Eisengebirge

Eisengebirge

49.83333333333315.666666666667688Koordinaten: 49° 50′ N, 15° 40′ O

Die Železné hory innerhalb der Geomorphologischen Einteilung Tschechiens

Die Železné hory (deutsch Eisengebirge) sind ein Gebirgszug in Tschechien und bilden einen Teil der Böhmisch-Mährischen Höhe.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Gebirgszug schließt sich im Nordwesten an die Saarer Berge an und erstreckt sich von Nordwest nach Südost. Nach Norden geht es in die Chrudimská tabule (Chrudimer Tafel) über, im Süden schließt sich das Bergland der oberen Sázava an. Den Abschluss nach Süden bildet das Tal der Doubrava. Das Gebirge liegt südlich von Pardubice innerhalb des Städtedreiecks ČáslavChrudimHlinsko und nimmt eine Fläche von 748 km² ein. Es besteht aus zwei Untereinheiten, der Chvaletická pahorkatina (Chwaletitzer Hügelland) und der Sečská vrchovina (Setscher Bergland).

Der bewaldete Bergkamm wird durch die Chrudimka in einem tiefen Tal durchschnitten. Höchste Erhebung ist der[1] Pešava (697 m), daneben sind noch die Hlinecké kopce, Vestec und Hradiště bedeutsam. Der tiefste Punkt liegt mit 268 m bei Slatiňany.

Im Eisengebirge befinden sich u. a. die Burg Lichnice, die Talsperre Seč, das steinerne Meer bei Krkanka, die Klammen des Pekelský und Lovětínský potok und die Gedenkstätte Ležáky.

Geschichte

Im Eisengebirge bestand im 2.–1. Jahrhundert v. Chr. eine keltische Besiedlung. Am Übergang vom 12. zum 13. Jahrhundert erfolgte die Kolonisation des Gebirges, das wegen seines Eisenerzbergbaus ab 1288 auch als Mons ferrens bezeichnet wurde. Durch das Gebirge führten seit dem 10. Jahrhundert alte Handelsverbindungen zwischen Böhmen und Mähren.

Im 18. Jahrhundert errichtete Johann Adam von Auersperg im der Chrudim-Klamm Strádovské Peklo das Wildgehege Slavická, in dem seither Hirsche und Muffeltiere gehalten werden. 1991 wurden Teile des Gebirges auf einer Fläche zum Landschaftsschutzgebiet erklärt.

Geologie

Lesesteinmauern prägen das ländliche Bild im Eisengebirge

Das Eisengebirge gehört zum Böhmischen Kristallin und wird als Železnohorský Pluton auch Nasavrcký masiv (siehe: Pluton) bezeichnet. Dieses hat eine Ausdehnung von etwa zweihundert Quadratkilometern und wird von Nordwesten in östlicher Richtung bis zu seinen Südöstlichen Flanken vom Böhmischen Kreidebecken umschlossen. Im Gebirge treten hauptsächlich Granite und Granodiorite auf. Große Bereiche werden vom Typus Skutečer Granit gebildet, ein fein- bis mittelkörniges Gestein mit teils grauer und teils karminroter Färbung. Vereinzelt treten kleine Lagerstätten von Diorit und Gabbros auf. Am westlichen Rand des Eisengebirges baute man Kalkstein zur Kalkproduktion ab.[2]

Die Lagerstätten wurden in den vergangenen zweihundert Jahren als Rohstoffquelle intensiv genutzt. Es existieren zahlreiche Steinbrüche, die zur Herstellung für Werksteinprodukten, Pflaster und Schotter dienten und dienen. Sichtbares Zeugnis der sehr alten Steingewinnung sind in dörflichen Bereichen vereinzelte Mauern aus Lesesteinen, die bis zu etwa 0,5 Kubikmeter groß sein können.

Geologische Erkundung

Der Beginn von geologischen Erkundungsarbeiten geht auf Franz Xaver M. Zippe zurück, der mit seinen Veröffentlichungen von 1837 und 1843 (Sommers’s Topographie, Bd. V und XI) eine frühe Beschreibung der Verhältnisse lieferte.

Weitere Feldarbeiten leistete Ferdinand v. Andrian in den Jahren 1861-62. Um 1875 nahmen Jan Krejčí und Rudolf Helmhacker umfassende Erkundungsarbeiten im Gebiet des Eisengebirges auf und publizierten ihre Forschungsergebnisse in einem ausführlichen Textteil zur geologischen Karte dieses Gebietes. Ihre kartographischen Arbeiten blieben unveröffentlicht.

Nach dem 2. Weltkrieg erfolgten weitere wichtige Teilarbeiten (J. Vachtl 1955, 1957) in der Region. Unter der Leitung von M. Opletal ist das gesamte Areal zwischen 1965 und 1988 durch zahlreiche Mitarbeiter des Geologischen Instituts (Prag) ausführlich überarbeitet worden. In den Jahren 1989, 1996, 1998, 1999 wurden aktueller Kartenblätter herausgegeben.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. tschech. feminin
  2. * Ivo Chlupáč et al.: Geologická minulost České Republiky. Praha (Academia) 2002. S. 203-204 ISBN 80-200-0914-0

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