), 1958-1974
  • Georg Simnacher (CSU), 1974-2003
  • Jürgen Reichert (CSU), seit 2003

Seit dem 16. Oktober 2003 ist Jürgen Reichert (CSU) Bezirkstagspräsident. Seine Stellvertreter sind Alfons Weber und Ursula Lax (beide CSU) sowie Manfred Klopf (SPD).

Wappen

Wappenbeschreibung (Blasonierung)

Unter goldenem Schildhaupt, darin ein wachsender, rotbewehrter und golden nimbierter schwarzer Doppeladler, gespalten; vorne gespalten von Rot und Silber, hinten fünfmal schräglinks geteilt von Silber und Rot, überdeckt mit einem goldenen Pfahl.

Literatur

  • Walter Heubach: Schwaben 1987. Ein Regierungsbezirk stellt sich vor. Globel-Verlag, Möglingen 1987.
  • Schwaben. Textheft zur Wandzeitung „Gesellschaft und Staat“, München 1994.
  • Dietrich Bessler: Der Bezirk - Partner seiner Bürger. In: Bayerisch Schwaben. Stadler-Verlag, Konstanz 1996, S.265-275.
  • Dieter Draf u.a. (Hrsg.): Schwaben - Bayern - Europa. Zukunftsperspektiven der bayerischen Bezirke. Festschrift für Georg Simnacher, St. Ottilien 1992.
  • Pankraz Fried: Bayerisch Schwaben. Grundzüge der geschichtlichen Entwicklung. München 1994.
  • Bernhard Hagel u. a.: Geschichte des Bezirkstags Schwaben. Bände I - V, Augsburg 1978 bis 1987.
  • Bernhard Hagel, Peter Klimm: Der Bezirk Schwaben: Vom Landrath zur modernen Selbstverwaltung. In: ebbes 2/1994, S.20-22.
  • Johann M. Hübler: Bayerisch-Schwaben und Neuburg und seine Nachbargebiete. Eine Landes- und Volkskunde. Hobbing & Büchle, Stuttgart 1901 (Digitalisat).
  • Stefan Heinze: Die Region Bayerisch Schwaben. Studien zum schwäbischen Regionalismus im 19. und 20. Jh.. Augsburg 1995.
  • Georg Simnacher: Schwaben und Europa. In: Bayerisch Schwaben. Konstanz 1996, S.101-110.
  • Georg Simnacher: 150 Jahre bayerische Bezirke - ein Jubiläum am Beginn der vollen Selbstverwaltung. In: Schwaben - Tradition und Fortschritt. Konrad Verlag, Weißenhorn 1997, S.1-10.
  • Georg Simnacher: Universität Augsburg und Bezirk Schwaben. In: Schwaben - Tradition und Fortschritt. Konrad Verlag, Weißenhorn 1997, S.11-16.
  • Theo Stammen: Beneidenswert: Der Bezirk, die dritte kommunale Ebene in Bayern. In: ebbes 2/1994, S.23.

Weblinks


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