Eithne Patricia Ní Bhraonáin

Eithne Patricia Ní Bhraonáin
Enya, 2001

Enya /ɛnʲə/ (* 17. Mai 1961 als Eithne Patricia Ní Bhraonáin /ɛnʲə pəˈtrɪʃə nʲiː vɾˠiːn̪ˠaːn/ in Gaoth Dobhair, County Donegal, Irland) ist eine irische New-Age-Musikerin und Sängerin.

Der Name Enya ist die anglisierte Schreibweise des häufigen irischen Vornamens Eithne, der im Dialekt der Heimat der Sängerin so ausgesprochen wird. Er bedeutet „kleines Feuer“.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Enya ist das sechste der neun Kinder von Leo und Maire (genannt Baba) Brennan. Sie hat vier Schwestern (Máire/Moya, Olive, Deirdre und Bridin) und vier Brüder (Ciaran, Pól, Leon und Bartley). Ihre Kindheit verbrachte sie in Gaoth Dobhair. Bis zum Alter von drei Jahren wuchs Enya in einer rein irischsprachigen Umgebung auf.

Im Alter von 11 Jahren begann sie gemeinsam mit ihren Schwestern in einem Kloster Klavier zu spielen, hauptsächlich klassische Musik. Später besuchte sie ein Internat. Nach dem Ende der schulischen Ausbildung trat sie der Band ihrer Familie, Clannad, bei. Nach kurzer Zeit verließ sie die Band jedoch gemeinsam mit Nicky Ryan, dem damaligen Produzenten der Band und lebte fortan mit diesem und dessen Frau Roma in einem Haus in Artane, nördlich von Dublin. Seit 1997 lebt Enya in Dublin in einem kleinen Schloss namens Manderley Castle[1] (früher Ayesha Castle), benannt nach dem Schloss in ihrem Lieblingsfilm Rebecca. Trotz ihrer Karriere als Sängerin hat es Enya stets vorgezogen, ein normales Leben zu führen. So gibt sie nur selten Interviews.

Musik

Zunächst spielte Enya in der Band Clannad mit drei Geschwistern und ihren beiden Onkeln. Mitte der 1980er Jahre startete sie ihre Solokarriere.

Die Texte für Enyas Titel werden von Roma Ryan geschrieben, für die Produktion ist deren Gatte Nicky Ryan verantwortlich. Ihren internationalen Durchbruch hatte sie 1988 mit der Single Orinoco Flow (Sail away), die Nummer 1 in Großbritannien wurde und Platz 2 in Deutschland belegte. Das dazugehörige Album Watermark war ebenfalls ein Top 10 Erfolg in Europa.

Wie Watermark erhielten auch Enyas weitere Alben Shepherd Moons (1991),The Celts (ursprünglich herausgegeben 1986, international wiederveröffentlicht 1992), The Memory of Trees (1995) und die Greatest Hits Platte Paint the Sky with stars (1997) Gold oder Platin im Vereinigten Königreich, in Deutschland und auch in den USA.

"Only Time", welches im Spielfilm Sweet November zur musikalischen Untermalung einer Schlüsselszene verwendet wird, war zunächst wenig erfolgreich. Internationale Bekanntheit erlangte der Titel durch die Terroranschläge am 11. September 2001, als er als musikalische Untermalung unter die Fernsehübertragung gelegt wurde. Dadurch erreichte Only Time die Top 10 der US Billboard Charts, während das dazugehörige Album A day without rain ebenfalls wieder in die Charts einstieg und bis auf Platz 2 kletterte. Auch in Deutschland löste dies erneute Nachfrage nach dem Titel aus, Only Time stieg direkt auf Platz 1 in die deutschen Singlecharts ein und nur wenige Wochen später belegte auch das Album A day without rain die Spitze der Hitparade. Single und Album hatten jedoch in anderen wichtigen Märkten wie Vereinigtes Königreich, Frankreich oder Australien nicht annähernd diesen Erfolg. Enya erhielt 2001 den Echo für die erfolgreichste internationale Single auf dem deutschen Markt und eine weitere Nominierung für das erfolgreichste Album.

Im Januar 2002 veröffentlichte sie May It Be, den Titelsong des ersten Teils der Filmreihe „Der Herr der Ringe“. Während die Single in Großbritannien gerade eben die Top 50 erreichte, setzte sich ihre neue Popularität in Deutschland fort: May It Be wurde ihre zweite Single in Folge, die direkt auf Platz 1 der deutschen Singlecharts einstieg. May It Be wurde auch für einen Oscar nominiert. 2005 veröffentlichte Enya ihr Album Amarantine, auf dem zum ersten Mal eine von Roma Ryan entwickelte Sprache Loxian zum Einsatz kam.

Am 7. November 2008 erschien ihr neuestes Studioalbum And Winter Came.

Ihr Instrumentaltitel Boadicea wurde in zwei Nummer-eins-Hits als Sample prägnant eingesetzt: In Ready or Not von den Fugees (1996) und in I Don't Wanna Know von Mario Winans featuring P. Diddy und Enya. Außerdem wurde Boadicea auch für den Titel Secret Love von Magnetic Pulstar verwendet und ist im Soundtrack von Stephen Kings Schlafwandler zu hören.

Die Musikvideos von Enya weisen ausgeprägte Naturverbundenheit, einen starken Bezug zum Meer und ein antiquarisches, romantisches Faible auf. So kleiden sich in einigen Videos (im besonderen jene, die in den 1980ern und Anfang der 1990er Jahre entstanden sind) Darsteller wie Enya selbst in einer Mode, wie sie zur viktorianischen Zeit üblich war. Generell weisen ihre Videos ein langsames Tempo, mitunter auch Zeitlupen-Effekte, auf.

Diskografie

Studioalben

  • 1987: Enya (Soundtrack zur BBC-Serie The Celts von 1986)
  • 1988: Watermark
  • 1991: Shepherd Moons
  • 1995: The Memory of Trees
  • 2000: A Day Without Rain
  • 2005: Amarantine
  • 2008: And Winter Came...

Kompilationen und Raritäten

  • 1992: The Celts (Remastered-Version des Albums Enya)
  • 1997: Paint the Sky with Stars (Best-of-Album, enthält zwei neue unveröffentlichte Lieder)
  • 1997: A Box of Dreams (3-CD-Kollektion mit den bisher erschienen Liedern)
  • 2002: Only Time - The Collection (4-CD-Kollektion, enthält u. a. ein Video zu Oíche Chiúin (Stille Nacht) sowie einige B-Seiten-Lieder)
  • 2006: Amarantine Special Christmas Edition (Enthält neben dem 2005er Album eine zweite CD mit vier neuen Liedern)

Singles

  • 1987: I Want Tomorrow
  • 1988: Orinoco Flow
  • 1988: Evening Falls…
  • 1989: Storms In Africa
  • 1989: 6 Tracks (EP)
  • 1989: Oíche Chiún (Silent Night)
  • 1990: 3 Tracks (EP)
  • 1991: Exile
  • 1991: Caribbean Blue
  • 1991: How Can I Keep From Singing?
  • 1992: Book Of Days
  • 1992: The Celts
  • 1994: Marble Halls
  • 1994: Christmas EP (EP)
  • 1995: Anywhere Is
  • 1996: On My Way Home
  • 1997: Only If...
  • 1998: Orinoco Flow (Reissue der Debüt-Single Orinoco Flow von 1988)
  • 2000: Only Time
  • 2001: Wild Child
  • 2001: Only Time (Remix)
  • 2002: May It Be (Titelsong von Der Herr der Ringe: Die Gefährten)
  • 2005: Amarantine
  • 2006: It’s in the Rain
  • 2006: Sounds of the Season (EP mit 4 neuen und 2 bereits veröffentlichten Weihnachtsliedern, NBC)
  • 2006: It´s In The Rain/Adeste Fideles
  • 2006: Christmas Secrets (EP)
  • 2008: Trains and Winter Rains
  • 2008: White Is In The Winter Night

Fernsehauftritte

Enya trat 1997 in der ARD-Sendung „Die José Carreras Gala 1997“ mit der Single Only if auf, und nahm dort auch einen Preis entgegen. Am 21. Januar 2006 trat sie in Karlsruhe in der ARD-Samstagabendshow Verstehen Sie Spaß?, wo sie ihre Single Amarantine präsentierte. Daneben hatte sie mit Orinoco Flow und Book of Days auch Auftritte bei Top of the Pops. Am 31. Januar 2009 trat Enya in Salzburg in der ZDF-Sendung Willkommen bei Carmen Nebel mit dem Titel My! My! Time Flies! auf.

Mit „Anywhere Is“ trat sie im Dezember 1995 auch vor Papst Johannes Paul II. im Vatikan auf.

Auszeichnungen

  • 1992: Grammy Award für das Album Shepherd Moons in der Kategorie „Best New Age Album“.
  • 1996: Grammy Award für das Album The Memory of Trees in der Kategorie „Best New Age Album“.
  • 2002: Grammy Award für das Album A Day Without Rain in der Kategorie „Best New Age Album“.
  • 2002: Echo für Only Time
  • 2006: World Music Award in der Kategorie World's Best-Selling Irish Act
  • 2007: Grammy Award für das Album Amarantine in der Kategorie "Best New Age Album".
  • 2007: Ehrendoktorwürde („Doctor of Letters“) der National University of Galway [2]
  • 2007: Ehrendoktorwürde („Doctor of Letters“) der University of Ulster [3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. en:Manderley Castle
  2. Ehrendoktorwürde ("Doctor of Letters") der National University of Galway
  3. Ehrendoktorwürde („Doctor of Letters“) der University of Ulster

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